Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
mit dem notwendigen Wissen untermauert werden.
Ragnor genoss entspannt den Abend, redete eigentlich sehr wenig und starrte meist gedankenverloren in die Flammen. Er nahm genussvoll die Ruhe der heimatlichen Hütte in sich auf. Noch nie war er sich so bewusst gewesen, wie wichtig ein zu Hause eigentlich war. Er fühlte direkt ein körperliches Wohlbefinden, wieder hier zu sein. Er gestand sich ein, dass ihm bei allem Glück mit Ana in den letzten Monden diese alte Hütte und ihre Bewohner gefehlt hatten. Liebevoll ließ er seinen Blick über die dunklen Balken, die alten Schränke und die Regale mit Geschirr schweifen.Hin und wieder wanderte sein Blick zu Kamar hinüber, der sich ganz konzentriert mit seinem neuen Schwert zu beschäftigen schien. Der junge Ork hatte es auf seinen Schoß gelegt, die Rechte am Griff, die Linke auf der Klinge und schien zu meditieren. Es war ihm, als spräche der Ork zu seiner neuen Waffe.Komisch, dachte der Junge bei sich, wie er es manchmal mit Quorum und Quart machte. Aber Eisenschwerter waren doch eigentlich totes Material, stellte er in Gedanken sachlich fest. Er hatte jedenfalls noch nie etwas gespürt, wenn er ein Eisenschwert in der Hand gehalten hatte.
Schließlich stand er auf und ging zu dem Ork hinüber. „Sag mal”, fragte er neugierig. „Sprichst du mit deinem Schwert?”„Nein”, antwortete Kamar lächelnd. „Jedenfalls nicht so, wie du es wahrscheinlich mit deinen Quasarwaffen tust. Aber die Schwertmeditation hat bei den Orks Tradition. Sie erlaubt es sich mit der Waffe vertraut zu machen und etwas für die innere Stärke und Ruhe zu tun. Du solltest das auch mal versuchen. Ich glaube, du würdest über deine besonderen Waffen eine ganze Menge herausfinden, das ich über mein Schwert nie herausfinden werde. Es stecken große Fähigkeiten im Quasar, und du hast vermutlich bisher nur Bruchteile davon entdeckt.”Ragnor nickte und antwortete: „Ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen.” Nachdenklich, die Worte des Ork abwägend, kehrte der Junge zu seinem Platz zurück, nahm einen tiefen Schluck aus seinem Krug und beschloss nach längerer Überlegung, Kamars Rat anzunehmen. Es war eigentlich kein ganz neuer Gedanke, aber sich nun gründlich mit seinen drei Quasaren auseinanderzusetzen, hatte einen gewissen Reiz. Er war eigentlich direkt neugierig darauf, was es wohl zu entdecken gab.
Als Ragnor kurz nach Mitternacht in seine Schlafkammer ging, beschloss er, den Versuch zu wagen, die Schwertmeditation am nächsten Morgen in die Ausbildungsplanung mit einzubringen. Als er unter die Decke geschlüpft war, wurde ihm schmerzlich bewusst wie sehr ihm Ana fehlte. Mit ihrem Bild vor Augen lag er noch eine ganze Weile wach, die Sehnsucht im Herzen und die Leidenschaft im Blut, bevor er letztendlich doch einschlief.
Am nächsten Morgen setzten sich die Männer nach dem Frühstück zusammen, um den Ausbildungsplan für Ragnor durchzusprechen.Rurig erläuterte, was er mit Menno besprochen hatte: „Menno und ich sind uns einig, dass Ragnor in den nächsten fünf Monden ein sehr konzentriertes Ausbildungsprogramm durchlaufen muss. Schließlich ist es notwendig, dass seine Ausbildung mit seiner Erfahrung annähernd Schritt hält. Meist ist es ja umgekehrt”, setzte er schmunzelnd hinzu.
Alle lachten.„Ja, er hat mehr Kampferfahrung auf dem Buckel, als mancher aktive Soldat”, bemerkte Menno trocken und Ragnor war ein wenig verlegen über dieses dicke Lob.„Also, weiter”, drängte Rurig, „wir wollen ja anfangen und nicht nur schwatzen.” Man merkte ihm an, dass die Aufgabe, Ragnor auszubilden, sein ganzes Denken erfüllte und er darauf brannte, endlich damit zu beginnen.„Also, nun zum Tagesplan: Aufstehen bei Morgengrauen, wie wir das ja auch sonst tun, anschließend Frühstück und dann Reittraining mit Amarana in meiner Begleitung bei jedem Wetter. Diese Übung dient sowohl der Bewegung des Tieres, als auch der Reitausbildung und der Abhärtung des Jungen. Dann folgen die Übungen zur waffenlosen Selbstverteidigung mit Menno und Maramba. Anschließend wird dich Lars in der Landeskunde von Caer und einigen anderen Dingen, die du dringend wissen musst, unterrichten. Nach der Mittagspause kommt das Schwerttraining mit Kamar und mir. Dabei werden wir mit Schwert und Dolch und mit Schwert und Schild üben. Dann folgt eine Ruhepause zur Entspannung und zum Abschluss das Kampftraining mit dem Pferd. Hier werden wir sowohl den Kampf vom Pferd, als auch die
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