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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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dieses Armband als Geschenk an. Es wird dich schützen, wann immer du mit Orks zu tun hast. Es zeigt ihnen, dass du der Schwertbruder eines Orks bist und damit stehen dir alle Rechte eines Orks zu. Jeder Klan hat dich in Ehren aufzunehmen, oder einen Gegner zum Zweikampf zu stellen, falls er es ablehnt, dir Gastfreundschaft zu gewähren. Siegst du, bist du der Ehrengast und unverletzlich.”Ragnor nahm das schön verzierte Armband entgegen, dankte Kamar und legte es, nach einem kurzen Blickwechsel mit Rurig, an. Dann setzte er sich neben Menno und nahm sich einen der Krüge mit dunklem Bier, die Tana bereitgestellt hatte und trank vergnügt einen tiefen Schluck aus seinem Krug. Es hatte ihm richtig Spaß gemacht, Kamar die Waffe zu schenken.
    Als er sich wieder gesetzt hatte, begann Rurig damit von ihren Erlebnissen in Mors zu erzählen. Es war sehr behaglich hier am Kamin, und Ragnor musterte aufmerksam die Gesichter, während der Krieger erzählte. Tana nahm dabei großen Anteil an dem Schicksal der Schwestern und freute sich sehr, dass sie letztendlich doch den Status von freien Frauen erhalten hatten. Sie hatte sich selbst nie darum bemüht, da sie bei Lars, als dessen Gefährtin sie offiziell lebte, nie den Wunsch dazu verspürt hatte.Die Männer folgten aufmerksam der Schilderung der beiden Kämpfe und Menno warf ihm, da Rurig nicht mit Lob für Ragnor sparte, ebenfalls einen anerkennenden Blick zu.Kamar freute sich als Rurig erzählte, wie er mithilfe von Kamars Schwert die Söldner bei ihrem zweiten Überfall überlistet hatte und Kamar winkte nur ab, als sich Rurig für den ungenehmigten Gebrauch des Geschenkes lächelnd entschuldigte. „Ein Schwert ist zum Kämpfen da. Dein Bericht zeigt mir nur, dass es sich um eine wirklich gute Waffe handelt. Du kannst sie jederzeit wieder führen”, bemerkte Kamar ernst und begann erst zu begreifen, dass dies ein Scherz gewesen war, als alle anderen lauthals zu lachen begannen. Nach einer flüchtigen Unsicherheit, die man in seinen Augen ablesen konnte, grinste er dann ebenfalls und meinte: „Ihr Menschen habt manchmal einen seltsamen Humor, an den ich mich erst noch gewöhnen muss. Ein Ork würde nie einen Scherz über ein Schwert machen. Trotzdem Rurig, wenn du es wieder brauchst, sag mir Bescheid.”„Nein danke”, antwortete Rurig schmunzelnd. „Das Ding ist mir eigentlich viel zu schwer. Es ist eben eine echte Orkwaffe, für Muskelpakete wie dich. Bei einem längeren Gefecht würden mir bald die Arme abfallen.”Alle lachten herzlich, als Kamar etwas verblüfft seine muskelbepackten Oberarme musterte und dann ganz ernsthaft sagte: „Vielleicht hast du recht. Menschen sind für Orkwaffen vielleicht doch etwas zu schwach gebaut.”
    Nach diesem humorvollen Zwischenspiel fuhr Rurig in seinem Bericht fort und erzählte dann seinen staunenden Zuhörern, wie er den Bürgermeister vom Gegner zum Verbündeten gemacht hatte.„Du warst ein gelehriger Schüler”, sagte Lars, der sichtlich stolz auf die kluge Handlungsweise des Kriegers war. „Früher hättest du ihm einfach den Schädel eingeschlagen. Ihr seht, ein waches Auge für die Möglichkeiten, ein Problem mit Klugheit zu lösen, kann oft mehr erreichen, als blinde Gewalt”, sagte er in belehrendem Ton zu den anderen gewandt.„Jetzt ist er wieder ganz der gestrenge Lehrmeister”, flachste Menno.Lars wandte sich ihm zu und drohte ihm mit dem Zeigefinger, als er sagte: „Dir würde es auch nicht schaden, manchmal besser zuzuhören.”Alle lachten, denn sie wussten von Mennos Dickschädel, wenn er gelegentlich mit Lars über Fragen von Anstand und Moral debattierte.
    Die Bewohner von Calfors Klamm saßen an diesem Abend noch lange vor dem Feuer und tauschten ihre Gedanken aus. Besonders Tana konnte es gar nicht fassen, wie sehr sich ihr ‚kleiner‘ Ragnor durch die Geschehnisse der letzten Monde verändert hatte. Der Junge stellte kluge Fragen und warf hin und wieder einige treffende Bemerkungen ein, wenn es ihm notwendig erschien. Tana äußerte später am Abend Menno, Rurig und Lars gegenüber etwas besorgt die Vermutung, dass er doch all das gar nicht unbeschadet so schnell verarbeiten könne. Doch Rurig und Menno beruhigten sie und erklärten ihr, dass gleich am nächsten Morgen die Planung für Ragnors weitere Ausbildung festgelegt werden würde, um dem Jungen die geeigneten Hilfestellungen für seine Zukunft an die Hand zu geben. Damit sollte sein erstaunlich schneller Reifeprozess der letzten Monate

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