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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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einen Schritt zurück.
    Gage setzte seine Sonnenbrille ab und nickte seinem Partner zu, ihm zu folgen.
    «Schönes Grundstück», sagte Vega und sah sich interessiert in der Eingangshalle um.
    Vor lauter Nervosität waren Adriannas Hände feucht geworden. «Meine Mutter ist noch nicht unten», entschuldigte sie sich. «Wie Estelle sagt, hat sie keine gute Nacht hinter sich.»
    «Wer ist Estelle?», fragte Gage.
    «Die Haushälterin. Sie kümmert sich um meine Mutter. Früher hat sie für mich gesorgt und   –» Adrianna brach ab und dachte, ich rede zu viel.
    «Trotzdem möchte ich mit Ihrer Mutter sprechen.»
    Oh, dachte Adrianna, jetzt wird also wieder gesiezt. Aber bitte, was er konnte, konnte sie auch.
    Sie war schon dabei, die Tür zu schließen, als ein Jaguar mit röhrendem Motor in die Einfahrt bog und mit quietschenden Reifen hinter dem Crown Victoria hielt. Die Fahrertür flog auf, und Reese Pearce sprang aus dem Wagen, warf die Wagentür zu und kam die Stufen hochgestürmt.
    Ohne Vega und Gage auch nur eines Blickes zu würdigen, küsste er Adrianna auf die Wange und sagte: «Tut mir leid wegen der Verspätung. Aber ich bin so schnell wie möglich gekommen.»
    Adrianna zuckte zurück. Sie hatte sein Rasierwasser gerochen. Es war Armani, Craigs Lieblingsduft.
    «Was haben Sie?», fragte Pearce besorgt. «Auf einmal sind Sie weiß wie die Wand.»
    Um ihr wild pochendes Herz zu beruhigen, legte Adrianna eine Hand auf ihre Brust. «Nichts», sagte sie gepresst. «Ich bin froh, dass Sie es noch geschafft haben.»
    Sie stellte die Männer einander vor. «Wir haben schon mal miteinander telefoniert», sagte Gage eisig.
    «Ja, ich erinnere mich vage», entgegnete Pearce und maß Gage mit abschätzigem Blick. «Welcher wundersamen Idee laufen Sie denn dieses Mal hinterher?»
    Adrianna rechnete schon mit einer gesalzenen Antwort, doch zu ihrem Erstaunen wirkte Gage plötzlich amüsiert. «Wir haben zwei wundersame Tote im Leichenschauhaus und möchten gern wissen, ob Mrs.   Barrington mit einer dieser beiden Frauen kurz vor ihrem Tod gesprochen hat. Auch Craig Thornton hat kurz vor seinem Tod ihren Besuch erhalten, und darüber würde ich mich mit ihr ebenso gern unterhalten.»
    «Meine Mutter war bei Craig?», fragte Adrianna überrascht. «An seinem Todestag?»
    «Ja», antwortete Gage, ohne den Blick von Pearce abzuwenden.
    «Na herrlich», spöttelte Pearce. «Die Polizei ist gezwungen, sich an Strohhalme zu klammern.»
    «Das lassen Sie mal unsere Sorge sein», sagte Vega, der aussah, als ginge Pearce ihm bereits mächtig auf die Nerven.
    Pearce streifte ihn mit einem Blick und wandte sich wieder an Gage. «Mrs.   Barrington wird Ihnen nicht helfen können. Ihre schwache Konstitution ist allseits bekannt.»
    Gage ignorierte Barringtons Einwurf und drehte sich ungeduldig zu Adrianna um. «Können wir?»
    «Ich bin strikt dagegen», erklärte Pearce.
    Seit Adrianna sich erinnern konnte, hatten sie und ihr Vater in stillschweigendem Einvernehmen dafür gesorgt, den labilen Zustand ihrer Mutter anderen zu verbergen.
    Jetzt kam es ihr vor, als sei sie im Begriff, ihre Mutter vorzuführen, sodass jedermann sehen konnte, wie zerrüttet sie war. Andererseits waren zwei Frauen brutal ermordet worden, die es verdienten, dass ihr Täter gefasst und bestraft wurde.
    «Die beiden Detectives können mit meiner Mutter sprechen», entschied sie. «Solange ich dabei bin.»
    Pearce zog die Brauen zusammen. «Das ist keine gute Idee.»
    «Sie können ruhig mitkommen», sagte Gage.
    «Das versteht sich ja wohl von selbst», versetzte Pearce.
    «Es kann sein, dass sie gar nicht ansprechbar ist», sagte Adrianna leise zu Gage.
    Als spürte er ihr Unbehagen, wurde ein Blick ein wenig milder. «Hab keine Angst», gab er ebenso leise zurück. «Du wirst ja bei ihr sein.»
     
    Das Haus der Barringtons war genauso, wie Gage es erwartet hatte. Es stand für das alte Richmond und Geld, das schon seit Generationen in der Familie war – Lichtjahre entfernt von dem Trailer-Park, in dem er groß geworden war.
    Auf dem Weg die Treppe hoch betrachtete er die Ölgemälde an den Wänden. Auch hier gab es eins von Adrianna, vielleicht im Alter von sechzehn Jahren. Auf diesem Bild trug sie ein zartgrünes Cocktailkleid und eine schimmernde Perlenkette, die ihre Elfenbeinhaut betonte. Gage stellte sich Jessie beim Anblick dieses Gemäldes vor – wie sie sich vor Lachen biegen würde.
    An den Wänden im oberen Flur hingen weitere Gemälde,

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