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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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schon ab, als sein Blick auf zwei Füße fiel, die unter einem Büschel Farnkraut hervorstanden. Und dann musste er einfach näher herangehen, selbst wenn ihm von dem Gestank schon die Augen tränten, denn jetzt war seine Neugier geweckt.
    Lester schlug den Farn zur Seite, sah eine Tote auf dem Rücken liegen, die Hand auf der Brust und den Kopf weggedreht.
    «Scheiße», sagte er und konnte sich gerade noch umwenden, denn sonst hätte er sich auf die Schuhe gekotzt.
     
    Adrianna stellte ihren Wagen am Ende der Einfahrt ab und stieg aus. Erstmals seit Tagen war die Morgenluft frisch und klar, und vom Fluss wehte eine leichte Brise herüber.
    Das rotgoldgefärbte Laub der Bäume am Haus rascheltein dem sanften Wind und verströmte einen herbstlichen Geruch.
    Früher hatte Adrianna diese Jahreszeit geliebt, doch dem war nicht mehr so. Im Herbst jährte sich der Tag, an dem sie und Craig den Autounfall gehabt hatten. Im Herbst hatte sie ihr Kind verloren, und es würde nicht mehr lang dauern, dann jährte sich auch Craigs Todestag. Es hatte auch einmal Zeiten gegeben, in denen sie sich im Dezember auf die festliche Zeit von Weihnachten und Silvester gefreut hatte, doch auch das war jetzt nur noch Erinnerung, denn die Festtage der letzten Jahre waren einsam und deprimierend gewesen. Irgendwohin an einen warmen Strand zu reisen, wie ihre Freunde ihr geraten hatten, war für sie nie in Frage gekommen. Nicht solange Craig im Pflegeheim lag. Jetzt allerdings konnte sie die Weihnachtstage nach ihren Wünschen gestalten, vielleicht tatsächlich in die Karibik reisen und versuchen, das Leben eine Zeitlang unbeschwert zu genießen. Wie sie das anstellen sollte, wusste sie zwar nicht, aber eigentlich würde sie es sehr gern lernen.
    Adrianna ging zur Rückseite des Hauses und öffnete die Tür zur Küche. Estelle stand am Herd und sortierte Muffins von einem Backblech auf einen Teller. «Hallo, Estelle.»
    Sie wischte sich die Hände an ihrer blauen Schürze ab und strahlte über das ganze Gesicht. «Ich wusste, dass du in die Küche kommen würdest, wenn ich Muffins backe. Da konntest du als Kind schon nicht widerstehen.»
    Adrianna drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Die Küche war früher ihr liebster Aufenthaltsort gewesen, denn es war ein freundlicher Raum und dank der großen Fenster nach Süden meist von Sonnenlicht durchflutet. In dieser Küche war sie aufgewachsen, unter der liebevollen Hand von Estelle. Wie oft hatte sie als Kind auf einem Schemel gestanden und ihr geholfen zu backen oder sonst irgendwelchekleinen Dinge verrichtet, die Estelle ihr aufgetragen hatte.
    «Greif zu.» Estelle schob Adrianna den Teller mit den Muffins hin. «Dann hast du auch was im Magen, wenn die Polizei zu deiner Mama kommt. Ich habe die Nachrichten im Fernsehen gesehen und kann mir schon denken, um was es geht.»
    «Dann kannst du dir mehr denken als ich», entgegnete Adrianna, brach sich ein Stück Muffin ab und steckte es in den Mund. «Wo ist Mom?» Von unterwegs aus hatte sie Estelle telefonisch auf den Besuch von Gage Hudson vorbereitet, die ihr daraufhin versprochen hatte, die Nachricht an ihre Mutter weiterzugeben. «Wie fühlt sie sich?»
    Estelle seufzte. «Sie hat eine schlimme Nacht hinter sich, schlecht geträumt, und geschlafwandelt hat sie auch wieder mal. Jetzt ist sie noch immer durcheinander, aber das wirst du ja gleich sehen.»
    «Nimmt sie ihre Tabletten nicht?»
    «Doch. Ich gebe sie ihr und achte darauf, dass sie sie auch wirklich hinunterschluckt. Manchmal benimmt sie sich wirklich wie ein kleines Kind.»
    «Ich habe Reese Pearce eine Nachricht hinterlassen», sagte Adrianna. «Hoffentlich kommt er noch vor der Polizei.»
    «Den Mann mag ich nicht», entgegnete Estelle finster. «Und das weißt du ganz genau.»
    «Ja, aber den Grund habe ich nie begriffen. Er hat mir immer geholfen.»
    «Die Frage ist nur, warum?»
    «Vielleicht, weil es sein Beruf ist?»
    «Es ist mehr als das.»
    Ehe Adrianna eine Antwort geben konnte, läutete es an der Vordertür. «Mist», sagte sie nach einem Blick auf die Wanduhr. «Das wird Hudson sein. Kümmere du dich um meine Mutter, ja? Ich nehme ihn in Empfang.»
    Adrianna lief hinaus und öffnete die Haustür. Hudson stand auf der obersten Treppenstufe, hinter ihm Nick Vega, beide in dunklen Anzügen und mit Sonnenbrille. Gage wirkte abweisend, wohingegen Vega Adrianna ein freundliches Lächeln schenkte. «Guten Morgen, Ms.   Barrington.»
    «Treten Sie ein.» Adrianna machte

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