Am Ende bist du mein
möchte gern wissen, ob Sie Craig an seinem Todestag im Pflegeheim besucht haben.»
Mrs. Barrington sah ihn mit zusammengekniffenen Lidern an. «Sie kenne ich doch, oder?»
«Richtig. Wir sind uns vor Jahren einmal begegnet.»
«Sie hatten sich mit Adrianna zum Lunch getroffen», entgegnete Mrs. Barrington vorwurfsvoll.
Gage dachte an Vega, der im Hintergrund stand und lauschte, und nickte widerstrebend.
«Sie haben ihre Hand gehalten», fuhr Mrs. Barringtonfort und richtete einen anklagenden Finger auf Gage. «Das hat mir nicht gefallen.»
«Ja», sagte Gage. «Das weiß ich. Erzählen Sie mir von Ihrem letzten Besuch bei Craig.»
«Wozu soll das gut sein?», fragte Mrs. Barrington griesgrämig. «Ich habe Craig häufig besucht, nicht nur an seinem letzten Tag.»
«Das hat Dr. Gregory mir anders erzählt.»
«Pah», entgegnete Mrs. Barrington mit wegwerfender Geste. «Glauben Sie denn, ich hätte mich jedes Mal eingetragen? In diesem Pflegeheim konnte jeder hinein und hinaus. Das junge Ding am Empfang war immer viel zu beschäftigt, um etwas zu merken.»
«Interessant», sagte Gage. «Wie war Craig denn an diesem Tag?»
Mrs. Barrington sah ihn verwundert an. «Wie Craig war? Er war wie immer. Ich habe mit ihm gesprochen. Er hat geschwiegen.»
«Wissen Sie noch, wie lang Sie bei ihm waren?»
«Nicht lang. Ich habe ihm das Neuste aus der Galerie berichtet. Wie Janet sie führt und so weiter.»
«Ich glaube, das reicht jetzt», kam es von Pearce.
Gage betrachtete Adriannas Mutter, die mit dem Gürtel ihres Bademantels spielte, und war sich sicher, dass sie ihm längst nicht alles mitgeteilt hatte. Doch mit Pearce im Nacken wollte er nicht weiter in sie dringen. «Ich danke Ihnen, Ma’am», sagte er und stand auf.
Adrianna küsste ihre Mutter und versprach, bald wiederzukommen. Dann folgte sie den anderen nach draußen.
Schweigend liefen sie die Treppen hinunter.
In der Eingangshalle griff Pearce nach Gages Arm und sagte zornig: «Hatte ich Ihnen nicht erklärt, dass Mrs. Barrington nicht in der Lage ist, Besuch zu empfangen?»
«Lassen Sie meinen Arm los», entgegnete Gage kalt und trat auf Adrianna zu. «Ich fand deine Mutter sehr klar und durchaus zurechnungsfähig. Vielen Dank, dass ich mit ihr sprechen durfte.»
Adrianna schaute ihn dermaßen unglücklich und tapfer in einem an, dass er sie am liebsten in die Arme genommen hätte, Vega hin oder her. Stattdessen verabschiedete er sich von ihr und verließ das Haus.
«Mann, bin ich froh, wieder an der frischen Luft zu sein», sagte Vega auf dem Weg zu ihrem Wagen.
Gage war in Gedanken noch bei Adrianna. Ohne mit der Wimper zu zucken, hatte sie die Enthüllungen ihrer Mutter hingenommen, und das dürfte ihr weiß Gott nicht leicht gefallen sein.
«Träumst du?», fragte Vega.
Gage brummelte eine Antwort.
«He», sagte Vega und stieß ihn in die Seite. «Warum hast du mir das nicht gesagt?»
«Was gesagt?»
«Das mit dir und Adrianna Barrington.»
«Mein Gott, Vega», sagte Gage. «Weißt du eigentlich, was für eine Nervensäge du bist? Das Ganze war vor vier Jahren. Bevor sie Thornton geheiratet hat.»
Vega blieb stehen. «Ja, und dann?»
«Dann ist sie zu ihm zurückgekehrt. Muss ja wohl so sein, wenn sie ihn geheiratet hat, oder? Inzwischen ist es jedenfalls graue Vergangenheit und beeinflusst mich nicht im Geringsten.»
«Was für ein armseliger Lügner du bist», grinste Vega. «Du wirst doch jedes Mal ganz kribbelig, wenn du sie siehst. Ich dachte immer, das liegt nur an ihrem Aussehen. Aber dass ihr euch beide abwechselnd geduzt und gesiezt habt, das hat mich von Anfang an gewundert.»
Hinter Vegas Rücken kam Adrianna aus dem Haus, an ihrer Seite Reese Pearce. Es sah aus, als hätte er seine Hand auf ihrem Rücken. Die beiden wechselten ein paar Worte. Dann küsste Pearce sie auf die Wange, und beide liefen zu ihren Wagen.
«Du machst ein Gesicht, als wolltest du jemanden ermorden», sagte Vega. Dann schaute er dem entschwindenden Jaguar nach und murmelte: «So ein Armleuchter.»
«Warte einen Moment», bat Gage, ging zu Adriannas Wagen und klopfte an ihr Seitenfenster. Sie ließ es herunter. «Was immer es ist, Gage, jetzt nicht. Ich muss ins Geschäft.»
«Wann hast du denn Zeit?», fragte Gage zuvorkommender, als es seine Art war.
Adrianna zögerte. «Ist es okay, wenn ich mich melde?»
Ehe Gage etwas erwidern konnte, klingelte sein Handy. «Das dauert nicht lang», entschuldigte er sich und
Weitere Kostenlose Bücher