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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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eine Hand auf den Türrahmen und schien auf irgendetwas zu warten, ehe er mit einem Mal zurücktrat und sagte: «Pass auf dich auf.»
    Nickend zog Adrianna die Wagentür zu, kramte ihr Schlüsselbund hervor und steckte den Zündschlüssel ins Schloss. Wenn sie wollte, dass Gage bei ihr blieb, musste sie den ersten Schritt tun, so viel zumindest war ihr klar, nur dass sie nicht wusste, wie.
    Gerade als sie resigniert den Motor starten wollte, klopfte Gage an ihr Seitenfenster. Hoffnungsvoll ließ sie ihr Fenster herunter, doch Gage schaute sie mit gerunzelter Stirn an.
    «Dein rechter Vorderreifen ist platt.»
    «Das kann doch gar nicht sein.» Adrianna stieg aus. «Vorhin war er noch völlig in Ordnung.»
    «Hast du einen Ersatz?»
    «Ja. Das heißt nein. Ich hatte einen, aber den habe ich vor einem Monat aufziehen lassen und dann vergessen, mir einen neuen zu besorgen.»
    Gage schaute sie ernst an. «Ich fahre dich nach Hause.»
    «Ich kann mir ein Taxi nehmen.»
    «Das weiß ich, aber mir ist lieber, wenn du mit mir fährst.»
    «Na schön.» Adrianna schloss ihren Landrover ab. «Ich hoffe, du hast in der Nähe geparkt. Weit kann ich mit den Schuhen nämlich nicht mehr laufen.»
    «Soll ich dich tragen?»
    Adriannas Herz schlug einen dreifachen Salto. «Lieber nicht. Uns könnte jemand sehen.»
    «Wie du willst.»
    ***
    Schäumend vor Wut starrte Craig ihnen nach. «Soll ich dich tragen?», hatte dieser Scheißbulle Adrianna gefragt, die daraufhin gestrahlt hatte wie eine Primel. Diese Nacht war für ihn, Craig, und Adrianna vorgesehen, und nun war dieser Mistkerl ihm schon wieder in die Quere gekommen. Gut, fein, wunderbar, dann würde Hudson eben sehen, was er davon hatte. Immerhin hatten sie einen Deal, und lang würde es ja nicht mehr dauern, bis Jessie aus dem Aufzug kam. Ihre Rostlaube stand hinten in einer Ecke, was dem Wichser von Hudson entgangen zu sein schien, während er um Adrianna herumgeschwänzelt war.
    Noch immer in Rage merkte Craig, dass das Handy in seiner Tasche vibrierte. «Was willst du?», meldete er sich aufgebracht.
    «Ich habe einen neuen Auftrag für dich.»
    «Wie das? Ich dachte   –»
    «Du dachtest? Du weißt doch gar nicht, wie man das macht.»
    Großartig. Das war genau das, was er jetzt brauchte. «Um wen geht’s?», fragte Craig. Der Abend war total im Eimer, so viel stand schon mal fest.
    «Janet Guthrie.»
    «Was willst du denn mit der?» Diese hochnäsige Ziege war nun wirklich nicht nach seinem Geschmack.
    «Sie hat mit der Presse gesprochen.»
    «Na und? Bislang hat sie nichts gesagt, was uns schadet.»
    «Ja, bislang. Und wann glaubst du, wird sie anfangen, über die Gemälde zu reden?»
    «Wie käme sie dazu? Sie wird sich doch nicht selber ans Bein pinkeln.»
    «Natürlich nicht. Sie wird die Sache so drehen, dass sie blütenrein dasteht.»
    «Den Job mach ich aber nicht umsonst.»
    «Umsonst?», höhnte der andere. «Ich war immer der Ansicht, du hast deinen Spaß, wenn du eine hast.»
    «Aber Janet will ich nicht. Ich will was auf Dauer.»
    «Und ich habe keine Lust zu debattieren. Verstanden?»
    «O nein, so läuft das nicht mehr, das kann ich dir jetzt schon mal sagen. Ich kann dir höchstens einen Deal anbieten: Ich erledige Janet, aber dafür hole ich mir eine andere.»
    Stille. «Wen?»
    Craig hätte liebend gern «Adrianna» gesagt, aber dann wäre die Hölle los gewesen. «Jessie Hudson.»
    Wieder Stille. «Das ist gefährlich.»
    «Bisher ist mir keiner auf die Schliche gekommen, und das wird auch so bleiben.»
    «Na schön», gab der andere widerwillig nach. «Zieh Janet aus dem Verkehr. Und zwar umgehend. Im Moment sitzt sie im Madison an der Bar, sieht aber aus, als wollte sie demnächst gehen.»
    Craig steckte sein Handy zurück. Und woher bitte sollte er wissen, wohin Janet demnächst gehen würde? Es sei denn, der helle Mercedes dahinten wäre ihrer. An der Wand entlang schlich er sich näher – und Bingo!, es war ihr Kennzeichen. Craig kehrte in den Schatten zurück.
    Eine halbe Stunde später trat Janet aus dem Aufzug und wühlte in ihrer Handtasche, während sie auf ihren Mercedes zulief. Kurz vor dem Wagen blieb sie stehen und drehte ihren Kopf nach allen Seiten.
    Als ihr Blick auf Craig fiel, legte sie eine Hand auf ihre Brust und sagte: «Gott, haben Sie mich erschreckt.»
    «Tut mir leid», entgegnete Craig, ohne sich von der Stelle zu rühren.
    Für einen Moment flackerte Angst in ihren Augen auf, doch dann hatte sie sich wieder im Griff.

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