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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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zwischen den beiden Bildern hin und her. Kendall neigte sich zur Seite und linste auf das Display.
    «Mich laust der Affe», sagte Warwick.
    «Wenn du mich fragst, hat es Rhonda noch an Technik gefehlt», kam es von Kendall.
    «Was denn für eine Technik?», fragte Gage.
    «Der des neunzehnten Jahrhunderts», erwiderte Kendall und versetzte Warwick einen Stoß in die Rippen. «Und schau, wer das Gemälde gekauft hat!»
    Auch Gage beugte sich vor, um den Namen unter dem Schild «Verkauft» zu lesen.
    «Janet Guthrie», sagte er im Aufrichten. «Ist das zu fassen?»
     
    In sicherer Entfernung stand Craig vor dem Madison und starrte auf die Festbeleuchtung in der Eingangshalle, in Gedanken bei Adrianna. Lang konnte er nicht mehr warten; sein Körper fühlte sich jetzt schon an, als stände er in Flammen.
    Ein paar Gäste verließen das Hotel und wechselten zwei, drei Sätze, ehe sie zu ihren Wagen liefen. Das waren die Menschen, zu denen er gehörte, ebenso wie er eigentlich in dem Hotel sein sollte, an der Seite von Adrianna, doch in dem Punkt musste er sich noch gedulden.
    Mit eingezogenem Kopf überquerte er die Zufahrt zur Tiefgarage. Dort hatte Adrianna ihren Landrover abgestellt.
    Am Wagen angelangt, schaute er sich verstohlen um, entdeckte keine Menschenseele und ging in die Hocke. Im nächsten Moment hatte er ihr den Reifen aufgeschlitzt und schaute befriedigt zu, wie langsam die Luft entwich.
    Jetzt brauchte er nur noch eine dunkle Nische, von der aus er sehen konnte, wann sie zurückkam, feststellte, dass sie einen Platten hatte und die Hände rang. Die Wartezeit würde er sich mit ein paar warmen Gedanken vertreiben.
     
    Mit einem Sechserpack Bier unter dem Arm durchquerte Tess den Flur zu Alex’ Büro. Nicht stehen bleiben, befahl sie sich, und nicht nachdenken, denn sonst verlierst du deinen Mumm. Prompt blieb sie stehen und überlegte, ob sie Alex lästig sein könnte, schließlich tauchte sie seit kurzem ständig in seiner Nähe auf. «Tess Kier», sagte sie leise, «du bist ganz schön neben der Spur.» Daraufhin hörte sie im Geist die Stimme ihrer Mutter, die fragte: «Seit wann zierst du dich so?» Gute Frage. Na dann   …
    Wie erwartet, fand sie Alex in seinem Büro-Kabuff, den Kopf über Unterlagen gebeugt. «Ähm, hallo», sagte Tess. «Ich dachte schon, ich wäre der einzige Streber, der Freitagabend bei der Arbeit ist.»
    «Ich weiß, dass ich kein Leben habe», entgegnete Alex und hob den Kopf. «Bei dir hätte ich mir das anders vorgestellt.»
    Tess beschloss, das als Einladung aufzufassen, betrat den Raum und sah sich nach einem Sitzplatz um. «Leider ist mir mein Leben irgendwann abhandengekommen.» Sie stellte das Sixpack auf den Boden, räumte einen Aktenstapel von einem der beiden Besucherstühle und ließ sich nieder.
    Alex setzte seine Brille ab und musterte sie. Er war ein gutaussehender Mann, fand Tess. Nicht umwerfend, aber das ging in Ordnung. Umwerfend hatte sie hinter sich, und es war ihr nicht sehr gut bekommen. Alex hatte Charakter und ein paar interessante Krähenfüße um die Augen. Tess bückte sich, zog zwei Bier hervor und hielt ihm eins hin. Und Alex nahm es tatsächlich entgegen.
    «Was machst du da gerade?»
    «Ich lese noch einmal meine Notizen über die Obduktion von Tammy Borden.»
    Tess zog die Lasche an ihrer Bierdose auf, saugte den Schaum ab und trank einen stärkenden Schluck.
    «Irgendetwas ist mir entgangen», fuhr Alex fort. «Ich weiß nur nicht, was.»
    Beinah hätte Tess sich an ihrem Bier verschluckt. Alex und etwas entgangen?
    «Wahrscheinlich bin ich zu übermüdet, um klar denken zu können.»
    Wie bitte? Für sie war Alex ein Mann, der selbst im Schlaf noch klar dachte. «Na ja», begann sie. «Wenn das so ist – dann solltest du deine Arbeit vielleicht ruhen lassen – oder mal was radikal anderes machen.»
    «Und das wäre?»
    «Na, dich zur Abwechslung mal amüsieren.»
    «Amüsieren», wiederholte Alex. «Ich glaube, das Wort habe ich schon mal gehört.»
    Wow! Ein Roboter mit Humor. «Es existiert ja auch schon seit einer Weile. Es gibt sogar Menschen, die es regelmäßig tun.»
    «Ach was», entgegnete Alex mit verräterisch zuckenden Mundwinkeln. «Und wie soll das gehen?»
    «Na, man trifft sich, isst was zusammen und unterhält sich über Dinge außerhalb des Jobs.»
    «Hm. Klingt nicht schlecht. Vielleicht sollte ich das irgendwann mal probieren.»
    «Wie wär’s denn mit jetzt gleich statt irgendwann?» Himmel, dachte Tess, konnte ein

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