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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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durchschaut. «Was möchtest du denn noch wissen?»
    Ich möchte wissen, warum du mich so durcheinanderbringst, du Etui-Träger, Laborratte und Bücherwurm? Denn schließlich habe ich solchen Dingen ein für alle Mal abgeschworen
. «Beispielsweise , warum die Verletzungen unterschiedlich stark ausgefallen sind.»
    «Sprichst du von den Brüchen?»
    «Mehr davon, dass Tammy Borden nichts gebrochen worden ist.»
    «Und jetzt glaubst du, es handelt sich um zwei Mörder? Von denen einer brutaler als der andere war?»
    «Oder einfach stärker», setzte Tess aufgeregt hinzu. «Oder der eine war älter.»
    «Oder einer war ein Mann und der andere eine Frau.»
     
    Beim Durchqueren von Adriannas Vorgarten stellte Gage fest, dass das Schild «Zu Verkaufen» verschwunden war. Er wollte sie schon danach fragen und verwarf den Gedanken wieder. Es ging ihn einfach nichts an.
    «Möchtest du noch einen Kaffee?», erkundigte sich Adriannawie nebenher und lief, ohne die Antwort abzuwarten, die Stufen zu ihrer Eingangstür hoch.
    «Warum nicht?», entgegnete Gage überrumpelt und sah zu, wie sie die Tür aufschloss, die Schuhe von den Füßen schleuderte und sich wartend umdrehte.
    In der Küche schob Adrianna ihm eine Kristallschale zu, angefüllt mit Schokoladenplätzchen. «Bedien dich», forderte sie ihn auf. «Die habe ich neulich nachts gebacken.»
    «Seit wann backst du?», fragte Gage und kam sich wie der letzte Blödmann vor.
Seit wann backst du? Du lieber Himmel.
    «Das mache ich, wenn ich nicht schlafen kann.» Adrianna stellte die Kaffeemaschine an und winkte ihn zu einem Hocker.
    Gage wies auf die beiden Kuchen, die auf einer Anrichte standen. «Scheint mir ein fortgeschrittener Fall von Schlaflosigkeit zu sein.»
    Adrianna zuckte mit den Schultern, stellte zwei Becher auf den Küchentresen und legte Löffel und Servietten dazu.
    «Was hält dich denn nachts wach?»
    Plötzlich sahen ihre schönen Augen ihn argwöhnisch an. «Fragst du das jetzt als Polizist?»
    «Nein.»
    Der Argwohn verschwand. «Gut.»
    Und obwohl es ihn nichts anging, konnte Gage doch nicht anders als zu fragen: «Hast du dein Haus verkauft? Das Schild im Vorgarten ist weg.»
    «Es ist so gut wie verkauft.»
    «Was hast du denn als Nächstes überhaupt vor?»
    «Genau weiß ich das noch nicht. Vielleicht ziehe ich nach New York – oder womöglich sogar nach Paris. Ist mir beinah egal.»
    Aber mir nicht, dachte Gage und dachte an ihre Worte andem Abend vor wenigen Tagen, auf die er sich immer noch keinen rechten Reim machen konnte.
    Adrianna stellte die Kaffeekanne auf den Tresen, griff nach seinem Becher und streifte seine Hand. Für einen Moment hielt er ihre Hand fest, spürte, dass sie ihren Ehering abgelegt hatte und strich mit dem Daumen über die freigewordene Stelle.
    Ihm war, als stünde er an einer Weggabelung, wohl wissend, dass er noch einmal verlieren würde, wenn er sich jetzt in die falsche Richtung wandte. Zögernd ließ er Adriannas Hand los und setzte sich zurück.
    Wie versunken stand Adrianna da und schaute auf ihre Hand. Dann sah sie ihn an, als suche sie in seinem Gesicht die Antwort auf eine Frage, die ihr selbst nicht vollkommen klar war.
    Gage ließ sich von seinem Hocker gleiten und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. Noch immer kam kein Laut über ihre Lippen, aber sie wich auch nicht zurück.
    «Es tut mir leid», sagte Gage.
    «Was?», fragte sie leise.
    «Dass ich damals Fehler gemacht habe.»
    Ganz sachte fuhr er mit den Fingerspitzen über ihre nackten Arme hoch zu ihren Schultern, folgte ihren Schulterknochen und streichelte ihre Wange. Dann beugte er sich vor und küsste sie ebenso sanft auf den Mund. Adrianna erwiderte seinen Kuss, zunächst behutsam, doch dann voller Innigkeit. Gage legte seine Arme um sie, und sie schmiegte sich an ihn.
    Gage dachte an die Weggabelung und den Schmerz, der ihm erneut bevorstand, wenn er jetzt den Schritt machte, nach dem er sich sehnte. Indem er all seine Kraft zusammennahm, löste er sich von Adrianna und sagte: «Es führt ja doch zu nichts.»
    Adrianna schaute ihn lang und forschend an. In ihrenAugen erkannte Gage, dass sie verstanden hatte; dass es ihm nicht um diese Nacht, sondern um die Tage und Monate danach ging.
    Adrianna schlug die Augen nieder und flüsterte: «Ich kann dir nichts versprechen. Obwohl ich wünschte, dass ich es könnte.»
    Gage hob ihr Kinn an. «Das ist wenigstens ehrlich.»
    Zur Antwort legte sie eine Hand auf seine Wange.
    Gage drehte seinen

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