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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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«Was stehen Sie da so rum?», fauchte sie. «Ich möchte zu meinem Wagen.»
    Craig zuckte mit den Schultern und vertiefte sich in den Anblick ihrer Brüste, die ihm unter dem roten Glitzerkleid einladend entgegenquollen.
    Als er aufsah, begegnete er Janets spöttischem Blick. «Haben Sie genug gesehen», fragte sie und schloss ihre Wagentür mit der Fernbedienung in der Hand auf. «Sie jämmerlicher kleiner Spanner.»
    Die Worte wirkten auf Craig wie ein rotes Tuch. Mit einem Schritt war er bei ihr.
    «Verpiss dich, du Wichser», sagte Janet. «Sonst fange ich an zu schreien.»
    Die dumme Kuh, dachte Craig. Machte den gleichen Fehler wie alle anderen. Sonst konnte sich jeder bei ihr bedienen, aber er war wieder mal nicht gut genug. Er zog die Achtunddreißiger.
    Janet warf einen Blick darauf und hob verächtlich das Kinn. «Dazu haben Sie doch gar nicht den Mumm.»
    Doch dann musste sie etwas in seinen Augen erkannt haben, denn aus ihrer Verachtung wurde Sorge, und schließlich trat ein Ausdruck nackter Angst in ihr Gesicht. «Wollen Sie Geld?», fragte sie mit bebender Stimme. Craig drückte ab.
    Der Schuss hallte von den Wänden wider, während Janet sich die Seite hielt und wie erstaunt auf den dunklen Fleck auf ihrem Kleid schaute, der sich langsam ausdehnte. «Was?», fragte sie. «Was soll das?»
    Craig spürte die Erregung, die ihn durchströmte. Er feuertenoch einmal und noch einmal, beide Male direkt in ihre Brust. Janet sackte auf die Knie, verharrte einen Moment und kippte dann seitlich auf den Boden.
    Schwer atmend ließ Craig den Blick über sie wandern. Das war zwar so nicht geplant gewesen, doch über die Folgen würde er sich später Gedanken machen. Jetzt wollte er den Moment auskosten. «Na?», fragte er Janet. «Hatte ich den Mumm oder nicht?»
    «Bitte», flüsterte Janet.
    Craig ging neben ihr in die Hocke. «Bitte was?»
    Die vierte Kugel schlug durch ihre Stirn und tötete sie.
    So weit, so gut, dachte Craig. Sein Hochgefühl ließ nach, was wahrscheinlich auch besser war, denn jetzt brauchte er einen klaren Kopf. Er packte Janet unter den Armen und schob sie unter ihren Wagen. Höchste Zeit, die Fliege zu machen, denn an seinen Händen und auf seinem Hemd war Blut. «Scheiße», murmelte er, als er das kurze Pling des Aufzugs hörte, und verkroch sich hinter Janets Wagen.
    Offenbar war Jessie mit anderen des Hotelpersonals gekommen, denn er konnte ihre Stimme ausmachen, als sich alle voneinander verabschiedeten.
    Gleich darauf sprangen ein paar Wagen an, durchquerten die Parketage und verließen die Tiefgarage mit leiser werdendem Motor. Dann wurde es wieder still.
    Unfair, dachte Craig im Aufrappeln. Wenn schon nicht Adrianna, hatte ihm wenigstens Jessie zugestanden. Und schuld daran war allein dieser Gage Hudson. Vielleicht sollte er sich den vornehmen, ehe er sich an seine beiden Täubchen machte.

Fünfundzwanzig
    Freitag, 6.   Oktober, 23.00   Uhr
    Tess saß an einem Holztresen in einer Küche, die sich in Alex’ Loft befand, und fragte sich, ob sie träumte. Vollkommen überwältigt sah sie zu, wie Alex mit Blitzgeschwindigkeit Kräuter klein hackte, und nahm zur Nervenberuhigung ein paar Schlucke Wein. Das also war das «prima» Restaurant.
    «Hat es dir die Sprache verschlagen», fragte Alex gutgelaunt.
    Tess nickte.
    «Weil ich mich ans Kochen mache?»
    «Das auch.»
    «Ich habe keine Zeit, in Restaurants zu sitzen. Außerdem ist es meistens zwei Uhr morgens, ehe ich zum Abendessen komme.»
    «Und dann kochst du noch?»
    «Jedes Mal.»
    Tess dachte an ihre winzige Küche mit dem fast leeren Kühlschrank. Wenn sie nachts aß, war es entweder Eiscreme oder Popcorn.
    Alex hielt inne. «Möchtest du nicht reden?»
    «Eigentlich schon», riss Tess sich zusammen. «Über das Wetter vielleicht – oder die große Frage, die hier im Raum steht.»
    Alex schaute auf und hielt ihren Blick fest. «Und die wäre?» In diesem Blick wollte Tess sich verlieren, das gab sie im Stillen unumwunden zu. Alex war nicht nur der Roboter oder das Genie mit dem erschreckenden IQ. Alex war ein Mann, und zwar einer, der sich bei der Liebe Zeit lassen würde, statt wie ein Wilder über sie herzufallen. Mit jedem Zentimeter ihres Körpers würde er sich befassen, so hingebungsvoll und sorgsam, wie bei allem, was er tat   …
    «Na, die Frage nach unseren Mordfällen», antwortete sie, nachdem sie sich geräuspert hatte.
    Lächelnd beugte Alex sich wieder über seine Kräuter, und Tess fühlte sich

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