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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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«Haben Sie den Mietvertrag der beiden zufällig noch greifbar?»
    «Dazu müssten wir in die Gruft. Huch.» Wanda schlug sich die Hand vor den Mund. «Das war unpassend, aber so nennen wir unser Aktenlager im Clubhaus nun mal.»
    «Können wir uns den Vertrag ansehen?»
    «Sicher.» Sie drehte sich um. «Susan, du hältst die Stellung.»
    Susan strahlte. «Ja, Ms.   Wanda.»
    Wanda trat an den Tisch und zog aus der Schublade ein Schlüsselbund hervor. «Auf geht’s», sagte sie.
    Vega und Gage folgten Wanda, die ihnen mit schnellen Trippelschritten vorauseilte und Gage jetzt an einen Kolibri erinnerte. Sie überquerten den Parkplatz und betraten ein Clubhaus, das aussah, als sei es gerade frisch renoviert worden. Mobiliar wie Tapete waren in Mauve- und Grautönen gehalten. In der Mitte des Raums stand ein Billardtisch, und durch die gläsernen Schiebetüren sah man einen abgedeckten Pool.
    An der Wand daneben befand sich eine Tür aus Holz. Wanda öffnete sie, knipste einen Lichtschalter an und erhellte einen Raum voller Aktenschränke. Ohne lange nachzudenken, zog sie eine Schublade auf, schnippte sich durch Hängeordner und holte eine dicke Akte hervor.
    «Da sehen Sie, wie viel Papierkram die Dame mich gekostet hat», sagte sie im Zurückkommen.
    «Was steht auf dem Etikett?», fragte Gage.
    «Starlight Corporation.»
    «Ein Unternehmen?»
    Wanda schlug die Akte auf. «Ja, so hat es auch auf den Schecks gestanden.»
    Kein Wunder, dass ich die Wohnung vor drei Jahren nicht gefunden habe, dachte Gage.
    Wanda reichte ihm zwei Fotos.
    Es waren wenig attraktive Passfotos von Rhonda und Craig. «Haben Sie von all Ihren Mietern Fotos?»
    «Nur von denen, die einen Ausweis für den Swimmingpool möchten, lassen wir welche machen. Denn sonst kommt hier jeder mit Gott weiß wem zum Schwimmen. Ich erinnere mich noch, dass er sich nicht fotografieren lassen wollte, sie aber darauf bestanden hat. Am Pool ist er allerdings nie erschienen, oder zumindest habe ich ihn nie gesehen.»
    «Was können Sie mir über die Frau sonst noch sagen.»
    «Sie war munter. Wirkte immer gut gelaunt. Und kess.»
    «Wissen Sie, wohin sie anschließend gezogen sind?»
    «Nach Florida. Das hat sie mir jedenfalls erzählt. Weil ihr Mann dort einen neuen Job hätte. Sie hatten drei Monate im Voraus bezahlt, das weiß ich auch noch, obwohl sie mit der Miete jedes Mal ein paar Tage im Rückstand waren. Angeblich aus Vergesslichkeit. Den Vorschuss haben sie in bar gezahlt. Ziemlich ungewöhnlich, aber bitte.»
    «Haben die beiden Ihnen ihre neue Adresse gegeben.»
    «Ja, aber es war eine falsche. Das habe ich aber leider zu spät festgestellt. Die beiden hatten nämlich ihre Möbel hiergelassen. Und ihren Müll in Form von Pinseln, Farben und einer zerrissenen Leinwand.» Wanda hielt Gage ein Farbfoto hin. «Da, schauen Sie. Die Wohnung war ein richtiger Saustall.»
    Gages Blick blieb an einem großen Fleck auf dem Teppich hängen. «Was war das für ein Fleck?»
    «Anfangs dachten wir, es wäre Blut, aber dann war es doch nur rotbraune Farbe. Die Renovierung der Wohnung war teurer als die Kaution, die ich noch hatte. Ein paarmal habeich versucht, Rhonda auf ihrem Handy zu erreichen, aber da hat sich nie jemand gemeldet.»
    «Schauen Sie doch mal nach, wann die letzte Miete gezahlt worden ist.»
    Wanda blätterte in ihrer Akte. «Am fünfundzwanzigsten
    September vor drei Jahren.» Sie sah auf. «Was ist denn aus ihrem Mann geworden?»
    «Er kann uns nicht helfen», wich Gage aus. «Wissen Sie, ob die beiden Besuch bekommen haben?»
    «Wie soll ich denn so was mitkriegen? Insgesamt habe ich hundertfünfzig Einheiten zu betreuen.»
    «Was ist mit den früheren Nachbarn? Wohnen die vielleicht noch hier?»
    Wanda schaute in ihre Akte. «Die beiden wohnten in Gebäude sechs, Apartment fünf. Hm. Aus Apartment sieben kamen damals die meisten Beschwerden, und ja, der Mieter wohnt noch da.»
    Gage holte Luft, doch Wanda hob den Zeigefinger. «Ich weiß schon, was Sie fragen wollen.» Sie zog ein Walkie-Talkie hervor. «Susan, wer ist der Mieter von sechs, sieben?»
    «Kommt sofort», ertönte Susans quäkende Stimme.
    Wanda quittierte es mit einem knappen Nicken. Mit einem Mal erinnerte sie Gage an seine Lehrerin in der dritten Klasse   – Mrs.   McCormick   –, die ihn jedes Mal auf ähnliche Weise nach vorn zitiert hatte, wenn er statt zuzuhören eiförmige Footballs aus Papier gebastelt hatte.
    Gleich darauf meldete sich Susan wieder. «Der Mieter

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