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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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hing sein Plakat mit der Aufschrift «Rettet unsere Toten». In dem Raum roch es nach Essen.
    Heckman sah sie über den Rand seiner Brille hinweg an. «Was wollen Sie denn hier?» Auf seinem Hemd war ein Senffleck.
    Gage fragte sich, ob der Mann hier jemals einen Besucher empfangen hatte. «Wir haben noch ein paar Fragen.»
    «Ach so. Na gut, dann nehmen Sie Platz.»
    Gage warf einen Blick auf zwei wacklig aussehende Stühle, auf denen sich weitere Bücher und Papiere stapelten. «Nein danke, wir können ruhig stehen.»
    Heckman begann seine Finger zu kneten. «Sind die Gräber verlegt worden?»
    «Nein, die Toten ruhen alle noch in ihren alten Gräbern.»
    Das Kneten hörte auf. «Gott sei Dank. Aber warum sind Sie dann hier?»
    «Weil wir dachten, Sie könnten uns noch etwas mehr über Frances Thornton erzählen. Und über die anderen Menschen, die ihrem Sohn nahestanden.»
    Heckman lehnte sich zurück und schaute versonnen in die Ferne. «Mrs.   Thornton war eine wundervolle Frau. Sie hat sich der Familie und dem Erbe der Thorntons gewidmet.»
    «Wie haben Sie sich kennengelernt?»
    «Durch die Historische Gesellschaft. Ich kannte sie seit vielen Jahren. Ebenso wie ihren Mann.»
    «Und in dieser Zeit waren sie eng befreundet?»
    «Nicht zu Anfang. Da haben unsere Leben sich kaum berührt. Nähergekommen sind wir uns erst vor etwa zehn Jahren.»
    «Wodurch?»
    Heckman rückte seine Brille zurecht. «Durch eine zufällige Begegnung bei einer Museumsveranstaltung. Da haben wir festgestellt, wie sehr wir uns beide für Familiengeschichte interessieren – für Geschichte überhaupt.» Weitschweifig begann Heckman Einzelheiten aus den Anfängen der Thorntons in Virginia aufzuzählen.
    Eine Zeitlang ließ Gage ihn gewähren, doch dann führte er ihn zu dem Eingangsthema zurück. «Frances Thornton legte also großen Wert auf den Namen der Familie.»
    Heckmans Augen wurden feucht. «Er hat ihr alles bedeutet. Alles.»
    «Und deshalb hätte sie sicher auch alles getan, um ihn zu schützen.»
    Heckman blinzelte und ließ sich das durch den Kopf gehen. «Sie hätte das getan, was erforderlich ist.»
    Gage überlegte, ob dabei auch Mord eingeschlossen sein könnte. «Und Ms.   Barrington? War sie der Familie ebenso ergeben?»
    Heckmans Blick wurde stumpf. «Sie hat sich als schlechte Hüterin des Besitzes erwiesen. Schauen Sie sich doch den Zustand des Hauses an, dann sehen Sie ja, wie wenig ihr daran lag.»
    «Ist Ihnen denn nie der Gedanke gekommen, dass Ms.   Barrington in den letzten Jahren mit anderen Dingen ausgelastet war?»
    «Das ist keine Entschuldigung», entgegnete Heckman ungerührt. «Die Colonies haben ebenso viel Liebe und Fürsorge verdient wie ein Mensch.»
    «Aber vielleicht hätte die Instandhaltung zu viel gekostet», sagte Gage und fragte sich erneut, weshalb er den Wunsch verspürte, sich vor Adrianna zu stellen.
    «Geld darf da keine Rolle spielen», antwortete Heckman im Brustton der Überzeugung.
    Vega ließ die Zeitschrift sinken, die er sich genommen hatte, um darin zu blättern. «Das tut es aber, erst recht, wenn man keins hat.»
    Daraufhin zuckte Heckman lediglich mit den Schultern. «Mazur hat Geld. Er wird es nehmen, um das Anwesen zu ruinieren. Adrianna Barrington hätte einen Weg finden müssen, um alles im Besitz der Familie zu belassen.»
    «Adrianna ist keine Thornton mehr», sagte Gage heftiger als geplant.
    Vega warf ihm einen überraschten Blick zu, sagte aber nichts. Stattdessen wandte er sich wieder an Heckman. «Haben Sie zufällig Fotos von den Thorntons? Ich höre immer nur die Namen, kann mir aber niemanden bildlich vorstellen.»
    Mit widerwilliger Miene begann Heckman in seinen Papieren zu kramen. Schließlich zog er ein altes Schwarzweißfoto hervor. «Das wurde bei der Hochzeit von Frances und Robert gemacht.»
    Vega nahm das Foto entgegen. Gage neigte sich zur Seite, warf einen Blick darauf und erkannte eine äußerst gutaussehende elegante Frau im Brautkleid und einen kleineren vierschrötig wirkenden Mann im Frack. Dann registrierte erdie Frau an der Seite der Braut. «Ist das neben dem Brautpaar nicht Margaret Barrington?»
    «Doch», sagte Heckman. «Nur war ihr Nachname damals noch Young. Die Youngs und die Thorntons kannten sich schon seit Ewigkeiten. Frances und Margaret sind zusammen zum College gegangen. Und Margaret hat Frances mit Robert Thornton bekannt gemacht.»
    «Sind die beiden Frauen befreundet geblieben?», erkundigte sich Gage, obwohl er die Antwort

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