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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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bereits kannte.
    «Ihr Leben lang. Margaret war an ihrer Seite, als Frances von uns gegangen ist.»
    Gage nahm das Foto an sich und hielt es ins Licht. Er hatte sich nicht getäuscht. Hinter dem lächelnden Brautpaar standen Marie und Dwayne Wells. «Darf ich das für eine Weile behalten?»
    «Nur wenn Sie es wieder zurückbringen.»
    «Natürlich.» Gage steckte das Foto in seine Brieftasche. «Im Übrigen möchte ich, dass wir über sämtliche Vorgänge Stillschweigen bewahren. Sind wir uns da einig?»
    «Nein», entgegnete Heckman verdrießlich. «Auf dem Land der Thorntons werden Gräber entweiht. Und die Öffentlichkeit hat ein Recht, das zu erfahren.»
    Gage wandte sich zum Gehen und bedeutete Vega mit einem Wink, ihm zu folgen. «Bis die Tage, Dr.   Heckman, und denken Sie an meine Worte.»
    «Sie haben Ihre Aufgabe, und ich habe meine», rief Heckman ihm nach.
    Auf dem Weg die Treppe hinunter sagte Vega: «Der wird die Klappe nicht halten. Ist nur eine Frage der Zeit.»
    «Das ist mir auch klar», antwortete Gage. «Aber wenigstens weiß er nicht, dass wir zwei Skelette gefunden haben.»
     
    Zwanzig Minuten später kamen die beiden Detectives an den Moondance Apartments an. Sie sahen aus, als wären sie in den siebziger Jahren errichtet worden, zehn große Gebäude mit einer Holzverschalung, die offenbar später noch einmal überstrichen worden war. Dennoch wirkte das Ganze heruntergekommen.
    «Keine feine Adresse», bemerkte Vega. «Komisch, dass Thornton ausgerechnet hier eine Wohnung gemietet hat.»
    «Es ist wahrscheinlich der letzte Ort, wo ich ihn gesucht hätte.»
    «Es ist auch der letzte Ort, wo seine Verlobte oder Frau ihn vermutet hätte.»
    Sie stiegen in den zweiten Stock, wo sich das Büro der Wohnungsvermietung befand. Als sie die Tür öffneten, sahen sie eine Art Wohnzimmer vor sich, mit einem großen Erkerfenster, wo eine Frau hinter einem Tisch saß, auf dem sich neben einem Stapel Unterlagen ein Glas mit Weingummi befand.
    Mit einladendem Lächeln sah die Frau ihnen entgegen und sagte: «Suchen Sie eine Wohnung? Wir haben gerade ein Spezialangebot. Wenn Sie jetzt etwas mieten, erhalten Sie den letzten Monat gratis.»
    Gage erwiderte ihr Lächeln und zog seine Dienstmarke hervor. «Wir würden gern mit dem Manager sprechen.»
    Die Augen der Frau weiteten sich. «Oh. Tja dann. Bin gleich wieder da.» Sie stand auf und verschwand über einen Flur mit flauschigem Teppichboden.
    Vega langte in das Glas und holte eine Handvoll Süßigkeiten heraus. «Wenn sich hier einer an Craig Thornton erinnert, fresse ich einen Besen. Wahrscheinlich geben die Angestellten sich die Klinke in die Hand.»
    «Mann», sagte Gage. «Du kannst einem vielleicht Mut machen.»
    Vega grinste und warf sich Weingummi in den Mund.
    Kurz darauf kehrte die Empfangsdame zurück. In ihrem Gefolge befand sich eine zierliche Frau mit roten Haaren, grünem Hosenanzug, glänzendem rosa Lippenstift und einer überdimensionalen Brille auf der Nase. «Mein Name ist Wanda», sagte sie. «Ich bin die Managerin. Kann ich Ihnen helfen?»
    Gage erklärte ihr den Grund seines Besuchs.
    «Craig Thornton und Rhonda Minor?» Wanda stützte eine kleine Hand in ihre Seite. «Wann sollen die beiden hier gewohnt haben?»
    «Vor drei oder vier Jahren.»
    «Wenn Sie Fotos hätten, könnte ich vielleicht helfen. Die Gesichter merke ich mir, wenn die Schecks für die Miete abgegeben werden. Aber für Namen habe ich kein gutes Gedächtnis.»
    Gage überreichte ihr Fotos von Craig und Rhonda.
    «Hm.» Die Gläser vergrößerten Wandas Augen, sodass sie Gage wie eine Eule vorkam. «Doch, ja. Ein Ehepaar. Vor einigen Jahren sind sie ausgezogen.»
    «Ein Ehepaar?», wiederholte Vega spöttisch.
    «Sicher. Vor allem an sie erinnere ich mich. Eine hübsche kleine Brünette. Sie hat die Miete gezahlt. Ihn habe ich seltener zu Gesicht bekommen. Sie hat an den Sommerpartys am Pool teilgenommen. Er nicht.» Kopfschüttelnd gab sie das Foto zurück. «Woran man sich alles erinnert.»
    «Was fällt Ihnen denn sonst noch ein?»
    «Die Frau war eine Nervensäge, falls Sie wissen, was ich meine.»
    «Offen gestanden, weiß ich das nicht.»
    «Na, sie hat die Musik in der Wohnung zu laut aufgedreht. Ständig gab es Beschwerden. Ist ihr etwas zugestoßen? Wundern würde mich das nicht.»
    «Sie ist tot.»
    «Oh», sagte Wanda bestürzt und schob ihre Brille mit dem Zeigefinger zurück. «Wie ist das passiert?»
    «Das wissen wir noch nicht genau», erklärte Vega.

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