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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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der Offiziersmesse gegenüberstand. »Was soll ich Ihrer Ansicht nach tun? Ich kann meinen Männern nicht befehlen, die Narseill sympathisch zu finden. Solange sie ihren Job ordentlich verrichten …«
    »Da liegt ja der Haken«, fiel Legroeder ihm ins Wort.
    »Wollen Sie damit andeuten, dass meine Männer nichts taugen?«, fragte Glenswarg mit drohender Stimme. »Stellen Sie meine Führungsqualitäten infrage?«
    Legroeder behauptete seine Stellung. »Sie halten Informationen zurück. Auf diese Weise behindern sie unsere Rigger und Wissenschaftler …« –welche unter enormem Kostenaufwand über Lichtjahre hinweg hierher gebracht wurden –, »die gemeinsame Mission zu erfüllen, die darauf abzielt, die Impris zu finden.«
    »Ich bin mir über den Inhalt unserer Mission im Klaren, Rigger.«
    »Ja, Sir.« Legroeder hielt kurz inne. »Gestatten Sie mir eine Frage, Captain. Wird diese Crew von ihren Implantaten kontrolliert?«
    Glenswargs Augen verengten sich. »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.«
    »Nun ja .« Legroeder räuspert sich. »Angenommen, sie sind darauf programmiert, uns mit Misstrauen zu begegnen … in diesem Fall könnte man die Optimierer vielleicht neu justieren …« Er verstummte, derweil der Captain ihn lauernd ins Auge fasste.
    »Sie sind nahe daran, mich der Unfähigkeit oder Sabotage zu bezichtigen«, grollte Glenswarg.
    Legroeder hielt dem Blick des Captains stand. »Das ist nicht meine Absicht, Sir«, erwiderte er glattzüngig.
    Wieder trat eine Pause ein. »Ich werde sehen, was ich tun kann«, erwiderte Glenswarg. »Wegtreten.«
    »Danke, Captain …«
    *

    Legroeders Intervention schien Erfolg zu zeitigen. Während der nächsten Tage sah er oft, wie Cantha mit einem oder mehreren Angehörigen der Cyber-Brückencrew an der Simulator-Konsole arbeitete. Unter vier Augen berichtete ihm der Narseil, dass die Cyber-Navigatoren bereits viel umgänglicher waren und auf seine Wünsche eingingen. Ein gewisses Misstrauen beherrschte immer noch die Atmosphäre, doch endlich gewann Legroeder den Eindruck, dass es zu einer echten Teamarbeit kam. Cantha war derjenige, der die Eigenheiten des Underflux am besten verstand – und selbst die Cyber-Crew gelangte zu der Einsicht, oder durfte zu der Einsicht gelangen, dass der Narseil auf diesem Gebiet ein Experte war.
    Tagelang flogen sie in Sichtweite des Great Barrier Nebels, eine gespenstische grüne Mauer, die sich über viele Lichtjahre hinweg am Saum des Golen Space entlang erstreckte. Sie hielten Kurs auf den galaktischen Norden der Region, die als der Sargasso bekannt war, wo Robert McGinnis einst Schiffbruch erlitten hatte. Legroeder hoffte inständig, dass sie nicht noch dichter an den Sargasso heranfliegen mussten.
    Seine Hoffnung erfüllte sich nicht.
    Als Cantha die Rigger zusammenrief, um mit ihnen gemeinsam einen Blick auf die neuesten kartografischen Displays zu werfen, gesellten sich die Cyber-Crew und der Captain hinzu. Nachdem sich alle um das frei schwebende Hologramm, das den sie umgebenden Weltraum zeigte, versammelt hatten, hob Cantha einen Stab und ließ in dem Display einen Lichtpfeil aufblitzen. »Ich habe versucht, anhand der Angaben über Sichtungen der Impris deren Flugbahn zu berechnen und einen Punkt auszumachen, an dem sie vielleicht wieder auftaucht – und wo wir das Schiff im günstigsten Fall erreichen können.«
    »Erklärung«, forderte der Captain, über dessen zerfurchtem Gesicht die Lichtspiele des Hologramms huschten.
    Cantha bewegte den Lichtzeiger durch das leuchtende Display. »Die Schiffe, die da draußen die Impris verfolgen, fangen nur intermittierende geisterhafte Signale auf. Selbst mit den zusätzlichen Daten, die Sie gesammelt haben, ist kein durchgehender Kurs erkennbar.«
    »Und was ist die gute Nachricht?«, knurrte Glenswarg.
    »Ich habe neue Projektionen erstellt, die nicht nur auf den Sichtungen der Impris basieren, sondern auf den uns bekannten Eigenschaften des Underflux.« Cantha drehte das Holobild in der Luft und zeigte auf ihr angesteuertes Ziel unweit des Akeides-Nebels. »Hier haben Schiffe von KM/C die Impris zuletzt gesehen.« Per Fernbedienung veränderte er das Display. Details, die vorher verschwommen dargestellt waren, erhielten scharfe Konturen, als würden die Betrachter tiefer in einen multidimensionalen Raum eindringen. »Beachten Sie die grünen Linien.« Er deutete auf eine Reihe von Fäden, die sich wie ein Spinnennetz durch die Region zogen. »Es sind die Routen, die die

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