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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Ende des vierten Flugtages versammelten sich Cantha und die Rigger im Plotting-Raum hinter der Brücke. »Ich finde es interessant«, erklärte Cantha, »dass sogar die Cyber – die die Impris mit vielen Schiffen systematisch tracken – deren Kurs nicht akkurat berechnen können. Sie kennen nicht einmal die genauen Grenzen des Gebietes, in dem sie sich bewegt.« Cantha deutete auf das Holo-Bild, das mitten im Raum schwebte; in das Hologramm hatte er den Kurs der Phoenix eingezeichnet. Vom Netz aus gesehen wirkte der Kurs wie eine ziemlich gerade Linie, aber in Canthas Darstellung der Flux-Schichten glich er einem verbogenen Korkenzieher, der sich in die Golen Space-Halbinsel hineinbohrte.
    »Was sind das für Linien?«, fragte Legroeder und zeigte auf glühende Fäden, die kreuz und quer unter dem Pfad der Phoenix verliefen. »Wieso weisen sie ein Zickzack-Muster auf?«
    Cantha stocherte hingebungsvoll in seinen Zähnen. »Dieses Plotting ist nur provisorisch. Ich versuche, ein paar mögliche Routen der Impris durch den …« – er zögerte – »Underflux zu skizzieren.«
    »Underflux?« , wiederholte Legroeder und sah ihn neugierig an. »Meinen Sie den Deep Flux?«
    »Nur zum Teil.« Canthas Nackensegel zitterte; in einem beinahe trotzigen Ton fuhr er fort: »Unser Institut hat eine hypothetische Reihe von Raumzeit-Schichten untersucht, die wir als ›Underflux‹ bezeichnen. Wir haben nicht genug Daten, um unsere Theorie zu bestätigen oder zu verwerfen, und außerhalb des Instituts wird nicht darüber diskutiert.«
    Legroeder furchte die Stirn. »Unterliegt diese Angelegenheit der Geheimhaltung? Dürfen nur die Narseil in diese Richtung forschen?«
    Cantha nahm den Vorwurf mit Gleichmut auf. »Im Wesentlichen ja. Jedenfalls war es bis jetzt so. Was die Cyber als Deep Flux bezeichnen, ist ein Bestandteil dieses Underflux – vereinfacht ausgedrückt.«
    » Vereinfacht ausgedrückt?«
    Deutsch kam herbeigeschwebt. »Gibt es Probleme mit der Terminologie?«
    Cantha reagierte mit einer für ihn untypischen Gereiztheit. »Nicht nur damit. Nehmen Sie es nicht persönlich, Freem'n, aber Ihre Cyber-Crewkameraden würden sich eher die Pulsadern durchschneiden, als ihr Wissen über den Deep Flux mit uns zu teilen. Warum hat man uns überhaupt auf diese Reise mitgenommen, wenn unsere Expertise nicht gefragt ist?«
    Palagren ergriff das Wort. »Wahrscheinlich befürchten sie, wir könnten die Informationen, die sie an uns weitergeben, dazu nutzen, ihre Kolonisten-Flotte zu sabotieren.«
    »Haben sie damit so Unrecht?«, entgegnete Deutsch. Ehe jemand antworten konnte, setzte er hinzu: »Sie dürfen nicht vergessen, dass diese Burschen hier nicht völlig frei in ihren Entscheidungen sind.« Er tippte sich an die Schläfe. »Ich glaube nicht, dass ich darauf programmiert bin, mit Ihnen auf eine ganz bestimmte Weise zu verkehren, aber das trifft sicher nicht auf die gesamte Mannschaft der Phoenix zu. Vielleicht sorgen Blockademeachanismen dafür, dass sie nicht zu viel ausplaudern.«
    Legroeder wollte etwas erwidern, besann sich aber anders. Wenn die Implantate dafür sorgten, dass die Cyber-Crew ihre ablehnende Haltung beibehielt … »Ich werde mit Captain Glenswarg darüber sprechen. Wenn wir die Impris finden wollen, und sie tatsächlich im Deep Flux verschollen ist …«
    »Es wäre sehr hilfreich«, meinte Cantha, »wenn Sie Ihren Einfluss auf den Captain geltend machen könnten.«
    Legroeder hörte hinter sich ein leises Zischen; er drehte sich um und sah Ker'sell, der die Augen zu schmalen vertikalen Schlitzen verengte. Legroeder seufzte ungeduldig. »Hören Sie, Ker'sell. Wenn wir nicht mit den Cyber kooperieren, finden wir das Schiff nie. Ich habe unsere Sache nicht verraten.« Wenigstens glaube ich das.
    Ker'sell blinzelte träge und glich dadurch einer großen, gefährlichen Eidechse. »Das mag ja sein«, antwortete er. »Aber denken Sie daran, dass wir andere Interessen verfolgen als die Cyber.« Er spie das Wort förmlich aus und gestikulierte mit seinen langfingrigen Händen. Zum ersten Mal fiel Legroeder auf, wie lang und scharf die Nägel waren. »Ich werde darauf achten, welche Seite Sie unterstützen, Rigger Legroeder.«
    »Bitte tun Sie das«, entgegnete Legroeder leise und versuchte, seine Besorgnis zu verbergen. Er holte tief Luft. »Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich denke, ich sollte ein paar Worte mit dem Captain wechseln.«
    *

    Glenswarg verschränkte die Arme vor der Brust, als er Legroeder in

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