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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Energieturbulenzen, die in den Flux einsickern; die energetischen Störungen stammen von Schwarzen Löchern und Neutronensternen, außerdem entstehen sie, wenn Materie vernichtet wird. Es gibt noch mehr Gründe. Heutzutage benutzt niemand mehr diesen Ausdruck. Er bezeichnete pauschal ein ganzes Bündel von Phänomenen, die keiner so richtig verstand.«
    »Versteht man sie denn jetzt?«
    »Nun ja – mittlerweile benutzen wir andere Messverfahren. Wissenschaftlich gesehen ist das Riggen immer noch unerforschtes Land. Nach allem, was man so hört, verfügen die Narseil über das beste theoretische Verständnis.«
    »Vielleicht hätte man sie in diese Untersuchung einbeziehen sollen.«
    Legroeder sah sie nachdenklich an. »Sicher … aber man machte sie für den Verlust der Impris verantwortlich, oder?«
    »Ach ja, natürlich!«, seufzte Harriet.
    Legroeder las weiter.

    Als wir die Flugpläne der Impris mit denen anderer Schiffe verglichen, die sich auf den häufig befahrenen Routen bewegten, stellten wir fest, dass die Crews der Impris einem EQ-Level ausgesetzt waren, der um 37 Prozent höher lag als der Durchschnittswert. Und die Crew, die im letzten Jahr an Bord ihren Dienst verrichtete, war einer größeren Dosis EQ exponiert als sämtliche früheren Mannschaften dieses Schiffs zusammen.

    Den folgenden Tabellen gönnte Legroeder nur einen flüchtigen Blick. Es war schon lange her, seit er sich mit dieser Art von Material beschäftigt hatte, und die Lektüre fiel ihm nicht leicht. Dann gelangte er zu den Schlussfolgerungen.
    Diese Befunde geben keinen Hinweis auf Nachlässigkeit oder Leichtsinn. Sämtliche Flüge scheinen innerhalb der gesetzlichen Vorschriften stattgefunden zu haben; dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass die Flugrouten der Impris das Schiff durch Zonen mit relativ hohen EQ-Werten führten.
    Als ein wichtiger Faktor könnte sich die Region des Akeides-Nebels erweisen, die als Geburtsstätte von Sternen gilt. Ein ›nautischer Gefahrenpunkt‹ längs der Route zwischen Karg-Elert 4 und Vedris IV und ein spektakuläres Schauspiel für Passagiere. Obwohl diese Wiege der Sterne unbestreitbar eine Sehenswürdigkeit ist, muss man sich fragen, ob dieser Nebel nicht ein ernsthaftes Gefahrenpotenzial für Schiffe darstellt. Dieser Report kommt zu keinem endgültigen Ergebnis, aber wir glauben, dass hier gründliche Nachforschungen angebracht wären. Unsere Empfehlung bezieht sich nicht nur auf den Akeides-Nebel, sondern auf die möglichen Konsequenzen, die sich ergeben, wenn ein Schiff mitsamt Besatzung häufig hohen EQ-Dosen ausgesetzt wird. Auf dieses Thema wird noch einmal in Abschnitt 4 eingegangen …
    An dieser Stelle befand sich ein Einschub über die zeitliche Abfolge der Fandrang/Lee-Untersuchung, mitsamt den Logbucheintragungen während der Beobachtungsflüge. Legroeder überflog ein paar Seiten, dann saß er da und starrte das Feuer im Kamin an. Er brütete über die Möglichkeit nach, dass es irgendetwas im Flux gab, ein unidentifiziertes Phänomen, das auf drastische Weise die nautischen Fähigkeiten eines Riggers beeinflusste und ihn daran hinderte, seinen Weg zwischen den Sternen zu finden.
    »Legroeder? Was halten Sie davon?« Harriet blickte besorgt drein.
    Er wandte den Blick vom Kaminfeuer ab und zuckte die Achseln. »Ich wünschte, ich könnte mir eine Meinung bilden.«
    »Sie sind doch Rigger. Klingt dieses Zeug plausibel?«
    »Was meinen Sie? Die Sichtungen der Gespensterschiffe oder die EQ-Werte?«
    »Beides. Der gesamte Bericht.«
    Legroeder seufzte. »Wer will das entscheiden? Aber wenn es stimmt, müssen die Rigger Bescheid wissen.«
    »Entschuldigung«, betonte Harriet, »aber wenn etwas daran ist, müssen wir es wissen. Vielleicht haben wir hier den objektiven Beweis, dass die Impris immer noch irgendwo da draußen umherfliegt.«
    »Ja, natürlich.« Für eine Weile hatte Legroeder seine eigenen Sorgen vergessen. »Leider liefert Fandrang keine Antworten.«
    »Tja …« Harriet legte einen Finger an ihre Lippen. »Wenn die Impris noch existiert – und wir wissen, dass dies der Fall ist – stellt sich uns wieder die Frage, warum jemand diese Angelegenheit vertuscht. Und es für so wichtig hält, dass niemand die Wahrheit erfährt, dass er sogar Beweise unterschlägt, die alle Rigger vor möglichen Risiken in einer bestimmten Region des Weltalls warnen.« Sie tippte auf ihren Monitor und schaute sich suchend um. »Wo ist eigentlich unser Gastgeber geblieben? – Ah, da kommt

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