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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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eingelassen zu werden …
    (Meine Gedanken bekommt ihr nicht. Sie gehören mir …)
    Noch während er protestierte, gab die Barriere nach, die Klauen rissen das Gewebe in Fetzen; gleich musste er kapitulieren. Wenn das geschah – und er vermochte schon den Brodem des Tigers zu riechen, der ihn jeden Moment anspringen konnte – würde er aufklaffen wie ein Fisch, der ausgedärmt wird. Er würde alles preisgeben, was er wusste, jede seine Absichten verraten. Dann wäre alles aus und vorbei, sie hätten gesiegt … und ihn geschlagen.
    N UR ÜBER MEINE L EICHE !
    Etwas in ihm schien zu bersten; seine Furcht ließ nach und wurde von grimmiger Entschlossenheit ersetzt. Wie ein Rigger investierte er seine gesamte Konzentration auf diesen inneren Kraftakt. Plötzlich verwandelte sich die Zeltleinwand in Crystalloy-Stahl – gegen den der Tiger nichts auszurichten vermochte, und wenn er noch so wütend brüllte. Vergebens attackierte das Raubtier die Barriere mit Pranken und Zähnen; schließlich stakste es frustriert davon und ließ von ihm ab.
    Abgekämpft und keuchend bemühte sich McGinnis, den Blick auf die Arbeitsplatte in der Küche zu richten. Sein Herz hämmerte vor Anstrengung und Angst … doch er triumphierte, weil er abermals eine Schlacht gewonnen hatte.
    Doch die Gefahr war bei Weitem nicht gebannt. Die Bio-Optimierer hatten noch einige Trümpfe in petto; und er wusste, dass diejenigen, die sie steuerten, vor Wut schäumten wegen seines Sieges, seiner Selbstdisziplin und seiner Entschlossenheit, ja, seiner überlegenen mentalen Stärke. Doch sobald das Kräftemessen erst richtig begann, würde er früher oder später nachgeben müssen. Er war müde, total erschöpft. Bald würde sich der Tiger Einlass verschaffen, und dann hatte er seine Rolle in diesem Krieg ausgespielt. Lediglich ein bisschen Zeit hatte er herausgeschunden. Aber wie viel – einen Tag? Eine Stunde? Er hoffte, es würde reichen, um seinen Vorsatz in die Tat umzusetzen.
    Die größte Ironie bestand indessen darin, dass er mit denen, die seine Optimierer kontrollierten, viel gemeinsam hatte. Ihre erklärten Ziele , die sie nach außen hin verfolgten, fanden seine uneingeschränkte Billigung. Auch er trat dafür ein, dass die Menschheit wieder anfangen sollte, nach den fernen Sternensystemen zu greifen. Aber diese Kollaboration mit den Piraten … nicht mit ihm! Nicht mit ihm!
    Und nun saßen in seinem Wohnzimmer zwei Menschen, denen er hoffentlich trauen konnte – zwei Gäste, die vom Himmel gefallen waren wie Engel, um seinen Kampf weiterzuführen. Wenn sie sich informiert und begriffen hatten, worum es ging, konnte er ihnen vielleicht die Bürde aufladen. Er konnte nicht mehr – ihm fehlte die Kraft.
    Doch er musste ihnen die Zeit lassen, das Wissen zu absorbieren, die Tragweite des Ganzen zu verstehen, ehe er es wagen durfte, seine Gedanken vor ihnen auszubreiten. Das hieß, dass er seinen Gästen noch mehr Zeit verschaffen musste.
    Er atmete tief durch und fuhr mit dem Finger die Menüliste auf dem Lebensmittelprozessor entlang. Selbst wenn seine Gäste Engel waren, sie brauchten etwas zu essen.
    *

    Legroeder richtete den Bildschirm seines Com-Pads aus und machte sich daran, den Fandrang-Report zu lesen. Der Bericht begann mit einer Untersuchung gewisser Logbucheintragungen von der Impris , in denen von Navigationsschwierigkeiten die Rede war. Aus der kurzen Inhaltsangabe konnte er entnehmen, dass die Ergebnisse dieser Recherche keine konkreten Schlüsse zuließen.
    Legroeder las die Einführung:
    … Umstände, die zum Verlust des Passagierraumschiffs Impris führten, deren Eigner und Betreiber die Golden Star Lines von Faber Eridani ist. Die Impris , die den Beinamen »Prinzessin der Sterne« trug, verschwand auf dem Weg von Faber Eridani nach Vedris IV, in der dreizehnten Woche des Jahres 217 Raumzeit. Damals herrschte Krieg; allerdings gab es keinerlei Hinweise auf einen feindseligen Akt.
    Dieser Report befasst sich mit bestimmter; Besorgnis erregenden Ereignissen, die bereits vor der letzten Reise stattfanden und vom Autor des Berichts und seinem Mitarbeiter, Mr. Pen Lee, untersucht wurden. Die Ermittler reisten dreimal an Bord der Impris mit, ehe sie verschwand, und beobachteten und befragten die Crew. Durch einen Zufall verließ der Autor das Schiff kurz vor seiner letzten schicksalhaften Fahrt; allerdings blieb Mr. Lee an Bord und gilt – zusammen mit den Passagieren und der Crew – seither als vermisst.
    Es ist nicht leicht,

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