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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Das wohltuende Wasser schwemmte sämtliche gemeinsam gespeicherte Erinnerungen der letzten dreißig Jahre davon, sowohl seine eigenen Erfahrungen wie die der Optimierer. Es dauerte nur einen Augenblick lang, doch ihm kam es wie eine Ewigkeit vor …
    … derweil alles, was Robert McGinnis ausmachte, seine Erinnerungen, die sein Leben darstellten, aus seinem Bewusstsein rieselten wie Sand aus einem zerbrochenen Stundenglas. Und wenn nichts mehr da war, sein Geist völlig von Inhalten entleert, gäbe es nur noch Licht, das Brausen des Feuers – und Frieden …
    Frieden.

KAPITEL 8 – Noch mehr Wahrheiten

    »Hat er gerade auf uns geschossen ?«
    Legroeder linste über die Schulter. Er glaubte, einen Laserblitz gesehen zu haben. »Wenn ja, dann hat er eine Meile weit daneben gezielt. Uns wollte er nicht treffen.« Doch falls McGinnis nicht den Flieger im Visier hatte, auf wen feuerte er dann? Legroeder scannte den Himmel ab, konnte jedoch kein weiteres Fluggerät erkennen.
    »Sehen Sie mal nach unten!«, rief Harriet.
    Er stand schon im Begriff, nach Süden zu fliegen; stattdessen kehrte er um und kreiste über dem Haus. »Was ist das?«
    »Ich dachte, ich hätte etwas gesehen. Ein Feuer, glaube ich. Drinnen im Haus!«
    »Jesus!« Im Steilflug ging er nach unten, Harriets erschrockenen Ausruf ignorierend, und spähte hinab. Sie hatte Recht gehabt, aus einem Fenster im zweiten Stock kräuselte Rauch. »Das ganze Anwesen wird abbrennen!«
    »Wir müssen etwas tun!«
    »Wir könnten versuchen, wieder zu landen, aber ich weiß nicht …«
    Whupp! Whupp! An der Konsole blinkte ein Licht, gleichzeitig ertönte der Audio-Alarm, und der Flieger begann heftig zu rütteln. Er bemühte sich, ihn zu stabilisieren.
    In Harriets Stimme schwang Angst mit. »Was war das?«
    »Sein Schutzschirm. Das Energiefeld lässt uns nicht rein. Wir können nicht landen!« Legroeder legte eine Reihe von Schaltern um. Schließlich fand er die Fernbedienung für den Schutzschirm, doch dann blitzte die Meldung auf: Z UGRIFF VERWEIGERT . »Man braucht ein Passwort, Harriet. Ich glaube nicht, dass wir es schaffen, das Energiefeld zu durchdringen.«
    »Lassen Sie mich mal.« Harriet tippte jeden Begriff ein, der ihr auf die Schnelle in den Sinn kam: McGinnis. Rigger. Impris … Nach dem fünften Anlauf erschien auf dem Monitor: V ERSUCH EINES UNAUTORISIERTEN Z UGRIFFS ! S EKUNDÄRER Ü BERBRÜCKUNGSCODE ERFORDERLICH ! »Verdammt noch mal. Legroeder …«
    »Ich weiß.« Angestrengt beobachtete er das Haus, während er außerhalb des Energieschirms manövrierte. Leider war die Barriere nur sehr schwer zu erkennen. Der Alarm schrillte, und wieder begann das Fluggerät zu bocken. Er vergrößerte den Abstand, ging jedoch ein wenig tiefer. Wenn sie am Rand der Lichtung aufsetzten … vielleicht reichte der Schutzschild ja nicht bis zum Wald. »Ich habe keine Ahnung, um welche Art von Energiefeld es sich handelt. Möglicherweise könnten wir zu Fuß hindurchlaufen …« Er brach ab, als er drunten am Boden etwas gewahrte. »Was ist das?«
    »Das ist der Hund!«
    Rufus hetzte im Zickzack in Richtung des Waldes. Legroeder drosselte das Tempo und sah, wie der Hund in einem Funkenschauer das Energiefeld durchbrach, erschrocken zwischen den Bäumen verschwand und dann kehrtmachte, um durch den Deflektorschirm zum Haus zurückzurennen. Doch er prallte von der unsichtbaren Mauer ab. In wilder Flucht suchte der Hund abermals Schutz im Wald, und dieses Mal blieb er dort.
    »Zur Hölle!« Legroeder zog den Flieger in einem rasanten Steilflug hoch. »Wir kommen nicht durch die Barriere, Harriet. Wir können überhaupt nichts tun.«
    »Großer Gott!«, hauchte Harriet und zeigte auf das Haus.
    Hinter den Fenstern züngelten Flammen, und eine dicke Rauchsäule schraubte sich in die Luft. »Wir sollten Höhe gewinnen und versuchen, Hilfe herbeizurufen.« Er drückte auf den Komm-Schalter. »Könnten Sie das übernehmen?«
    Harriet verschwendete keine Zeit mit einer Entgegnung, sondern setzte ein Mayday-Signal ab. Doch als Antwort erhielt sie nur statisches Rauschen. »Bringen Sie uns noch ein Stück weiter vom Haus weg.« Was immer ihr Komm-Signal bereits früher blockiert hatte, war offenbar immer noch in Funktion. Legroeder stieg auf fünfhundert Meter. Endlich kam Harriet durch und meldete einem regionalen Kontroll-Zentrum das Feuer. Eine emotionslose Stimme erwiderte, Löschtrupps würden unverzüglich aufbrechen. Harriet streifte Legreeder mit einem Blick. »Sollen

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