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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Elmira zurückzukehren? Sind wir dort in Sicherheit?« Sie flogen in Richtung Süden; Elmira lag weiter im Südosten.
    Harriet zog die Stirn kraus und dachte angestrengt nach. Eine Situation wie diese hatte sie noch nie erlebt. »Mir scheint, in der City sind wir immer noch am sichersten. Dort können wir bestimmte Dinge kontrollieren und das juristische System in Anspruch nehmen. Peter kann uns einen gewissen Schutz bieten, und wer immer diese Leute sein mögen, sie legen Wert darauf, sich bedeckt zu halten.«
    »Sie haben keine Tarnung mehr nötig, wenn sie uns Brandstiftung in die Schuhe schieben können.«
    »Sicher, aber bevor wir auf McGinnis' Grundstück landeten, hat irgendjemand auf uns geschossen.«
    »Was schwer zu beweisen sein dürfte, es sei denn, jemand durchdringt das Energiefeld und inspiziert den gemieteten Flieger.«
    »Nichts im Leben ist einfach«, beschied ihn Harriet. »Ich glaube, McGinnis wusste mehr, als er uns enthüllte. Er hat mit unserem Besuch gerechnet.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Erstens wusste er, wer wir waren. Erinnern Sie sich noch an seine Bemerkung, die Leute, die auf uns geschossen haben, könnten vielleicht keine Anwälte leiden? Ich hatte ihm nicht gesagt, dass ich Anwältin bin.«
    Legroeder gab ein Brummen von sich. »Ich frage mich, was es mit diesem chirurgischen Eingriff auf sich hatte. Äußerlich waren keine Spuren von Implantaten zu erkennen, doch das heißt nicht, dass er keine hat.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Legroeder massierte sich das Kinn. Er misstraute jedem, der Implantate trug; aber dass jemand mit elektronischen Chips optimiert war, machte ihn noch lange nicht zu einem Verbrecher. »Ich weiß nur, dass man Jakus mit Implantaten versehen hatte, die ihn zu kontrollieren schienen. Und wo er diese Chips verpasst bekam, ist hinlänglich bekannt.«
    Harriet musterte ihn über den Rand ihrer Brille hinweg. »Golen Space?«
    Legroeder nickte. Er hatte generell etwas gegen Implantate; doch die Bio-Optimierer, die die Piraten verwendeten, waren nicht mit Sicherungs-Systemen ausgestattet und wurden nicht nur benutzt, um die Sinne des Trägers zu schärfen, sondern hauptsächlich, um ihn zu manipulieren. Ihn schauderte, wenn er daran dachte, dass man ihm um ein Haar auch welche eingepflanzt hätte.
    Tief Atem schöpfend, gab er den Kurs in Richtung Elmira ein.
    *

    Sie landeten am Stadtrand, kurz nach Sonnenuntergang und in einem heftigen Regensturm. Im parkenden Flieger sitzend, hörten sie, wie der Regen auf das Dach prasselte, derweil Harriet Peter anrief. Sie bat ihn, er solle einen Wagen schicken, der sie abholte, und dafür sorgen, dass der Flieger in einer Garage außerhalb der City untergestellt werden konnte. Als Peters Assistent mit dem Wagen kam, stiegen sie um und nahmen die Box mit den Dokumenten mit. In der Dunkelheit und im strömenden Regen fuhren sie zu Harriets Büro. Unterwegs sprachen sie kaum ein Wort, es herrschte eine gedrückte Stimmung. Vor dem Haus begrüßte sie einer von Peters Sicherheitsleuten, der bereits Posten bezogen hatte.
    Als sie das Büro betraten und sich die Regentropfen von der Kleidung schüttelten, saß zu Legroeders Überraschung eine junge Frau an Harriets Schreibtisch und beugte sich über Harriets Computer-Konsole. Das Gesicht der Frau wirkte vertraut. »Hallo, Mom«, sagte sie. »Ich hatte schon angefangen, mir Sorgen zu machen.«
    »Es ging nicht alles so glatt wie erhofft, meine Liebe«, erwiderte Harriet und zeigte Legroeder, wo er die Box abstellen konnte. »Jemand versuchte, unseren Flieger abzuschießen, und dann brannte ein Haus ab. Legroeder, das ist meine Tochter Morgan. Morgan, ich möchte dir Rigger Legroeder vorstellen.«
    Sie gaben sich die Hand. Morgan war eine gut aussehende Frau Mitte dreißig; ihr Gesicht war schmaler und kantiger als das ihrer Mutter, doch sie hatte deren grüne Augen und die ausdrucksvolle Mimik geerbt. Sie schaute beunruhigt drein, als Harriet durch das Büro eilte, die Lichter löschte und die Fenster verdunkelte. Erst dann schilderte sie ihre Begegnung mit Mr. McGinnis.
    »Meine Güte, Mutter, ihr müsst Schutzmaßnahmen ergreifen. Glaubst du, sie würden es wagen, auch in der Stadt zu behelligen?«
    Mit einem Seufzer, der aus tiefstem Herzensgrund zu kommen schien, ließ Harriet sich in einen Polstersessel sinken. »Ich rechne nicht damit. Aber Peter ist schon hierher unterwegs. Wir werden das tun, was er uns vorschlägt.«
    »Und was ist mit

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