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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der Krone von einer Vorhut der Armee der Imperialen Ordnung geplündert worden war. Der Überfall war eine Tragödie ungeheuren Ausmaßes gewesen und hatte einen entsetzlichen Blutzoll gefordert. Doch jetzt, nachdem die Invasoren lange abgezogen waren, waren die Reparaturarbeiten an den Zerstörungen schon seit geraumer Zeit wieder im Gange. Selbst die niedergebrannten Gebäude befanden sich im Wiederaufbau. Geschäfte hatten wieder geöffnet. Der Handel war zurückgekehrt, und aus ganz Galea strömten die Menschen wieder auf der Suche nach einem besseren Leben in die Stadt. Familien bekamen wieder Zuwachs, es wurden wieder Ehen geschlossen. Dank harter Arbeit war auch wieder so etwas wie Wohlstand eingekehrt. Die Rückkehr der Königin schien die Stadt mit einem frisch erstarkten Lebensgeist zu erfüllen, und die Welt schien wieder im Lot zu sein.
    Alles sprach davon, man habe seine Lektion gelernt, eine solche Tragödie werde sich nie wieder ereignen. Zu diesem Zweck errichtete man Verteidigungsanlagen und stellte eine sehr viel größere Armee auf. Wie viele der Bewohner Galeas, hatte auch Königin Cyrilla diese entsetzliche Zeit aus ihrem Gedächtnis getilgt und konnte es kaum erwarten, sich ‘wieder der Geschicke ihres Landes anzunehmen. Voller Eifer stürzte sie sich in alle möglichen Aktivitäten, vom Schlichten diverser Handelsstreitigkeiten bis hin zur Teilnahme an festlichen Gesellschaften, auf denen sie mit den Würdenträgern tanzte.
    Prinz Herold, als Oberbefehlshaber der Galeanischen Armee, hielt sie über die jüngsten Entwicklungen beim Einmarsch in die Neue Welt auf dem Laufenden, sie war sich also vollkommen darüber im Klaren, dass die Horden im Begriff waren, in gewaltiger Zahl in die südlichen Gebiete der Midlands einzufallen. Ich spürte stets umgehend, wenn sie die jüngsten Berichte erhalten hatte. Meist fand ich sie dann in murmelnde Selbstgespräche vertieft, ein Taschentuch zerknüllt in ihrer Hand, wie sie in einem dunklen, fensterlosen Zimmer auf und ab lief. Fast schien es mir, als suchte sie nach jenem dunklen Flecken in ihrem Verstand - jenem Zustand abgestumpfter Benommenheit, in dem sie sich zuvor befunden hatte -, ohne ihn jedoch finden und wieder dorthin zurückkehren zu können.« Mit einer knappen Geste deutete Jebra auf den alten Mann oben an der Treppe, der sie bei ihrer Schilderung nicht aus den Augen ließ. »Zedd hatte mir aufgetragen, ein Auge auf sie zu halten und ihr nach Kräften mit meinem Rat zur Seite zu stehen. Auch wenn nach außen hin der Eindruck entstanden sein mochte, sie sei wieder ganz die Alte - immerhin war sie nicht wieder in diesen Zustand ausdrucksloser Benommenheit zurückgefallen -, konnte ich sehen, dass sie noch immer Gefahr lief, den Verstand zu verlieren. Vermutlich waren meine Visionen deshalb so verschwommen, weil sie, obwohl augenscheinlich wieder ganz normal, innerlich noch immer von fürchterlichen Ängsten gepeinigt wurde. Darin glich sie sehr dem Land Galea; äußerlich schien alles wieder ganz normal, in Wahrheit aber konnte vor dem Hintergrund des Vormarsches der Imperialen Ordnung in die Neue Welt davon kaum die Rede sein. Unter der Oberfläche herrschte stets eine unheimliche Spannung. Als wir dann von den Spähern hörten, die Imperiale Ordnung sei auf dem Vormarsch durch das Callisidrin-Tal im Herzen der Midlands, mit dem Ziel, einen Keil in die Neue Welt zu treiben, riet ich der Königin dringend dazu, die D’Haranische Armee zu unterstützen. Sie müsse die Galeanische Armee unbedingt in Marsch setzen, damit sie Seite an Seite mit den übrigen Streitkräften all jener Länder, die sich mit dem D’Haranischen Reich verbündet hatten, kämpfe. Wie Prinz Herold auch, versuchte ich ihr begreiflich zu machen, dass unsere einzige Chance auf eine erfolgreiche Verteidigung in der Solidarität mit den sich der Imperialen Ordnung widersetzenden Truppen bestand.
    Doch sie wollte nichts davon wissen und meinte, als Königin von Galea sei es ihre alleinige Pflicht, Galea zu beschützen, nicht andere Völker oder Länder. Ich versuchte, ihr zu erklären, dass Galea auf sich gestellt keine Chance hätte. Aber Cyrilla hatte Geschichten aus anderen eroberten Städten gehört, Geschichten von der skrupellosen Brutalität der Imperialen Ordnung, und hatte entsetzliche Angst vor deren Truppen. Ich erklärte ihr, dass sie nur dann sicher sei, wenn wir helfen würden, die Invasoren aufzuhalten, ehe sie Galea erreichten.
    Unterdessen erhielten wir

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