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Am Ende eines Sommers - Roman

Am Ende eines Sommers - Roman

Titel: Am Ende eines Sommers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ashdown
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gleich aus. In einem davon ist Dad zur Welt gekommen.
    Als wir am Randstein halten, steht Gran schon in der Haustür, fest in ihre hellblaue Strickjacke gewickelt. Ihr Gesicht sieht aus wie aus Stein, und sie lächelt nicht, als sie uns kommen sieht.
    »Sie freut sich«, murmelt Andy, und ich kichere.
    Dad knurrt, und wir steigen aus und lächeln angestrengt.
    »Hallo, Mum«, sagt Dad steif und küsst sie auf die Wange.
    »William.« Sie nickt ihm zu. »Kinder.«
    Wir bleiben vor ihr stehen, denn sie blockiert die Haustür.
    »Gebt eurer Gran einen Kuss, Jungs!« Dad schiebt mich mit dem Ellenbogen voran.
    Wir geben ihr jeder einen Kuss auf die Wange, und sie nimmt nicht mal die verschränkten Arme auseinander.
    »Na, dann kommt mal rein«, sagt sie und schiebt mit der flachen Hand ihr Haar hoch. Das Haar umgibt ihren Kopf starr wie ein Stück Plastik. Es sieht aus, als läge ein Haarnetz darüber, aber da ist keins.
    Gran macht eine Kanne Tee und deckt den Tisch im Wohnzimmer. Wir sitzen auf Esszimmerstühlen um den kleinen runden Tisch im vorderen Fenster. Auf dem Tisch liegt eine Häkeldecke, und ich weiß noch, dass ich sie einmal mit Tee bekleckert habe, als ich noch kleiner war. Gran wurde wütend und sagte, ihre Großmutter hätte diese Decke selbst gehäkelt und ihr zur Hochzeit geschenkt und ich sollte mehr Respekt vor den Sachen anderer Leute haben.
    Sie hat Gardinen, die nur die untere Hälfte der Fenster bedecken, wie in einem Café. Ich würde mir niemals solche Gardinen aufhängen; die sehen echt scheiße aus. Draußen scheint die Sonne, und durch die Helligkeit auf der Straße sieht man den Schmutz auf den Scheiben. Ein Mann mit einem großen, schwarzen Hund geht vorbei, und Gran hebt ihren Hintern ein Stückchen an, um ihn über die Gardine hinweg zu betrachten. »Hmph«, sagt sie und lässt den Hintern wieder auf den Stuhl sinken.
    Andy sieht mich über den Tisch hinweg an, und ich muss weggucken, weil ich sonst lache.
    »Ich backe nicht mehr«, sagt Gran und schneidet einen Früchtekuchen aus dem Laden auf. »Hat ja wenig Sinn für mich allein.«
    Sie reicht mir und Andy die Teller. Ich weiß, dass Andy Früchtekuchen nicht ausstehen kann, und er starrt ihn an, als wäre es eine Spinne. Gran nimmt ein Stückchen von ihrem, und Andy stopft sich den Kuchen ins Gesicht, kaut und schluckt, so schnell er kann. Der arme Kerl – ich sehe, dass ihm der Kuchen im Halse stecken bleibt. Er versucht, ihn mit großen Schlucken Tee herunterzuzwingen.
    »Gierschlund«, sagt Gran, ohne zu lächeln, als Andy den letzten Bissen heruntergewürgt hat. »Du willst gleich noch ein Stück, was?«
    Andy reißt angstvoll die Augen auf. »Nein!« Er schreit fast. »Nein danke, Gran. Das war wirklich gut. Danke.«
    Dad lächelt schmal, und es ist schwer zu sagen, ob er sich ärgert oder nicht.
    »Und?«, sagt Gran und schenkt noch einmal Tee nach. »Wie geht’s dieser Mary?« Sie greift nach Dads Tasse und gießt ihm langsam ein, mit hochgezogenen Brauen und gerunzelter Stirn.
    »Ihr geht’s gut, nicht wahr, Jungs?« Dad klopft mir auf den Rücken und klingt zu fröhlich.
    »Immer noch die Nase in ihren gescheiten Büchern und so?« Gran schnieft.
    »Ich weiß nicht. Jake, liest Mum im Moment irgendetwas?« Dad sieht mich erwartungsvoll an. Ich kann mich nicht erinnern, dass Mum je ein besonderes Buch gelesen hätte.
    »Illustrierte liest sie«, sage ich. » Women’s Weekly . So was. Manchmal bringt Sandy ihr alte Hefte mit. Was meinst du überhaupt mit ›gescheite Bücher‹?«
    Gran starrt mich an, als ob ich Kacke an der Stirn hätte.
    »Was ist?«, frage ich.
    Gran wirft Dad einen enttäuschten Blick zu und schüttelt den Kopf.
    Andy sieht mich an. »Was?«, fragt sein Mund lautlos.
    Ich zucke die Achseln und nehme den letzten Bissen von meinem Früchtekuchen. Eigentlich schmeckt er ganz gut. Ich bin froh, dass Gran nicht mehr backt. Wahrscheinlich würde sie versuchen, uns zu vergiften.
    »Ja, Mum«, sagt Dad, »Jake interessiert sich sehr für ein Foto von Dad, falls du eins hast.«
    Gran zieht ihre Strickjacke wieder fester zusammen. »Hmm, da bin ich nicht sicher. Weiß nicht genau, wo die sind. Was willst du denn da überhaupt wissen? Du hast ihn doch nie kennengelernt.«
    »Interessiert mich einfach«, murmele ich.
    »Sprich lauter, Junge!«
    »Ich habe gesagt, es interessiert mich einfach«, wiederhole ich lauter.
    »Ich bin nicht taub, falls du das meinst!«
    Andy hält sich die Hand vor den Mund und starrt

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