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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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Schließlich hielt sie es nicht länger aus. Es kam nur selten vor, daß sich Rainer verspätete. Sie rief bei Werner Seitter an, einem der Freunde, mit denen sich ihr Bruder verabredet hatte.
    »Tut mir leid, Frau Flechner, ich habe Rainer heute den ganzen Tag nicht gesehen«, behauptete der Junge.
    »Wolltet ihr nicht einen Ausflug machen?« fragte Daniela erschrocken. »Jörg sollte auch dabei sein.«
    »Jörg und ich sind beim Reiten gewesen. Wir wollten, daß Ra iner mitkommt, aber als ich ihn gestern fragte, sagte er, er hätte heute keine Zeit.«
    Rainer hatte sie also angelogen! »Hast du eine Ahnung, wo mein Bruder sein könnte?« fragte sie. »Es ist schon ziemlich spät. Ich mache mir Sorgen.«
    »Nein, Frau Flechner, wirklich nicht«, antwortete der Bub. »Vielleicht zeltet er irgendwo.«
    »Das macht allein keinen Spaß.«
    »Stimmt auch wieder.« Werner dachte nach. »Er... Nun, er könnte zur Mühle hinausgeradelt sein. Neulich hat er davon gesprochen, daß wir nach dem Schatz suchen sollten. Wenn...«
    »Frau Flechner?« Werners Mutter meldete sich.
    »Ja. Ich suche meinen Bruder.«
    »Ich habe es gerade mitbekommen. Die Buben sind vor einigen Wochen in der Mühle gewesen. Mein Mann hat sie dabei erwischt und unserem Sohn gedroht, sollte er ihn noch einmal bei der Mühle sehen, dann würde er über die ganzen Sommerferien Hau sarrest bekommen.«
    »Rainer ist regelrecht besessen von der Mühle«, sagte Daniela. »Es könnte also durchaus sein, daß er... Ich werde zur Mühle fa hren. Danke, Frau Seitter.« Sie legte auf.
    »Meinst du wirklich, daß er in der Mühle ist?« fragte Stefan skeptisch. »Deine Eltern haben es ihm strikt ve rboten.«
    Daniela schnitt eine Grimasse. »Denk an deine Kindheit. Hast du nicht auch oft etwas getan, was dir verb oten worden ist?«
    »Das ist allerdings wahr.« Er zog sie an sich. »Mach dir keine Sorgen, Liebling. Wir werden den Burschen schon finden.«
    »Fragt sich nur, ob ihm auch nichts passiert ist«, meinte sie besorgt. »Jetzt ist es gleich acht.« Sie wand sich aus seinen Armen. »Ich hole uns Taschenlampen, die werden wir brauchen.«
    Die Fahrt zur Althof-Mühle legten die jungen Leute fast schweigend zurück. Stefan hätte seiner Freundin gern etwas g esagt, das ihr die Angst genommen hätte, aber er machte sich selbst Sorgen um Rainer und wußte nur zu genau, wozu ein Bub in diesem Alter alles fähig war. Wenn Rainer meistens wirklich so pünktlich nach Hause kam, wie Daniela behauptete, mußte etwas passiert sein.
    Der Weg erschien Stefan an diesem Abend doppelt so lang wie an jenem Nachmittag, als Daniela und Rainer ihm die Mühle g ezeigt hatten. Erleichtert atmete er auf, als sie endlich vor ihnen auftauchte.
    Inzwischen war es so dunkel geworden, daß sie die Mühle nur als dunkle Silhouette erkennen konnten. Sie stiegen aus und schalt eten ihre Taschenlampen ein. »Rainers Fahrrad!« Daniela rannte zu dem Rad, das vor dem verrammelten Eingang der Mühle lehnte. »Rainer!« rief sie. »Rainer, wo bist du!«
    »Rainer erzählte mir, daß man unterhalb des Mühlrades in das Gebäude eindringen könnte«, sagte Stefan und ging zum Bach.
    »Wann?«
    »Damals, als ihr mir die Mühle gezeigt habt.«
    »Und warum hast du mir nichts davon erzählt?« fragte Daniela aufgebracht. »Warum...«
    »Weil ich es ihm versprochen hatte.«
    »Ist dir nicht klargewesen, daß er über kurz oder lang versuchen würde, in die Mühle zu klettern? Ist...« Sie unterbrach sich. »Entschuldige, ich bin ganz durcheinander.«
    »Wir werden ihn schon finden«, versprach Stefan und stieg in das ausgetrocknete Bachbett hinunter.
    Wie Rainer gesagt hatte, lag die Mauerbresche hinter dem Haselnußstrauch, allerdings war sie gerade so groß, daß ein Kind bequem hindurch klettern konnte, einem Erwachsenen machte es erhebliche Schwierigkeiten. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie es beide geschafft hatten.
    Die jungen Leute befanden sich im Untergeschoß des Müh lturms. Das Licht ihrer Taschenlampen huschte über einen riesigen Mahlstein, eiserne Gerätschaften und Vorrichtungen, die nur erahnen ließen, wozu sie einmal benutzt worden waren. Überall hingen Spinnweben. Direkt vor Daniela verschwand eine Ratte hinter dem Gerippe eines Schrankes.
    »Schau dir diese Treppe an.« Stefan richtete den Schein seiner Taschenlampe nach oben. »Sieht aus, als könnte sie jeden Auge nblick zusammenbrechen. »Rainer!« rief er. »Rainer, wo bist du?«
    Um sie herum blieb es still.
    »Da ist ein

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