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Am Ende war die Tat

Am Ende war die Tat

Titel: Am Ende war die Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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gerufen worden. Es sollte nicht gar zu schwer sein, sich umzuhören, seinen Nachnamen zu erfahren und sich ihn vorzuknöpfen, entschied sie.
    Das einzige Problem an diesem Plan war das Vorknöpfen. Kendra erinnerte sich an den Jungen, und er schien ein abscheulicher Charakter zu sein. Ihm ins Gewissen zu reden, würde keinen Eindruck machen. Er war die Sorte, die nur die Androhung von körperlicher Gewalt verstand.
    Das war ein Fall für Dix. Kendra wusste, ihr blieb keine andere Wahl. Sie würde sich erniedrigen und an seinen Großmut appellieren müssen, um seine Hilfe zu erbitten, aber sie war gewillt, das zu tun, als sie merkte, dass Toby sich fürchtete, aus dem Haus zu gehen, und Joel ständig in Alarmbereitschaft war - wie ein Millionär auf einem Spaziergang durch Peckham.
    Doch wie sollte Kendra Dix ansprechen, ohne Gefahr zu laufen, dass ihre Absichten missverstanden würden? Sie konnte nicht zum Falcon gehen, wo Dix, wie sie richtigerweise annahm, wieder bei seinen beiden Bodybuilderkollegen untergekrochen war. Sie konnte ihn auch nicht anrufen und bitten, zu ihr zu kommen, denn dann hätte er glauben können, sie wolle, dass er wieder einzog. Eine zufällige Begegnung irgendwo auf der Straße schien das Sicherste, aber darauf konnte sie nicht warten. Damit blieb nur das Fitnessstudio, wo er trainierte.
    Sobald sie die Zeit dafür fand, fuhr sie zur Caird Street, wo das Jubilee Sports Centre in einem weitläufigen, niedrigen Ziegelbau gleich südlich des Mozart Estate untergebracht war. Sie hatte sich nicht vergewissern können, ob Dix auch dort war, aber da es um die Mittagszeit war und er jeden Tag an die sechs Stunden trainierte, standen die Chancen gut.
    Er war da. In einem schneeweißen Trikot und marineblauen Shorts lag er auf einer Bank und stemmte Gewichte, die Kendra geradezu unmenschlich vorkamen. Ein zweiter Bodybuilder assistierte ihm - wenig konzentriert, wie es schien, denn er fachsimpelte mit einem weiteren Sportler, der in der Nähestand und sich den Inhalt einer Wasserflasche in den Mund rinnen ließ.
    Diese beiden Männer entdeckten Kendra zuerst. Abgesehen davon, dass es eine Frau war, die in ihr Revier eindrang, wirkte sie in ihrem engen Rock, der elfenbeinweißen Bluse und den hochhackigen Schuhen wenig passend für diesen Ort. Darüber hinaus sah sie auch nicht wie eine Bodybuilderin aus oder wie jemand, die Bodybuilderin werden wollte.
    Sie wartete, bis Dix seine Übung beendet und sein Assistent die Stange zurück auf die Gabeln dirigiert hatte, und trat näher. »Ist das deine, Mann?«, murmelte Dix' Assistent. Erst da entdeckte er sie. Er griff nach einem weißen Handtuch, wischte sich den Schweiß ab und erhob sich von der Bank.
    Sie standen einander gegenüber. Kendra hätte blind sein müssen, um nicht zu sehen, wie gut er aussah. Und sie hätte gefühllos sein müssen, um nicht dieses Sehnen zu spüren, das sie immer überkommen hatte, solange sie zusammen waren. Und sie hätte dement sein müssen, um sich nicht zu erinnern, wie es gewesen war, mit ihm zusammen zu sein. Sie zögerte.
    Er ergriff das Wort. »Ken. Siehst gut aus. Wie geht's dir?«
    »Kann ich dich kurz sprechen?«
    Er sah zu den anderen beiden Männern hinüber. Der eine hob die Schultern, der andere machte eine Handbewegung, als wolle er sagen: Meinetwegen.
    Kendra fügte hastig hinzu: »Oder auch später, wenn ich dich gerade bei etwas unterbreche.«
    Es war offensichtlich, dass sie ihn unterbrochen hatte, doch er sagte: »Schon gut. Kein Problem.« Er trat zu ihr. »Was ist los?«, fragte er. »Mit den Kids alles okay?«
    »Können wir vielleicht irgendwohin ... Ich meine nicht, woanders, aber gibt es hier vielleicht einen Raum ...« Sie fühlte sich scheu in seiner Gegenwart, unsicher. Es hing mit dem Grund ihres Besuches zusammen, dennoch wünschte sie sich, sie hätte die Situation besser unter Kontrolle.
    Er nickte zur Eingangstür. Draußen stand ein Getränkeautomat, an dem man sich Mineralwasser und Energiedrinks ziehenkonnte, und daneben reihten sich vier kleine Tische mit Stühlen vor dem Fenster auf.
    Kendra sah zum Getränkeautomaten. Sie war am Verdursten. Es war ein warmer Tag, und ihre Nervosität hatte ihren Mund ausgetrocknet. Sie öffnete die Handtasche und fischte ein paar Münzen heraus.
    »Ich mach das schon«, sagte er.
    Wie ein Echo griff sie seine früheren Worte auf: »Schon gut. Kein Problem. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du in den Shorts Geld mit dir herumträgst.« Und dann

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