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Am Ende war die Tat

Am Ende war die Tat

Titel: Am Ende war die Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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in diesen Gärten. Eine Frau, die künstlich beatmet wurde. Ein Baby, über dessen Schicksal entschieden werden musste. An all das wollte er nicht den-ken - nur an Neal Wyatt und dessen Meute, die endlich keinen Versuch mehr unternahmen, Joel, Toby oder irgendwen zu malträtieren, der auch nur entfernt etwas mit den Campbells zu tun hatte.
    Das hieß doch, dass The Blade sich Neal tatsächlich vorgenommen hatte. Es war jetzt keine Annahme mehr, keine Hoffnung, an die er sich verzweifelt klammern musste. Jetzt würde Neal ihm nie wieder Ärger machen, sagte er sich. Cal hatte ihm mitgeteilt, dass Joel seinen Teil des Handels erfüllt hatte, und so hatte auch The Blade seinen Teil erfüllt. Er musste ja nicht erfahren, dass es Cal Hancock und nicht Joel gewesen war, der auf die Dame in Eaton Terrace geschossen hatte. Cals Fingerabdrücke waren ja nicht einmal auf der Waffe, falls sie gefunden wurde. Wenn Cal also nichts verriet, würde niemand auf der Welt je den Verdacht schöpfen, dass Cal und nicht Joel die Mission durchgeführt hatte. Auch wenn es kein Geld, keine Handtasche und keinen Schmuck als Beweis gab, war das Getöse in den Zeitungen doch wohl ausreichend Beleg dafür, dass The Blades Instruktionen bis zu Ende befolgt worden waren.
    »Und diesma' ein richtiger Überfall, Joel«, hatte The Blade gesagt, als er ihm die Waffe gab. »Biste Manns genug, das durch- zuzieh'n? Diesma' solltest du's besser richtig machen. Dann sind wir quitt. Eine Hand wäscht die andere. Und noch was, Joel: Die Pistole muss benutzt werden. Ich will hören, dass sie abgefeuert worden is\ Das macht die Sache spannender. Damit die blöde Kuh auch weiß, dass du's ernst meins', wenn du sags', sie soll die Kohle rausrücken.«
    Zuerst hatte Joel geglaubt, das Opfer solle eine Frau hier aus der Gegend sein wie die Pakistani auf der Portobello Road. Doch als er hörte, dass die Pistole abgefeuert werden müsse, hatte er angenommen, es handele sich um irgendeine Frau, die eingeschüchtert werden sollte, irgendeine Crackschlampe, die sich auf miese Tricks verlegt hatte, um an ein paar Körnchen ihres Gifts zu kommen. Oder die Nutte von irgendeinem Dealer, der in The Blades Revier eingedrungen war - kurz: irgendeine Alte, die sofort klein beigeben würde, wenn sie die Waffesah. Und es würde zu einer Tageszeit und in einer Gegend passieren, wo ein Pistolenschuss nichts weiter bedeutete, als dass alles seinen gewohnten Gang ging unter den Drogendealern, den Gangstern und dem übrigen Pack. Darum würde es wahrscheinlich nicht einmal jemand melden, und ganz sicher würde die Polizei nicht ermitteln. Es war ja nur ein Schuss, der in die Luft gefeuert wurde, in einen Fensterrahmen oder eine Tür, egal wohin, aber doch nicht auf einen Menschen. Nur abgefeuert. Das war alles.
    Daran hatte er sich geklammert, als sie in die U-Bahn gestiegen waren, sogar dann noch, als sie durch einen Teil der Stadt liefen, wo mit jedem Schritt deutlicher wurde, dass diese Welt völlig anders war als diejenige, die ihm vertraut war. Womit er nicht gerechnet hatte, war die Frau, die als Opfer sowohl für den Überfall als auch für den Pistolenschuss ausgewählt worden war. Eine weiße Dame, die vom Einkaufen nach Hause kam, sie anlächelte und fragte, ob sie sich verlaufen hätten, und die aussah wie jemand, der glaubte, er habe nichts zu befürchten, solange er vor der eigenen Haustür stand und freundlich zu Fremden war.
    Trotz all seiner Bemühungen schwirrten Joels Gedanken wieder und wieder um die Frau, die sich nicht nur als Countess, sondern obendrein als Ehefrau eines Scotland-Yard-Detectives entpuppt hatte. Darum, dass er getan hatte, was ihm befohlen worden war - selbst wenn es letztendlich Cals Finger am Abzug gewesen war -, und ganz gleich, welche Mittel zu diesem Ziel geführt hatten: Das Ziel war erreicht, und Joel hatte sich bewiesen. Und daran, dass es ein Video von ihm in der Cadogan Lane gab, ein Au-pair-Mädchen, das ihn aus der Nähe gesehen hatte, und eine Pistole mit seinen Fingerabdrücken. All das konnte nichts Gutes bedeuten.
    Erneut war The Blade seine einzige Hoffnung. Tauchte Cal nicht auf, wenn The Blade sich das nächste Mal entschloss, Arissa zu besuchen, bedeutete das, Cal war wirklich und wahrhaftig verschwunden. Das würde bedeuten, dass Cal in Sicherheit gebracht worden war. Es ergab keinen Sinn, dass The Bladeihn kaltmachen sollte, statt ihn einfach so lange aus London herauszuschaffen, bis die Wogen sich geglättet hatten. Joel

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