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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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reichlich Fische, da einige Arten an der Mündung im seichten Wasser ihre Laichplätze hatten. Trotz seines Grolls konnte Joe sich nicht der besänftigenden Wirkung der Landschaft entziehen.
    »Vielleicht sollten wir einen weiteren Tag hier bleiben«, schlug er vor, als die Nachmittagssonne ihre Schatten über die Landschaft warf. Francesca erschrak. Sie mussten am nächsten Tag nach Echuca zurück, damit sie ihren Plan mit Regina ausführen konnte!
    Lizzie hatte sich den ganzen Tag sehr still verhalten. Nachdem Abendessen, das aus drei Seebarschen und einem prächtigen Kabeljau bestand, setzten sie sich ans Heck und lauschten dem Kreischen der Eisvögel in den Bäumen.
    »Mein Wutausbruch heute Morgen tut mir Leid, Elizabeth«, entschuldigte sich Joe. »Normalerweise führe ich mich vor einer Dame nicht so auf.«
    »Schon gut, Joseph«, sagte Lizzie. »Silas hat ein Talent dafür, andere Menschen zur Raserei zu bringen.«
    »Offenbar gilt das aber nicht für Sie«, sagte Joe. »Wäre ich eine Frau, und er hätte mir angetan, was er Ihnen angetan hat, hätte ich ihn längst umgebracht.«
    Lizzie verschwieg, dass sie mehrere Male mit dem Gedanken gespielt hatte.
    »Ja, Ihre Stärke ist bewundernswert«, sagte Francesca. »Offenbar haben Sie keine Rachegelüste.«
    »Doch«, widersprach Lizzie. »Ich überlege ständig, wie ich mich an Silas rächen kann.«
    »Und wie?«, fragte Ned erwartungsvoll.
    »Ja, sagen Sie es uns, Elizabeth«, bekräftigte Joe, der offensichtlich Gefallen an der Vorstellung fand, Silas eins auszuwischen.
    Lizzie erkannte, dass die Männer sie nicht verurteilten, sodass sie offen antwortete. »Einen meiner Pläne habe ich bereits in die Tat umgesetzt«, sagte sie. »Aber leider ohne große Wirkung.«
    Joe bekam große Augen. Er hatte begriffen, worauf sie anspielte. »Sie haben die Taue an dem Ponton gekappt, nicht wahr?«
    Lizzie nickte.
    »Sie hätten auch noch ein paar Bolzen lösen und die Plankenseile durchtrennen sollen«, sagte Ned. »Dann wäre das Ding auseinander gefallen und für Silas endgültig unbrauchbar geworden.«
    »Beim nächsten Mal achte ich darauf«, gab Lizzie imScherz zurück. Allein das Kappen der Taue hatte ihr unerträgliche Schmerzen bereitet.
    »Ich helfe Ihnen dabei«, sagte Joe. »Ich möchte diesen Lump am Boden sehen für all das Leid, das er Ihnen und anderen zugefügt hat. Nun rächt es sich, dass er Ezra und Dolan aus dem Weg geräumt hat, zumal er jetzt im näheren Umkreis keinen mehr findet, der ihm einen neuen Ponton baut, wenn wir seinen versenken. Der einzige Haken dabei ist, dass es für die Farmer, die ihr Vieh über den Fluss bringen wollen, gewisse Nachteile bringt.«
    »Das Vieh kann schwimmen«, sagte Ned. »So war es früher ja auch, bevor es Silas’ Pontonbrücke gab.«
    »Stimmt. Und das würde die Farmer nichts kosten.«
    »Ich hatte mir auch überlegt, heimlich Feuer im Bridge Hotel zu legen«, räumte Lizzie ein. Der Gedanke hatte sie eine Zeit lang nicht mehr losgelassen. »Schließlich brüstet Silas sich ständig damit, dass ihm das Restaurant ein Vermögen einbringt, und da dachte ich mir, wenn in der Küche ein Feuer ausbricht, wird ihn das empfindlich treffen. Es würde ihn zwar nicht in den Ruin stürzen, aber er hasst es, Geld zu verlieren. Nach seiner Vorstellung bedeutet Geld Macht.«
    »Das ist viel zu gefährlich, Lizzie«, entgegnete Francesca. »Bei einem Brand im Bridge Hotel könnten unschuldige Menschen verletzt oder sogar getötet werden.«
    »Francesca hat Recht«, pflichtete Joe ihr bei. »Vergessen Sie die Idee, Lizzie. Ich weiß etwas Besseres. Welches von den Schiffen, das Silas besitzt, ist sein größter Stolz?«
    »Die Curlew «, erwiderte Lizzie.
    »Das denke ich auch. Und er hat sich dieses Schiff auf dieselbe miese Art und Weise unter den Nagel gerissen, wie er es mit der Marylou vorhat, sollte ich meine Schulden nicht bezahlen«, sagte Joe verbittert.
    Francesca brannte auf der Zunge, dass Regina dafür aufkommen würde. Gemeinsam hatten sie einen Planausgearbeitet, den Regina in die Wege leiten würde, was aber mehrere Tage in Anspruch nähme. Folglich konnte ein Ablenkungsmanöver für Silas ihnen nur dienlich sein. »Dann lasst uns die Curlew versenken«, sagte sie entschlossen.
    »Genau mein Gedanke«, stimmte Joe zu.
    »Das wird nicht allzu schwer«, sagte Ned. »Wir müssen lediglich ein Loch in den Rumpf schlagen, dann säuft sie von alleine ab.«
    »Silas hat es nicht besser verdient«, sagte Joe. »Er

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