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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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würde sich das ändern.
    Regina erkannte, dass jetzt große Überzeugungskraft erforderlich war. Silas war nicht auf den Kopf gefallen und ließ sich nicht so einfach hinters Licht führen. »Du findest mich doch noch attraktiv, Silas?« Wieder warf sie einen Blick auf die Uhr. Ihr blieben nur noch wenige Sekunden, ihn dazu zu bringen, sie zu küssen.
    »Ja, sicher ... Aber ich darf meinen Empfindungen nicht nachgeben, Regina.«
    »Niemand braucht davon zu erfahren.« Sie rückte näher an ihn heran, sodass er den schweren Duft ihres Parfums wahrnahm.
    »Die Tür ist zu.« Sie musterte ihn mit begehrlichen Blicken. »Wir sind ungestört. Ich wünsche mir nur, dass du mich ein einziges Mal wie früher küsst, Silas. Schenk mir eine weitere schöne Erinnerung, von der ich die nächsten Jahre zehren kann.« Obwohl die bloße Vorstellung sie mit Ekel erfüllte, konnte sie Francesca nicht im Stich lassen. Sie musste dieser Verlobung ein Ende setzen.
    »Küss mich, Silas«, sagte sie und näherte ihr Gesicht dem seinen.
    Silas starrte auf ihre verführerisch gespitzten Lippen, zögerte jedoch.
    Daraufhin führte Regina seine Hand von ihrem Oberschenkel über ihre Taille und höher, wo ihre Brüste lockten. Sie bemerkte, wie seine Augen lüstern funkelten. Er hatte angebissen!
    Silas sprang vom Stuhl auf und riss sie an sich. Er presste die Lippen auf ihren Mund und drückte sie stürmisch nach hinten über den Schreibtisch.
    Regina musste gegen den Impuls ankämpfen, ihn wegzustoßen, obwohl jede Faser ihres Körpers danach schrie.
    Draußen vor der Bürotür streckte Francesca gerade die Hand nach dem Türknauf aus. Sie atmete tief durch und öffnete die Tür. »Silas!«
    Wie erwartet, fand sie ihn in leidenschaftlicher Umarmung mit einer anderen Frau vor. Beim Klang ihrer Stimme ließ Silas Regina unsanft auf den Tisch fallen.
    »Du lieber Himmel!«, rief er bestürzt und errötete.
    Francesca war entsetzt. Sie hatte erwartet, eine Schauspielerin anzutreffen. Doch ausgerechnet Regina!
    »Regina ...«, stammelte Francesca und rang hörbar nach Luft. Sie musste ihre Überraschung nicht spielen. Die war echt.
    Regina blieb stumm. Obwohl sie innerlich tiefe Erleichterung verspürte, gelang es ihr, ein schuldbewusstes Gesicht zu machen. Sie fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund, was Silas jedoch nicht bemerkte, da er in das entsetzte Gesicht Francescas starrte.
    »Es ist nicht, wonach es aussieht«, sagte er hastig und trat auf Francesca zu. »Ich ...«
    »Wie kannst du nur?«, entgegnete Francesca und trat einen Schritt zurück. »Ich dachte, du wolltest mich heiraten.«
    »Das ... das will ich auch, Liebes. Ich weiß, was du jetzt denkst«, sagte Silas, der sich über seinen Lapsus maßlos ärgerte. Normalerweise rühmte er sich damit, nichts dem Zufall zu überlassen. Der Kuss war ein schrecklicher Fehler gewesen. »Ich überlasse die Entscheidung dir. Alles, was du willst, soll geschehen.«
    Francesca kam kurz der Gedanke, dass dieses Scheusal ihr leiblicher Vater war, was sie mit einem solchen Entsetzen erfüllte, dass sie den Gedanken rasch beiseite schob. Silas durfte niemals die Wahrheit erfahren. Sie und Regina mussten dieses Geheimnis für alle Zeiten wahren.
    »Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben«, sagte Francesca unter Tränen, die eher von ihrer Erschütterung darüber herrührten, wer ihre leiblichen Eltern waren, als von ihrer Enttäuschung über Silas’ Charakterlosigkeit. »Die Verlobung ist geplatzt!«
    Francesca stürmte aus dem Raum, während Regina sich ebenfalls zum Gehen wandte. An der Tür hielt sie kurz inne und drehte sich zu Silas um. Der erwiderte ihren Blick und sah die Genugtuung in ihren Augen, was ihn stutzig machte.
    Hat sie das etwa absichtlich inszeniert?, fragte er sich. War er hereingelegt worden?

23
    F rancesca, wo bist du gewesen?«, fragte Joe. Triefend vor Nässe stand er an Deck der Marylou. Ned, der neben ihm stand, bot denselben Anblick.
    »Erzähle ich dir gleich, Dad. Was ist mit euch beiden passiert?«, erwiderte Francesca.
    »Wir mussten vom Pier aus zurückschwimmen«, antwortete Joe, am ganzen Körper zitternd.
    »Ich gehe mich umziehen«, sagte Ned, der vor Kälte mit den Zähnen klapperte.
    »Das solltest du auch tun, Dad, bevor du dir eine Erkältung holst«, sagte Francesca und scheuchte die beiden in ihre Kajüten.
    Als Joe und Ned in trockenen Kleidern wieder erschienen, hatten Francesca und Lizzie eine Kanne Tee gekocht.
    »Die nassen Sachen habe ich

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