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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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sehr ich Sie auch bewundere, empfinde ich keine Leidenschaft für Sie.« Sie musste sich eingestehen, dass sie ihn nie wirklich begehrt hatte, anderenfalls hätte sie sich nicht so rasch damit abgefunden, dass er ihr Halbbruder war.
    »Bitte, sagen Sie nichts mehr, Francesca«, stieß Monty hervor, dem ihre Worte sichtlich Schmerzen bereiteten.
    »Ich bedaure das alles zutiefst, Monty. Es war nie meine Absicht, Ihnen Kummer zu bereiten.« Francesca streckte die Hand vor, um ihn zu trösten, doch er wich zurück.
    »Ich habe nicht den Eindruck, als hätten Sie uns jemals eine Chance gegeben, Francesca«, sagte er und wandte sich zum Gehen. »Hätte unsere Verbindung sich normal entwickelt, wäre zwischen uns bestimmt die Leidenschaft erwacht.«
    »Nein, Monty. Wir können niemals eine Verbindung eingehen, wie Sie Ihnen vorschwebt. Das müssen Sie akzeptieren.«
    »Das kann ich nicht.« Monty wandte sich um und eilte davon. Francesca sah, wie aufgewühlt er war, und sie hasste es, der Grund für seinen Schmerz zu sein.
    Sie setzte ihren Weg fort, die Augen blind vor Tränen. Sie haderte mit dem Schicksal und der Ungerechtigkeit, der sie sich ausgesetzt sah. Wäre sie an einem anderen Ort als Echuca aufgewachsen, wäre ihr Leben nicht so kompliziert gewesen. Dann hätte sie nie erfahren, dass Joe und Mary Callaghan gar nicht ihre leiblichen Eltern waren, sondern Regina und dieses Scheusal Silas Hepburn. Dann hätte sie auch sicher nicht mit ihrem Halbbruder angebändelt und ihm nicht das Herz gebrochen. Weinend hastete sie voran und stieß plötzlich mit jemandem zusammen.
    »Verzeihen Sie«, sagte sie und zwinkerte ihre Tränen fort, um entsetzt festzustellen, dass sie ausgerechnet mit Silas zusammengeprallt war. Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und wollte weitergehen, doch er hielt sie am Arm fest.
    »Francesca, ich möchte gern ein Wort mit dir wechseln.«
    »Ich bin aber nicht in der Stimmung, mit dir zu reden«, gab sie unwirsch zurück und tupfte sich die Tränen mit einem Taschentuch ab.
    »Was hat dich denn so in Erregung versetzt, Liebes?«
    »Das geht dich einen feuchten Kehricht an. Und sag nicht Liebes zu mir. Ich bin nicht dein Liebes und werde es auch nie sein.«
    »Das wird sich vielleicht ändern.«
    »Du bist ein elender Schuft, Silas.«
    »An dem Vorfall neulich Abend trifft mich keine Schuld. Ich möchte nicht ungalant wirken, aber Regina hat sich praktisch auf mich gestürzt.«
    Schlagartig begriff Francesca, dass die Schauspielerin Regina versetzt haben musste, sodass sie gezwungen gewesen war, selbst in die Rolle zu schlüpfen. »Offenbar hast dukeine große Gegenwehr geleistet. Aber erspare mir bitte die schlüpfrigen Details.«
    »Mein Heiratsantrag hat weiterhin Gültigkeit ...«
    Francesca wurde blass. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »O doch.«
    »Ich verabscheue dich!«
    Ihre Direktheit ließ Silas zusammenzucken. »Dir ist doch klar, dass ich deinem Vater immer noch arg zusetzen kann. Ich bin ein einflussreicher Mann.«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Nenn es, wie du willst. Wenn du mich heiratest, hat Joe nichts zu befürchten. Aber wenn nicht ... wer weiß?« Seine Augen funkelten kalt und bedrohlich wie die einer Schlange. Francesca verspürte Zorn und Hass. Der bloße Gedanke, dass sein Blut in ihren Adern floss, verursachte ihr Qualen. Sie hatte gehofft, dass Silas von seinen Heiratsabsichten Abstand nehmen würde, nun, da er gegen ihren Vater kein Druckmittel mehr besaß, aber das war offenbar nicht der Fall. Sie musste ihm die wahnsinnige Idee, sie zu seiner Frau zu machen, ein für alle Mal austreiben, um ihren Vater zu schützen.
    »Wenn du meinen Vater schikanierst, wirst du nichts damit erreichen, Silas, weil ... weil ich mich nämlich wieder verlobt habe.«
    Silas lachte. »Du erwartest doch nicht, dass ich dir das glaube?« Seine toten grauen Augen wurden schmal. »Ich durchschaue deine Lüge, Francesca. Das behauptest du nur, um deinen Vater zu schützen.«
    Francesca zögerte. Sie hatte den Namen eines »Verlobten« nennen wollen, den es gar nicht gab, aber ihr blieb keine andere Wahl. »Du weißt, dass unsere Verlobung eine rein geschäftliche Vereinbarung war, sodass es dich nicht überraschen dürfte, dass ich vorhabe, Neal Mason zu heiraten, den Mann, dem mein Herz gehört.« Sie würde Neal rechtzeitigin ihre Notlüge einweihen. »Nachdem er erfahren hat, dass unsere Verlobung geplatzt ist, hat er um meine Hand angehalten, und ich habe

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