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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Samthandschuhen anzufassen, nur, weil sie ihm als etwas ganz Besonderes erschienen war.
    Monty musste sich eingestehen, dass er von Frauen keine Ahnung hatte.
    »Was für ... Neuigkeiten?«, brachte er lallend hervor. Erst jetzt war ihm bewusst geworden, dass Silas von »Neuigkeiten« gesprochen hatte.
    Silas erkannte, dass Monty so betrunken war, dass er ihn gar nicht verstanden hatte. »Die Neuigkeiten über Francesca«, gab er zurück, leerte seinen Whisky in einem Zug und bestellte sich gleich den nächsten. Währenddessen überlegte er fieberhaft. Er hatte zwar bereits Vorkehrungen getroffen, um Neal Mason aus dem Weg zu räumen, doch wie es aussah, waren schwerere Geschütze erforderlich – je eher, desto besser.
    Plötzlich war Monty ganz Ohr. »Was soll mit Francesca sein?«
    »Sie hat mir soeben mitgeteilt, dass sie sich wieder verlobt hat«, entgegnete Silas. »Zuerst habe ich ihr nicht geglaubt, aber es stimmt anscheinend.«
    Monty richtete sich kerzengerade auf. »Verlobt!«
    »Ihrem Zustand nach zu urteilen, habe ich gedacht, Sie wüssten es bereits.«
    »Ich hab ebenfalls vor kurzem mit Francesca gesprochen, und da hat sie nichts von einer Verlobung erwähnt ...« Monty hatte Francesca immer für einen aufrichtigen Menschen gehalten, doch jetzt befielen ihn Zweifel. Offenbar war dieser Unsinn, zwischen ihnen könne es keine Leidenschaft geben, nur ein Vorwand Francescas gewesen, um ihm zu verschweigen, dass sie einem anderen Mann versprochen war.
    »Mit ... mit wem hat sie sich denn verlobt?«
    »Mit Neal Mason.«
    Monty sah seine Befürchtungen bestätigt, sodass seine Überraschung sich in Grenzen hielt. Dennoch verschlug es ihm für den Moment die Sprache, und sein Gesicht wurde aschfahl.
    »Offenbar hat Mason sofort um ihre Hand angehalten, nachdem Francesca unsere Verlobung gelöst hatte. Ist mir ein Rätsel, warum sie einen Schiffer heiratet, wo sie doch eine weitaus bessere Partie machen könnte.« Während Silas sich auf sich selbst bezog, nahm Monty in seinem Rausch an, er sei damit gemeint.
    »Sie darf Neal Mason nicht heiraten«, stieß er hervor und kippte erneut ein Glas herunter. »Das werde ich nicht zulassen!«
    Silas musterte Monty. Sein Gesicht wirkte entschlossen, und in seiner Stimme schwang der Wunsch nach Rache mit. Offenbar war es ihm ernst. Dies bestärkte Silas in der Überzeugung, dass Neal Mason ein Problem war, das beseitigt werden musste. Ursprünglich hatte er das selbst erledigen wollen, aber jetzt sah es ganz danach aus, als müsste er sich nicht selbst die Hände schmutzig machen. Auch wenn Silas dem sanftmütigen Monty so etwas im Grunde nicht zutraute – bei manchen Menschen konnte man nie wissen. Wenn Monty sich an seiner Stelle um Neal Mason kümmerte und dafür hinter Gittern landete, wäre der Weg für ihn frei.
    »Was haben Sie denn vor?«, fragte Silas. Er wollte sichergehen, dass Montys Drohung nicht nur heiße Luft war.
    »Ich hab schon eine Idee«, erwiderte Monty und lehnte sich an den Tresen, um über die Einzelheiten nachzudenken.
    »Brauchen Sie Unterstützung?«, fragte Silas im Flüsterton. Er achtete darauf, sich nicht selbst ins Gespräch zu bringen.
    »Nein«, lehnte Monty ab. »Je einfacher ein Plan, desto erfolgversprechender.«
    Silas nickte zufrieden. »Darf ich Ihnen noch ein Glas spendieren, Monty?«, fragte er mit einem boshaften Funkeln in den leblosen Augen.

26
    D u hältst um die Hand meiner Tochter an?«, sagte Joe erstaunt.
    »Ich weiß, es kommt plötzlich«, erwiderte Neal, der mit Francesca an Deck der Marylou stand. Er spürte, dass sie zitterte, und drückte sanft ihre Hand, um sie zu beruhigen.
    »Das kann man wohl sagen«, gab Joe verdutzt zurück. Zwar war offensichtlich, dass die beiden sich schon seit geraumer Zeit zueinander hingezogen fühlten, aber damit hatte Joe nicht gerechnet, zumal er wusste, dass Neal nicht viel auf die Ehe hielt. Er nahm sich vor, herauszufinden, was diesen Gesinnungswandel bewirkt hatte.
    Neal wusste genau, was Joe dachte. »Auch für uns kommt das plötzlich«, sagte er und lächelte Francesca an. »Vor allem für mich«, fügte er bedeutungsvoll hinzu. »Wie du weißt, bin ich überzeugter Junggeselle, und da braucht es schon eine ganz außergewöhnliche Frau, um mich ins Wanken zu bringen.«
    »Du sagst ja gar nichts dazu, mein Mädchen«, sagte Joe zur seltsam schweigsamen Francesca.
    »Ich bin so aufgeregt, Dad«, antwortete sie leise. Es behagte ihr ganz und gar nicht, ihren Vater zu

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