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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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auf den Beinen halten, als er das Bridge Hotel erreichte.
    Lizzie hatte alles durch die Luke der Kajüte verfolgt, und sie musste unwillkürlich lächeln. Obwohl sie nicht jedes Wort gehört hatte, das die Männer gewechselt hatten, hatte Joe offensichtlich Silas völlig aus der Fassung gebracht. Ein wahrhaft denkwürdiger Augenblick.
    Im nächsten Moment jedoch erlosch ihr Lächeln wieder, weil sie daran denken musste, wie rachsüchtig Silas war. Zwar konnten Joe und Neal auf sich selbst aufpassen, doch Lizzie hatte Angst um Francesca. Silas würde sie nicht ohne weiteres abschreiben ...

25
    F rancesca verließ gerade Haggertys Fleischerladen auf der High Street, wo sie Lammkoteletts fürs Abendessen gekauft hatte, als ihr Monty über den Weg lief. Für einen Moment herrschte unbehagliches Schweigen, während sie einander anblickten.
    »Wie schön, Sie wiederzusehen, Francesca«, sagte Monty schließlich. »Ich habe gehört, Ihr Verlöbnis ist geplatzt.«
    »Gute Neuigkeiten verbreiten sich offenbar schnell«, entgegnete Francesca, während die Erinnerung an den Kuss zwischen Regina und Silas sie erröten ließ.
    »Das sind in der Tat gute Neuigkeiten. Ich weiß, dass Sie nichts für Silas empfunden haben, Francesca.«
    Francesca schlug die Augen nieder. Sie hatte den Eindruck, dass Monty sich erneut Hoffnungen machte, ihre Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Aber das durfte nicht geschehen.
    »Bedeutet das eine neue Chance für uns?«, fragte er erwartungsvoll. »Falls ja, verspreche ich Ihnen, dass meine Mutter sich nicht wieder einmischen wird.«
    Monty und Francesca bemerkten nicht, dass Neal sie erblickt hatte. Selbst aus dieser Entfernung konnte er sehen, dass zwischen den beiden eine angespannte Atmosphäre herrschte, und er fragte sich, ob Francesca von Monty bedrängt wurde.
    »Es tut mir Leid, Monty, aber ...«
    In diesem Augenblick kam Neal hinzu und bedachteMonty mit einem finsteren Blick. »Alles in Ordnung, Francesca?«, fragte er.
    »Hallo, Neal. Ja, alles bestens.« Sie blickte Monty an, der wiederum Neal anstarrte. Es war offensichtlich, dass die beiden Männer einander nicht ausstehen konnten.
    »Bist du sicher? Du machst einen bekümmerten Eindruck«, sagte Neal.
    »Mir geht es gut«, gab Francesca zurück und blickte erneut Monty an. »Ich habe gerade Koteletts fürs Abendessen besorgt. Das ist mal eine Abwechslung zu Fisch.«
    »Er ist immer noch in Feierlaune«, sagte Neal. »Ich habe gerade eine Flasche Rum für ihn besorgt. Wolltest du auch zurück zum Schiff?«
    »Gleich.«
    Wieder warf Neal Monty einen finsteren Blick zu. »Ich kann so lange warten und dich anschließend begleiten, wenn du möchtest.«
    Francesca war versucht, Neals Angebot anzunehmen, aber sie hatte mit Monty noch einige Dinge zu klären. Sie musste vermeiden, dass er sich falsche Hoffnungen machte. »Das ist nicht nötig ... trotzdem danke. Ich komme in ein paar Minuten nach.«
    Neal blickte Monty missmutig an und schlenderte weiter. Francesca fiel gar nicht auf, dass er die entgegengesetzte Richtung zum Schiff einschlug.
    Sollte Monty noch letzte Zweifel gehabt haben, dass Neal bis über beide Ohren in Francesca verliebt war, waren diese nun endgültig verflogen. Mit einem Mal verspürte er heißen Zorn. »Feiert Ihr Vater seinen Geburtstag?«, fragte er steif.
    »Nein, ihm ist unverhofft eine größere Geldsumme zuteil geworden, mit der er seine Schulden tilgen konnte. Natürlich ist er sehr glücklich darüber.«
    »Ich verstehe.«
    Erneut entstand betretenes Schweigen, und Francesca hatte den Eindruck, dass Monty mit sich rang.
    »Wissen Sie, Francesca«, sagte er schließlich, »eigentlich hatte ich gehofft, Sie würden mir heute Abend beim Essen Gesellschaft leisten. Ich muss mit Ihnen reden.« Er unterbrach sich, doch Francesca wusste auch so, dass er über eine gemeinsame Zukunft mit ihr sprechen wollte.
    »Sind Sie nicht mit Clara liiert?«
    »Nein. Ich bin nur mit ihr ausgegangen, um Sie eifersüchtig zu machen. Mein Herz gehört Ihnen, Francesca, und zwar für immer.«
    Seine Worte taten Francesca in der Seele weh. »Es tut mir Leid, Monty, aber zwischen uns kann es nur Freundschaft geben.« Wie gern hätte sie ihm gesagt, dass er ihr Halbbruder war; dann hätten sie einander wieder nahe stehen können. Aber sie wusste, das ging nicht.
    »Ich dachte immer, wir verstehen uns, Francesca.«
    »So ist es auch, Monty, aber es muss ein Funke Leidenschaft vorhanden sein, wenn zwei Menschen sich binden, und so

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