Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
Kinder ...« Die Erkenntnis, dass sie nie ein gemeinsames Leben führen würden, zerriss ihr beinahe das Herz, weil auch sie ihn liebte. »Das alles sollte auch kein Versuch sein, dich an mich zu binden, Neal ...« Francesca machte sich bittere Vorwürfe, weil sie ihn für ihre Notlüge benutzt hatte, und Tränen traten ihr in die Augen. Nachdem Silas ihrem Vater gedroht hatte, hatte sie sich nicht mehr anders zu helfen gewusst. »Ich habe Angst um Dad, Neal. Ich könnte es nicht ertragen, würde ihm etwas zustoßen, wenn ich die Möglichkeit habe, ihn davor zu bewahren.« Sie musste sowohl Silas als auch Monty glaubhaft machen, dass sie einen anderen liebte; es war die einzige Möglichkeit. »Tut mir Leid, dass ich dich in diese Lage gebracht habe, Neal.«
    »Ich verstehe deine Gründe, Francesca.«
    »Wir brauchen die Verlobung ja nur so lange zu spielen, bis Silas das Interesse an mir verliert.«
    »Das wird nicht funktionieren. Man müsste schon zu drastischeren Mitteln greifen, zum Beispiel eine Hochzeit, um Silas zu überzeugen, dass du für immer vergeben bist. Aber ich glaube, nicht einmal das würde ihn davon abhalten, sich an Joe zu rächen.«
    Francesca sah Neal an, dass er in der Klemme steckte. »Wir könnten ja zum Schein heiraten. Das ließe sich doch arrangieren, oder?«
    »Ja. Aber willst du, dass dein Vater und Ned die Wahrheit erfahren?«
    »Stimmt, ich bezweifle, dass Dad mitspielen würde. Die Scheinverlobung mit Silas hat ihm bereits schrecklich zugesetzt. Auch wenn er dich respektiert und schätzt, Neal, hat er dennoch seinen Stolz. Ich glaube nicht, dass ihm die Vorstellung gefällt, dass du dieses Opfer bringst, nur um mich zu beschützen.« Francesca brach in Tränen aus. »Es tut mir Leid, Neal. Das war unüberlegt von mir.«
    Neal schloss sie in die Arme. »Du versuchst ja nur, Joe zu beschützen.« Er hielt kurz inne; dann sagte er: »Ich habe einen Freund, der in die Rolle des Pfarrers schlüpfen könnte, aber du müsstest dann bei mir auf der Ophelia leben und eine Kajüte mit mir teilen, wenn du deinem Vater und Ned glaubhaft machen willst, dass wir tatsächlich verheiratet sind. Wärst du dazu bereit?«
    Francesca wusste, was er verlangte. Sie spürte plötzlich Schmetterlinge im Bauch. »Ja«, erwiderte sie leise. »Aber es wäre keine richtige Ehe.«
    »Trotzdem müssen wir überzeugend wirken, um nach außen keinen Verdacht zu erwecken.«
    Francesca wusste, dass Neal Recht hatte. Wenn die Ehe auf Monty und Silas glaubhaft wirken sollte, musste sie auch aufalle anderen glaubhaft wirken, vor allem auf Joe und Ned. Francesca konnte nicht fassen, dass ein kleiner Versprecher, eine harmlose Notlüge, sie in eine derart missliche Lage gebracht hatte, und ihr wurde angst und bange.

    Als Silas das Bridge Hotel betrat, sah er Monty mit hängenden Schultern am Tresen. Er wirkte völlig niedergeschlagen, und Silas ahnte den Grund dafür. Da Monty wohl die gleiche Abfuhr erhalten hatte wie er, beschloss er, sich zu ihm zu setzen.
    »Wie ich sehe, kennen Sie die Neuigkeiten bereits«, bemerkte Silas und sprach damit auf Francescas Verlobung an. Er nahm neben Monty Platz, der ihn ausdruckslos anstarrte. Er war nicht in der Stimmung für Gesellschaft oder eine Unterhaltung.
    Aus Montys glasigem Blick und der Reihe leerer Gläser vor ihm auf dem Tresen schloss Silas, dass Monty bereits ziemlich betrunken war. »Ihre Mutter hat mir gesagt, dass Sie Francesca sehr ins Herz geschlossen haben«, fügte er hinzu.
    »So, hat sie?«, brummte Monty geistesabwesend. Er hatte Silas’ Worte gar nicht richtig mitbekommen. Er starrte in sein Glas, als lägen die Antworten auf all seine Probleme auf dem Grund der bernsteinfarbenen Flüssigkeit.
    »Ich kann es selbst kaum glauben«, fuhr Silas fort. »Sie haben ja schon immer mehr dahinter vermutet, genau wie ich. Trotzdem habe ich nicht mit diesen Neuigkeiten gerechnet, jedenfalls nicht so früh.« Er bestellte sich etwas zu trinken.
    Monty nahm Silas’ Worte kaum wahr. Er wollte sich bloß noch in seinem Elend ertränken. Wie kam Francesca nur zu der Behauptung, zwischen ihnen könne es keine Leidenschaft geben? Immer wieder fragte er sich, ob es ein Fehler gewesen war, sich stets wie ein Gentleman verhalten zu haben. War er zu zurückhaltend gewesen? Hätte er sie einfach küssen sollen? Er hatte angenommen, Francesca würde seineZurückhaltung zu schätzen wissen, das hatte sich jetzt als schlimmer Irrtum erwiesen. Wie dumm von ihm, sie mit

Weitere Kostenlose Bücher