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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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zurückzahlen konnte, ohne befürchten zu müssen, ständig bei seiner Arbeit sabotiert zu werden.«
    »Das verstehe ich nicht. Warum sollte Silas Ihren Vater daran hindern zu arbeiten, wenn er ihm Geld schuldete?«
    »Er wollte Dad in Zahlungsschwierigkeiten bringen. Das verschaffte ihm die Möglichkeit, meinem Vater das Angebot zu machen, ihm die Schulden zu erlassen – im Austausch gegen die Erlaubnis, um meine Hand anhalten zu dürfen.«
    Henrietta schürzte die Lippen. »Ich verstehe.«
    »Als mein Vater abgelehnt hatte, setzte Silas ihn unter Druck. Als Dad dann für Ezra Pickering Holz transportierte, hat Silas Ezra gezwungen, meinem Vater den Auftrag wieder wegzunehmen, indem er Ezra gedroht hat, dessen Auftraggeber zu verprellen. Aus schlechtem Gewissen hat Ezra meinen Vater an Dolan O’Shaunnessey vermittelt. Kurz darauf verunglückte Dolan schwer, sodass der Betrieb in seinem Werk eingestellt werden musste. Und dann ist auch noch Ezras Werft niedergebrannt.«
    »Sie glauben doch nicht etwa, dass diese Unglücke zufällig passiert sind?«
    »Nein, genauso wenig wie mein Vater. Ich habe Silas’ Antrag angenommen, damit nicht noch mehr unschuldigen Menschen Leid zugefügt wurde und mein Vater sein Schiff behalten konnte.«
    »War Silas wütend, als Sie die Verlobung gelöst haben? Zumal ich annehme, dass Sie dabei die treibende Kraft gewesen sind.«
    »Ich habe Silas dabei überrascht, wie er eine andere Frau geküsst hat, aber ich kann Ihnen versichern, es hat mir nicht das Herz gebrochen. Kurz darauf hat mein Vater eine Erbschaft gemacht und konnte von dem Geld seine Schulden tilgen. Silas war außer sich, vor allem, als ich einen anderen Mann geheiratet habe. Erst vor kurzem wurde das Schiff meines Mannes, die Ophelia, in die Luft gesprengt, während man ihn selbst in einer dunklen Gasse halb totgeprügelt hat.«
    »Das ist ja schrecklich! Wie geht es ihm?«
    »Er erholt sich allmählich, aber wir haben keine Ruhe, solange wir nicht wissen, was mit Silas geschehen ist.«
    »Sein Verschwinden ist rätselhaft und widerspricht völlig seinem Charakter. Er lässt seine Geschäfte nicht gern im Stich.«
    »Wer immer das Schiff meines Ehemannes gestohlen hat, wusste jedenfalls nicht, dass Monty Radcliffe Sprengstoff an Bord versteckt hatte. Offenbar hat der Dieb meinen Mann mit einer falschen Nachricht vom Schiff gelockt und ihn anschließend zusammengeschlagen. Wir bezweifeln allerdings sehr, dass Silas die Ophelia gestohlen hat, zumal er nicht weiß, wie man ein Dampfschiff steuert.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Mike Finnion wird ebenfalls vermisst. Er war Kapitän auf der Curlew .«
    »Ich weiß«, sagte Henrietta. »Solange wir nicht wissen, wo Silas sich aufhält, ist alles in der Schwebe. Ich möchte die Hotels gern wieder eröffnen, zumal das Personal auf den Lohn angewiesen ist. Andernfalls leiden ganze Familien Not. Doch soviel ich weiß, müssen sieben Jahre verstrichen sein, bis eine vermisste Person offiziell für tot erklärt wird, was bedeutet, dass ich die Hotels nicht vor Ablauf dieser sieben Jahre erbe. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin zwar in der Lage, ein Hotel zu leiten, brauche allerdings eine amtliche Genehmigung für den Alkoholausschank. Aber wie ich diese Spießbürger kenne, lehnen die mich ab, weil ich eine Frau bin. Als rechtmäßige Besitzerin sähe alles ganz anders aus. Deshalb werde ich mein Anliegen vorbringen und um die Hotels kämpfen.«
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück«, sagte Francesca.
    »Danke. Haben Sie und Ihr Mann ein Haus in der Stadt?«
    »Nein. Wir leben auf dem Fluss. Derzeit wohnen wir auf dem Schiff meines Vaters.«
    »Da muss es ja ganz schön eng sein.«
    »Man gewöhnt sich daran.«
    »Dennoch ist es keine ideale Situation fürFrischvermählte. Sollten Sie den Wunsch haben, sich ein Hotelzimmer zu nehmen, sind Sie herzlich willkommen. Die Zimmer stehen nämlich alle leer.«
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen.«
    »Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Sie müssen sich allerdings selbst versorgen. Ich lasse zwar regelmäßig ein Zimmermädchen kommen, um das Haus sauber zu halten, bis ich weiß, wie es weitergeht, aber das ist auch schon alles.«
    »Ich werde mit meinem Mann sprechen, aber es kann sein, dass er Ihr Angebot ablehnt.«
    »Das macht nichts. Ich hätte Verständnis dafür. Ich möchte nur, dass Sie wissen, dass das Angebot bestehen bleibt.«
    »Ich danke Ihnen, Henrietta.«

    Jimmy klopfte an die Tür des Hauses Humphries

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