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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Neal.«
    Neal drehte sich zu ihr und runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?« Er war die ganze Nacht ziellos umhergelaufen und hatte sich den Kopf zerbrochen, wie er reagieren sollte, wenn sie ihm gestehen würde, dass Monty ihr nicht gleichgültig war. Er war zu keiner Antwort gekommen.
    Francesca holte tief Luft. »Monty ist mein Halbbruder.«
    »Was sagst du da?« Mit einem Satz war Neal aufgesprungen. »Wie kann das sein?«
    »Regina Radcliffe ist meine leibliche Mutter«, sagte Francesca leise.
    Neal setzte sich wieder, während sich Fassungslosigkeit auf seinem Gesicht spiegelte.
    »Ich habe es die ganze Zeit für mich behalten ... aus Rücksicht auf Dad«, erklärte Francesca. »Er weiß es nämlich nicht, und er soll auch niemals die Wahrheit erfahren.«
    »Seit wann weißt du das alles?«, fragte Neal.
    »Ich habe es kurz nach meiner Verlobung mit Silas erfahren.«
    »Und wie?«
    »Regina hat es mir gesagt.«
    Neal begriff immer noch nicht, sodass Francesca ihm erzählte, was damals in jener Nacht am Fluss geschehen war, so wie Ned es ihr berichtet hatte.
    »Regina hat mich in Boora Boora zur Welt gebracht und dann in einer kleinen Wanne im Fluss ausgesetzt.«
    Neal starrte sie offenen Mundes an.
    »In jener Nacht schien der Mond, und Ned hatte sein Nachtlager am Ufer aufgeschlagen. Er hat Reginas Schreie während der Geburt gehört, und kurz darauf entdeckte er die Wanne im Fluss. Als er dann den Schrei eines Babys hörte, reagierte er sofort. Er und die Callaghans haben mich aus dem Fluss geborgen.«
    »Mein Gott, Francesca«, sagte Neal und zog sie an sich. »Du hättest ertrinken können.«
    »Ich weiß. Wenn sie mich nicht so schnell entdeckt hätten, würde ich vermutlich jetzt nicht hier sitzen und mit dir reden.«
    Neal wollte gar nicht daran denken, was hätte geschehen können, wäre die Wanne zum Spielball des Flusses geworden. »Hat Regina gewusst, dass die Callaghans und Ned dich aus dem Wasser gefischt haben?«
    »Nein, sie hat mich erst als ihre Tochter erkannt, als ich das Wochenende auf Derby Downs verbracht habe. Ich habe Kleider anprobiert, und dabei hat sie das Muttermal an meinem Bein gesehen. Wie du weißt, hat es eine sehr charakteristische Form. Nachdem Regina mich nach meinem Geburtsdatum gefragt hatte, sah sie ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Ich war wieder in ihr Leben getreten, und zudem hatte ihr Sohn sich in mich verliebt. Dabei hatte sie nicht die Absicht, mir oder Monty die Wahrheit zu sagen, sondernwollte einen Keil zwischen uns treiben, indem sie mich in Verruf brachte, damit Monty das Interesse an mir verlor.«
    »Warum ist sie dann erst nach deiner Verlobung mit Silas mit der Sprache herausgerückt? Im Grunde hätte ihr das sehr gelegen kommen müssen.«
    Francesca senkte den Blick. »Ich vertraue dir jetzt etwas an, von dem nur Regina und ich wissen, Neal. Als mein Ehemann sollst du die Wahrheit erfahren, aber du musst mir versprechen, dass es unter uns bleibt.«
    »Du hast mein Wort.«
    »Vielleicht siehst du mich mit anderen Augen, wenn du es weißt ...« Ihre Stimme zitterte.
    »Ich werde dich immer lieben, Francesca.« Er nahm ihre Hand und drückte sie. »Daran wird sich nie etwas ändern.«
    Seine Worte verliehen Francesca den nötigen Mut. »Silas Hepburn war mein leiblicher Vater.«
    Neal wurde bleich.
    »Deshalb war Regina gezwungen, mir die Wahrheit zu offenbaren. Sie wollte verhindern, dass ich meinen eigenen Vater heirate.«
    Neal schüttelte fassungslos den Kopf. »Ich ... mir fehlen die Worte, Francesca.« Nach kurzem Schweigen fuhr er fort: »Was konnte eine Frau wie Regina bloß einem Kerl wie Silas abgewinnen?«
    »Sie sagt, er sei früher anders gewesen.«
    »Hat sie ihm gesagt, dass sie ein Kind von ihm unter dem Herzen trägt?«
    »Nein, und dafür bin ich dankbar. Sie hat die Affäre beendet, weil sie Frederick nach wie vor liebte, und dann stellte sich heraus, dass sie schwanger war. Da Frederick oft monatelang fort gewesen ist, konnte sie ihm das Kind nicht unterjubeln, sodass sie mich loswerden musste, ohne Spuren zu hinterlassen. Ich glaube, kurz darauf hatte Frederick seinen Unfall, aber Regina war fest davon überzeugt, dass er ihrniemals verzeihen würde, dass sie ihn betrogen hatte. Es lässt sich nicht bestreiten, dass ihre Tat verwerflich war, aber sie hatte Angst, Frederick und Monty zu verlieren.«
    »Bist du sicher, dass es ihr nicht bloß um ihren Ruf ging?«
    »Ich bin sicher, dass sie um ihren guten Namen gefürchtet

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