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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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nicht zu beeindrucken schien. »Und wie wollen Sie beweisen, dass Mr Hepburn tatsächlich zusammen mit Ihnen ins Wasser gestürzt ist?«
    Jock griff in eine Tasche seines Jacketts. »Damit, Sir.« Er streckte die Hand aus und legte eine Anstecknadel auf das Richterpult. Richter Gleeson erkannte sie sofort.
    »Wie sind Sie darangekommen?«, wollte er wissen.
    »Als Silas versucht hat, mich über Bord zu werfen, hab ich mich in Todesangst an ihm festgekrallt. Dabei muss ich es ihm von seiner Jacke abgerissen haben. Als ich ins Wasser gestürzt bin, ist es in mein Hemd gerutscht. Am Ufer hab ich dann gemerkt, dass mich was piekt.«
    Das Emblem zeigte ein grünes Kleeblatt, in das der Buchstabe S eingraviert war. An der Nadel hing noch ein kleiner Stofffetzen. Silas hatte diese Nadel stets am Revers seiner Anzüge getragen. Das war jedem Bürger in der Stadt bekannt, selbst dem Richter.
    »Es steht für Glück. Ich glaube fest daran, dass es mir das Leben gerettet hat«, sagte Jock.
    Der Richter sah ihn zweifelnd an. »Ist die ehemalige Mrs Hepburn im Gerichtssaal?«, wandte er sich an die Anwesenden.
    Henrietta erhob sich. »Das bin ich, Sir. Mein Name lautet richtig Henrietta Chapman .«
    »Würden Sie bitte vortreten, Madam?«, bat Richter Gleeson.
    Henrietta ging zum Richterpult. Gleeson zeigte ihr die Anstecknadel.
    »Können Sie das Emblem identifizieren?«, fragte er.
    Henrietta betrachtete es. »Ja, Sir. Diese Anstecknadel gehört meinem geschiedenen Mann. Er hat sie in Melbourne anfertigen lassen. Es handelt sich um ein Einzelstück.«
    »Ich danke Ihnen, Madam. Sie dürfen an Ihren Platz zurückkehren.« Der Richter wandte sich wieder an Jock. »Wissen Sie, was mit Mr Hepburn geschehen ist, nachdem er ins Wasser gestürzt war?«
    »Ich hörte ihn um Hilfe schreien, aber ich hatte nicht vor, ihn zu retten, nachdem er mir an den Kragen wollte.« Jock machte ein bestürztes Gesicht. »Ich krieg doch jetzt keine Schwierigkeiten deswegen, Kumpel?«
    »Nein, Mr McCree. Und nennen Sie mich bitte nicht Kumpel .«
    »Sorry, Kump ... äh, Sir.«
    »Haben Sie Grund zu der Annahme, dass Mr Hepburn ertrunken ist?«
    »Ich hab’s ja selber nur mit Mühe und Not ans Ufer geschafft, ich kann nämlich nich’ schwimmen. Und das Wasser war eiskalt.«
    »Silas konnte auch nicht schwimmen«, rief Henrietta dazwischen. Sie ahnte, dass der Richter Jock McCrees Aussage anzweifelte.
    Richter Gleeson legte die Stirn in Falten. Der Verteidiger trat zu ihm vor und teilte ihm mit gedämpfter Stimme irgendetwas mit, doch Jock konnte es nicht hören. Der Verteidiger machte das Gericht darauf aufmerksam, dass vor einigen Tagen flussabwärts bei Morgan eine Leiche entdeckt worden war. Offenbar hatte sie längere Zeit im Wasser getrieben. Der Leichnam war noch nicht identifiziert, aber es handelte sich um einen Mann zwischen vierzig und fünfundvierzig Jahren. Der Richter erkannte sofort, dass die Beschreibung genau auf Silas Hepburn passte.
    »Ich beantrage daher, die Anklage wegen Mordes fallen zu lassen«, sagte William Randall.
    »Dem Antrag wird stattgegeben«, verkündete Richter Gleeson, der es sichtlich bedauerte, dass ihm keine andere Wahl blieb.
    Regina stieß einen Jubelschrei aus. Monty sank das Kinn auf die Brust. Er schloss die Augen, stieß erleichtert die Luft aus und blickte dann zu seiner Mutter.
    Joe tippte Francesca vorsichtig auf die Schulter. Sie wandte sich um und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln, doch er sah ihr an, wie schlimm die Ereignisse des heutigen Tages sie mitgenommen hatten.
    »Ruhe!«, rief der Richter. »Das Verfahren wird erst eingestellt, wenn Miss Chapman den Leichnam identifiziert hat, der flussabwärts angeschwemmt wurde. Außerdem bleibt die Anklage wegen schwerer Sachbeschädigung bestehen ...«
    »Verzeihen Sie die Unterbrechung, Euer Ehren«, sagte Neal laut. »Ich möchte meine Anzeige gegen Mr Radcliffe wegen Sachbeschädigung zurückziehen.«
    »Sind Sie sicher, Mr Mason?«
    »Ja, Euer Ehren.«
    Monty blickte Neal fassungslos an. Der Richter erklärte sämtliche Anklagepunkte gegen ihn für nichtig und entließ ihn in die Freiheit.
    Francesca fiel Neal um den Hals. »Oh, Neal, ich liebe dich«, sagte sie.
    Regina eilte zu ihrem Sohn und umarmte ihn, nachdem ein Constable ihm die Fußfesseln und Handschellen abgenommen hatte. Sie weinte hemmungslos vor Glück.
    Monty wurde sofort von einer Horde Gerichtsreporter umringt, doch er bahnte sich einen Weg zu Neal, der Francesca im Arm hielt. »Ich

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