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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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und Mungo McCallister vorgefallen war, wollte sie ihn nicht bedrängen.
    Eine halbe Stunde später warf Joe einen Blick durchs Fenster des Ruderhauses und sah, dass die Kittyhawk ihnen folgte. »Verdammt soll er sein«, brummte er.
    Francesca musterte ihren Vater. Er spürte ihren Blick und wandte sich zu ihr, wobei er ihre besorgte Miene registrierte. Er hatte sich oft gefragt, wie gut Francesca sich noch an den Vorfall erinnern konnte, der zum Tod ihrer Mutter geführt hatte.
    Beruhigend legte er ihr die Hand auf die Schulter und sagte: »An dem Tag, an dem deine Mutter umgekommen ist, hat ein anderes Schiff die Marylou gestreift.«
    »War das etwa ...«
    »Ja, es war die Kittyhawk. Mungo machte eine Wettfahrt mit der Adelaide .«
    Francesca erinnerte sich zwar an den schrecklichen Moment, als die Marylou von einem anderen Schiff gerammt worden war, doch den Namen dieses Schiffes hatte sie sich damals nicht eingeprägt.
    »Mungo hat mir nie zu verstehen gegeben, dass er seine Tat bereut ... beziehungsweise, was deiner Mutter zugestoßen ist. Deshalb fällt es mir schwer, seine Nähe zu ertragen.«
    Jetzt verstand Francesca die tiefe Ablehnung ihres Vaters gegenüber diesem Mann. »Dann ist Mutters Tod seine Schuld?«, sagte sie entsetzt.
    Joe ließ den Kopf sinken. »Die Kittyhawk hat uns steuerbord gerammt, und deine Mutter ist backbord ins Wasser gefallen. Es würde mir helfen, wenn ich Mungo für ihren Tod verantwortlich machen könnte, aber auch ich trage einen Teil der Schuld. Hätte ich Mary das Schwimmen beigebracht, hätte sie dem Dampfer ausweichen können. Jeder, der auf dem Fluss lebt und arbeitet, sollte schwimmen können.« In den Sommermonaten hatte Joe hin und wieder mit Mary geübt, doch sie hatte Angst vor dem Wasser gehabt und nur langsam Fortschritte gemacht. Dennoch machte er sich Vorwürfe, weil er sich für die Schwimmübungen nicht mehr Zeit genommen und mit mehr Nachdruck darauf bestanden hatte.
    »Hätte er uns nicht gerammt, wäre Mutter nicht über Bord gestürzt«, entgegnete Francesca wutentbrannt.
    »Er hat nicht mitbekommen, dass sie über Bord gegangen ist und von einem anderen Schiff erfasst wurde. Das hat er erst später erfahren.« Mungo hatte versucht, sich zu entschuldigen, doch Joe war damals nicht in der Gemütsverfassung für Reuebekundungen gewesen. Für ihn hatte damals lediglich gezählt, dass er wegen einer sinnlosen Wettfahrt seine Frau verloren hatte, und Frannie ihre Mutter. »Am meisten kränkt mich, dass Mungo trotz dieses Vorfalls noch dasselbe unverantwortliche Verhalten an den Tag legt wie damals. Gäbe es Gerechtigkeit auf dieser Welt, würde er mitsamt seinem Schiff sinken.«
    Joe verschwieg Francesca, dass er sogar mit dem Gedanken gespielt hatte, die Kittyhawk in die Luft zu sprengen. Nur die Liebe zu seiner Tochter hatte ihn davon abgehalten.
    Als die Marylou die nächste Biegung umschifft hatte, befand die Kittyhawk sich wieder unmittelbar hinter ihnen. Gerry betätigte die Dampfpfeife.
    »Beachte sie gar nicht, Frannie«, wies Joe sie an. »Halte einfach weiter Kurs.«
    Es herrschte starker Wind, sodass Francesca sich sehrkonzentrieren musste, um den Kurs zu halten. Sie wurde nervös, als die Kittyhawk so dicht zu ihnen aufschloss, dass die beiden Schiffe einander fast berührten.
    »Bleib einfach auf Kurs«, sagte Joe mit vor Zorn zusammengebissenen Zähnen.
    Kurz darauf setzte die Kittyhawk zu einem Überholmanöver an. Francesca konnte das Schlagen der Radschaufeln im Wasser hören, während die Kittyhawk steuerbord aufholte.
    »Warum überholt er so dicht?«, sagte sie und warf einen besorgten Blick über die Schulter. Sie rechnete jeden Augenblick damit, dass die Schaufelräder der beiden Schiffe kollidierten.
    »Er will uns provozieren«, entgegnete Joe. »Beachte ihn gar nicht.« Er hatte sich sehr über Mungos Bemerkung geärgert, die Marylou habe ihre besten Tage hinter sich. »Ich würde diesem überheblichen Kerl am liebsten einen Dämpfer verpassen«, murmelte er. »Aber eine Wettfahrt wäre unverantwortlich. Und von mir als Kapitän wäre es höchst fahrlässig, dich dazu zu ermutigen.«
    Francesca wusste, was in ihrem Vater vorging, zugleich aber spürte sie, dass er Mungo McCallister gern beweisen wollte, dass die Marylou noch nicht zum alten Eisen gehörte.
    Nach wie vor fuhr die Kittyhawk auf einer Höhe mit ihnen, während Gerry unablässig die Dampfpfeife schrillen ließ.
    »Sollen wir uns das wirklich gefallen lassen?«, rief Ned vom

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