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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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selbst eine Familie wolle.
    »Ja, natürlich«, entgegnete sie, wobei sie an ihr Gespräch mit Neal Mason denken musste.
    Monty bemerkte ihre Nachdenklichkeit. »Ist irgendetwas, Francesca? Bin ich zu forsch?«
    »Nein«, sagte sie mit wehmütigem Lächeln. »Ich musste nur gerade an ein Gespräch denken, das ich vor kurzem hatte. Ich dachte immer, jeder Mensch hat den Wunsch, zu heiraten und Kinder zu haben, aber das ist offenbar nicht der Fall.«
    »Auf jeden Fall haben alle Menschen das Bedürfnis, ihr Leben mit jemandem an ihrer Seite zu teilen.«
    »Das dachte ich auch.«
    »Wer das Gegenteil behauptet, hat vermutlich eine unangenehme oder schmerzhafte Erfahrung gemacht.«
    Francesca hatte nicht den Eindruck, dass Neal Mason ein Mann war, dem man das Herz brechen konnte. »Sie sind sehr feinfühlig, Monty«, sagte sie.
    »Erlauben Sie mir eine Frage, Francesca. Wie kommt es, dass Neal Mason für Ihren Vater arbeitet?«
    Francesca erschrak, als Monty Neals Namen erwähnte. Es kam ihr vor, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen, als sie ihm antwortete. »Sein Schiff liegt im Trockendock ... und mein Vater hat einen Matrosen gesucht, also hat er Neal angeheuert. Die beiden kennen sich schon seit längerer Zeit.«
    Plötzlich kam Monty eine großartige, wenn auch eigennützige Idee. Er könnte dem Eigentümer des Trockendocks eine Geldsumme zustecken, damit er Neal Masons Reparaturenden Vorrang gab. Im nächsten Moment schämte er sich und schalt sich insgeheim für sein Zaudern, doch er konnte es nicht ändern. »Ist Ihr Vater auf ihn angewiesen?«
    »Er braucht unbedingt einen zusätzlichen Mann, und Neal ist ein guter Arbeiter. Eigentlich war es meine Idee, jemanden anzuheuern. Zuerst fand Vater keinen Gefallen an der Vorstellung, aber da er sich Geld geliehen hat, um den Kessel der Marylou zu reparieren, muss er so viel wie möglich verdienen, damit er die Raten bezahlen kann. Hinzu kommt, dass seine Schulter fast steif ist. Auch Ned ist kein junger Mann mehr und braucht Unterstützung. Neal ist uns eine große Hilfe.«
    Monty hörte den Vorbehalt aus Francescas Stimme heraus. Er hätte alles dafür gegeben, um zu erfahren, in welchem Verhältnis Francesca zu Neal stand. Er hoffte, dass es rein geschäftlich war, doch bei Neals Ruf ... man konnte nie wissen.
    »Bestimmt gibt es viele Männer, die gern für Joe arbeiten würden«, sagte er.
    »Ja, das vermute ich auch, aber Dad hat seinen Stolz, und er kommt mit Neal zurecht. Warum interessieren Sie sich denn so für Neal, Monty? Wissen Sie etwas, das wir nicht wissen?«
    »Nein. Aber ich habe eine gute Menschenkenntnis, und Neal hat irgendetwas an sich ... etwas Unaufrichtiges.« Monty verschwieg lieber, dass er gehört hatte, Neal sei ein Weiberheld. Es wäre ihm schrecklich peinlich, wenn Francesca herausfand, dass er sich heimlich über Neal Mason erkundigt hatte.
    »Er macht einen ziemlich ungehobelten Eindruck und sagt ganz offen, dass er kein normales Leben führen möchte, sondern die Freiheit und das Abenteuer sucht. Aber mein Vater kennt Neal gut und behauptet immer, dass er ein anständiger Kerl ist.«
    Francesca war gar nicht bewusst, dass sie Monty soeben verraten hatte, dass Neal derjenige war, der sich gegen eine Heirat und Kinder sträubte.

    Nach dem üppigen Picknick verspürte Francesca keinen Hunger, als sie zurück aufs Schiff kam, doch sie half Ned dabei, das Abendessen für ihn, Joe und Neal vorzubereiten, der sich während ihrer Abwesenheit wieder auf der Marylou eingefunden hatte.
    »Möchtest du denn nichts von dem Fisch?«, fragte Ned, nachdem Francesca abgelehnt hatte, sich zu den Männern zu setzen und mit ihnen zu essen.
    »Nein, danke. Montys Picknick hätte für sechs Personen gereicht.«
    »Was speist die feine Gesellschaft denn so, Francesca?«, meinte Neal mit spöttischer Miene später an Deck.
    »Dasselbe wie wir«, entgegnete Francesca kühl. »Warum machst du dich ständig über Monty lustig? Er behandelt mich wie eine Prinzessin, und du hast kein Recht, so über ihn zu reden. Vater ist mit unserer Verbindung einverstanden – alles andere zählt für mich nicht. Es wäre schön, würdest du dir in Zukunft deine Kommentare verkneifen.«
    »Nach so wenigen Treffen sprichst du bereits von einer Verbindung?«, fragte Neal.
    »Ganz recht«, erwiderte Francesca mit Genugtuung. »Monty hat keine Angst, sich zu binden.«
    »Meinst du ich?«
    »Deine einzige Bindung ist die zu den Frauen im

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