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Am Fuß des träumenden Berges

Am Fuß des träumenden Berges

Titel: Am Fuß des träumenden Berges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Peters
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sein, sie wollte, dass er heimkam und mit ihr um Chris trauerte.
    Das und so viel mehr. Sie wollte, dass sie an eine Zukunft glaubten. Gemeinsam. Denn ohne ihn wäre ihre Zukunft wertlos.
    «Ich bin müde», sagte sie leise.
    «Ich bring dich zu Bett.» Er nahm ihre Hand, und sie gingen hinauf in ihr Zimmer. Dort verschloss er die Tür, schob den Riegel vor und begann, sie auszuziehen. Geschickt löste er Knöpfe und Bänder, strich über ihre Arme und den Bauch, der nicht mehr allzu lange so flach gerundet sein würde. Er berührte ihre Wange, und sie küssten sich.
    Audrey spürte die Tränen kaum, die ihr über die Wangen liefen. So viel war passiert in diesen Wochen, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte. Sie sehnte sich nach seinem Trost, und er sollte ebenso in ihren Armen Trost finden.
    Sie fanden zueinander wie schon so oft, doch dieses Mal fühlte es sich anders an. Wilder und zugleich wärmer, inniger und zärtlicher. Audrey zog Matthew zum Bett, und sie begann nun, ihn auszuziehen. Sie trug nur noch das Hemd, und seine Hände glitten darunter. Sie seufzte.
    Gemeinsam sanken sie aufs Bett. Er war jetzt nackt, und ungeduldig zerrte er ihr das Hemd über den Kopf. Sie widerstand dem Drang, sich die Hände schützend vor die Brüste zu halten.
    Sonst war sie ja auch nicht so schamhaft.
    Er war auf ihr, und dann spürte sie ihn in sich, und seine Hände umschlossen ihr Gesicht. Sie lachte leise, und er staunte und lächelte sie selig an.
    Sie liebten sich. Sie versanken in diesem stillen Trost, und danach schliefen sie Arm in Arm ein, geborgen im Trost, den der andere zu spenden vermochte.
    Alles wird gut, dachte Audrey, ehe sie einschlief.
    Jetzt konnte sie es auch glauben.
     
    Als sie aufwachte, lag sie allein in dem schmalen Bett. Sie richtete sich auf und sah sich um.
    Matthew war verschwunden, aber sie sorgte sich deshalb nicht allzu sehr. Sie stand auf, wusch sich und sammelte ihre Kleidungsstücke vom Fußboden auf, die sie gestern Abend so achtlos abgestreift hatte. Dann ging sie nach unten und betrat den großen Raum.
    Vielleicht war Matthew ja schon zum Frühstück gegangen und hatte sie nur nicht wecken wollen.
    Sie entdeckte ihn sofort, doch er saß nicht alleine am Tisch.
    Mr. Ricket hatte sie vor drei Tagen im Club abgesetzt. Sie hatte sein Angebot, in seinem Haus zu nächtigen, abgelehnt. Einerseits aus Stolz, vor allem aber, weil ihr die Vorstellung, seinen lüsternen Blicken noch eine Minute länger ausgesetzt zu sein, schier unerträglich war.
    Er hatte auf dem Weg nach Nairobi keine Andeutung mehr gemacht, dass sie und Kinyua ein unangemessenes Verhältnis führen könnten. Doch das brauchte er nicht. Sie spürte sein Misstrauen.
    Matthew hob in diesem Augenblick den Kopf und entdeckte sie in der offenen Tür. Seine Miene war verwirrt und irgendwie finster, als müsse er das, was er soeben gehört hatte, erst richtig einordnen. Audrey gab sich einen Ruck und trat zu den beiden Männern an den Tisch. «Guten Morgen», sagte sie mit zitternder Stimme.
    Beide erhoben sich halb aus ihren Stühlen, und Matthew nahm ihre Hand. Sie spürte, dass seine Finger eisig waren. Er hob die Hand an seine Lippen, und dabei ließ er sie nicht aus den Augen. Timothy Ricket nickte nur.
    Sie setzte sich. Ein Kellner brachte frischen Kaffee und fragte sie nach ihren Wünschen. Noch vor wenigen Minuten war sie ganz ausgehungert gewesen, doch jetzt bat sie nur um etwas Toast mit Marmelade.
    «Ich habe mit Tim gesprochen. Über die Teeplantage.»
    «Sie haben so viel Tee lagernd, Sie könnten vermutlich ganz England auf Jahre versorgen.»
    Audrey lächelte vorsichtig. Sie misstraute Ricket.
    «Wenn es uns gelänge, nur ein einziges Schiff nach Europa zu schicken …» Ricket wiegte nachdenklich den Kopf.
    «Wären wir alle reich.»
    Dann hätten wir keine Geldsorgen mehr, obwohl Matthew es mit vollen Händen zum Fenster rausgeworfen hat, dachte Audrey betrübt.
    «Aber vielleicht ist der Krieg ja bald vorbei?», fragte sie hoffnungsvoll.
    «Bekommst du noch Briefe aus Europa?»
    Selten, das musste sie zugeben. Und der letzte Brief, den sie an ihre Eltern und Matthews Familie geschrieben hatte, erzählte von Chris’ Tod. Seither hatte sie nichts gehört.
    «Dieser Krieg wird noch Jahre dauern. Die Deutschen haben sich in Nordfrankreich eingebuddelt, und sie werden nicht weichen.» Ricket zündete sich eine Zigarette an. «Nein, Winston. Sie müssen irgendwie anders klarkommen.»
    «Ich könnte Land

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