Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht
schiebt seinen Arm unter meinen, verknotet seinen anderen Arm mit Maggies, und somit ziehen wir los Richtung Eingang zur MOT O-Show .
Da gibt es eine Riesenschlange.
»Ich kenne einen Trick«, sagt Jerry und zieht eine Plastikkarte aus der Tasche. Und dann zerrt er uns an all den Wartenden vorbei, bis zur Einlasskontrolle hin, zeigt dieser die Karte und sagt: »Wir sind vom Online-Magazin ›Wheels‹ & wollen einige Interviews rund um die Messe machen. Stoff, den wir von der nächsten Stunde an fortlaufend ins Internet stellen. Die Deadline ist verdammt kurz, deshalb ist es äußerst wichtig, dass wir so schnell wie möglich hineinkommen.« Erhält dem Wachmann die Karte direkt vor die Augen und wedelt mit ihr. »Cathrine hat gesagt, ich solle einfach mit dir reden & du würdest dann schon dafür sorgen, dass wir reinkommen. Hähä, ich hatte das Gefühl, dass sie dich ziemlich gut findet. Ziiieeeemlich gut, ehrlich gesagt.«
Jerry zeigt sein charmantestes Lächeln und auch der Wachmann lächelt.
»Von WHEELS, sagst du?«, fragt er und scheint nachzudenken. Aber in erster Linie wohl darüber, wer diese Cathrine sein könnte. Ob es die Süße in Rot ist. Oder die Kleine in Blau.
»Das hier sind übrigens unsere Tester Martin Shoke & Mag Fender«, stellt Jerry uns stolz vor. »Ich selbst bin der berühmte Dr. Dieseldunst.«
»Ja, ja«, sagt die Wache unsicher. »Dann gehe ich mal davon aus, dass es schon in Ordnung ist. Also, legt nur los, Leute. Wir brauchen in den nächsten drei Tagen jede Werbung, die wir kriegen können.« Er stempelt unsere Handrücken mit einem roten Stempel, auf dem steht: »V.I.P.«
»Drückt den Joker!«, ruft Jerry und zieht uns mit hinein. Wir verschwinden in der Menge, bevor jemand protestieren kann.
»Hier braust das Leben«, seufzt Jerry hingerissen und dreht sich um 360 Grad, während er all die Menschen in sich aufsaugt, Leute jeder Größe und jeden Aussehens, all die Stände, alle Autoteile und all die anderen merkwürdigen Dinge, die verkauft werden sollen.
»WHEELS?«, frage ich.
»Das ist der Name & die Visitenkarte einer billigen Tankstellenkette, bei der wir in Angler immer unser Auto füttern«, antwortet Jerry mit einem Grinsen. »Hübsche Karte, nicht wahr? Viele nette Angebote für Mitglieder!«
»Du bist unglaublich!«, sagt Maggie.
»Ich weiß«, erwidert Jerry, schaut zu Boden und errötet.
Dann kichern beide.
Ich schüttele den Kopf und verschwinde, um Trostfutter zu holen.
Hier werde ich nicht gebraucht.
7. ESSEN FÜR EINE MAUS
Etwas im Magen, das bedeutet Sicherheit.
Mit Essen im System kann ich weiter ertragen, Bud zu sein.
Ich mag jede Form von Essen. Das Wichtige ist ein großes Quantum.
Ein schlechter Tag wird mit zehn dicken Pfannkuchen leichter – garniert mit Sirup und Vanillesauce.
Ein anstrengender Tag wird einfacher mit sieben dicken Sandwiches mit Schinken, Kräutern, Paprika, Gurke und Mayonnaise, Mayonnaise, Mayonnaise.
Ein schrecklicher Tag, an dem große Anforderungen bevorstehen, wird zumindest ein bisschen netter mit einer extragroßen Pizza mit einer zentimeterdicken Schicht Käse und zwanzig bis dreißig Peperonistückchen.
Seit die Ferien angefangen haben, hat es viele schreckliche Tage gegeben. Es hat sich gezeigt, dass für jeden Tag ein Trostessen nötig war. Weil jeder Tag Glasscherben hatte, Beulen, traurige Ränder oder einen explosiven Inhalt.
Deshalb sind der Kühlschrank und ich seit vielen Jahren sehr enge Freunde.
Während die Waage von XXL zu XXLLL anstieg – wenn es das überhaupt gibt.
Jetzt trage ich nur noch Hosen mit Gummizug.
Und Hemden, die laut Kleiderladen in Tipling »XXL extra Size« heißen und von denen der Ladenbesitzer speziell für mich zwei, drei extra kauft.
Es besteht eine 77%ige Chance, dass ich eines Tages aufgrund meines Gewichts Probleme bekommen werde. Aber soll ich deshalb dieses kleine Fastglück aufgeben?
Nein, das werde ich nicht.
8. EINE DUSCHE VON ESSENSRESTEN
Nachdem ich sieben Paar Würstchen mit Brot gegessen habe, glaube ich zunächst, ich hätte nicht richtig gesehen. Ich hätte Essenshalluzinationen. Denn meinen Augen bietet sich plötzlich ein Anblick, der so schön ist, dass ich Tränen in den Augenwinkeln bekomme.
Ich stehe an einem Tresen mit der Reklame für »Essen, direkt in den Mund!« und habe das in mich hineingeschaufelt, was der Verkäufer die besten Würstchen der Welt im besten Brot der Welt nennt.
Sie sind saftig, genau richtig
Weitere Kostenlose Bücher