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Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Titel: Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Ewo
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absolutes »Nein!« entgegenschleudern.
    Vor der vierten Stunde unseres Krieges nahm Valen mich in der Pause zur Seite. »Auf ein Wort, Martin«, sagte er und zog mit mir davon.
    Wir gingen, bis wir zwanzig Meter von den anderen entfernt waren. »Wir haben ein Problem«, sagte er.
    »Ja, das stimmt«, antwortete ich und erwiderte seinen Blick.
    »Ich weiß, dass du sauer bist«, sagte er und eine Spur von schlechtem Gewissen war in seinen Augen zu sehen. »Ich weiß, dass ich manchmal etwas schnoddrig bin und sicher etwas Dummes zu dir gesagt habe   – wie zu allen anderen Schülern auch. Und dafür möchte ich dich um Entschuldigung bitten.«
    Er machte eine Pause und wartete wohl, dass ich ihm die Hand hinstrecken und ihm verzeihen würde. Aber ich war nicht bereit, klein beizugeben.
    »Wie wäre es, wenn wir   …« Er suchte nach den passenden Worten. »Wenn wir eine Verabredung träfen?«
    Ich starrte ihn wortlos an.
    »Wenn wir sagen, ab jetzt brauchst du nicht mehr über den Bock zu springen, wenn du die anderen Geräte in der Turnhalle benutzt? Und damit reden wir nicht mehr drüber, ja?«
    »Nein«, antwortete ich.
    »Nein?«, fragte er aufgebracht. »Nein?! Was meinst du damit? Nein wozu? Kannst du nicht einmal in ganzen Sätzen antworten, du Tollpatsch?«
    »Ich werde   … äh   … keines der weißen   … äh   … Geräte benutzen«, antwortete ich.
    Valen sah mich an, als wollte er mich umbringen und überlegte nur, welche Methode wohl die grausamste wäre. Sein Mund wurde zu einem auffallend weißen Strich. Ich sage auffallend, weil sein Gesicht ansonsten knallrot war und ihm der Schweiß von den Schläfen rann. Sein Mund war ein weißer Schnitt in dem Rot. Ich fürchtete, er könnte einen Anfall kriegen.
    »Äh   … na gut«, sagte er, drehte sich auf dem Absatz um und ging energisch Richtung Lehrerzimmer.
    Und ich denke, ab da gab es nur noch eine Möglichkeit.
    Das war nun wohl so ausführlich, dass es genügen sollte. Sie wissen ja selbst, wie es ausgegangen ist, deshalb sehe ich den Bericht jetzt als beendet an. Ich habe nur wenig Lust, noch weiterzuschreiben.
    Viele Grüße
    Bud Martin

15.   WOLFSTRÄUME
    Ich falle ins Bett und lese ein Mangaheft über den »Wolfsjungen«. Es handelt von einem Jungen, der jede Nacht aufwacht und ein Wolf ist. Kein Werwolf, sondern ein Jäger und Krieger. Er kann immer noch wie ein Mensch denken, wird aber von Instinkten undseinem Trieb gesteuert. Außerdem hat er ein Fell und geht auf allen vieren   – wie ein echter Wolf.
    Der Wolfsjunge passt nicht dorthin, wo er wohnt   – mitten in einer Großstadt, in einer Familie mit sechs Geschwistern und einem Vater, der nachts ständig auf ist und arbeitet. Dadurch kann er jeden Moment entdeckt werden. Denn wenn er zum Wolf wird, dann MUSS er einfach raus und auf Jagd gehen. Nicht, um zu fressen oder Blut zu trinken oder solche ekligen Dinge zu tun, sondern weil sein Jagdinstinkt ihm das befiehlt.
    Ich wünschte, ich wäre eingeschlafen und hätte geträumt, der Wolfsjunge zu sein. Stattdessen träume ich, dass ich zu einem Arzt komme, der sagt, dass er mir dabei helfen will, der zu werden, der ich gerne sein will. Er unterzieht mich einer Menge von Behandlungen   – schält sieben Hautschichten ab, um einen anderen, besseren Bud darunter zu finden   – gibt grüne Spritzen, die meine Zellenstruktur vollkommen ändern sollen   – setzt mich Gammastrahlen aus, mit denen er den Aufbau meines Körpers zu verändern versucht.
    Ohne dass etwas davon hilft.
    Der Arzt schwitzt und versucht zu lächeln und erklärt, dass einzelne Organismen sehr widerspenstig seien, er jedoch einen Superapparat habe, mit dem er selbst mich hinkriegen werde. Er schiebt mich in etwas, das aussieht wie eine kompakte Autowaschanlage.
    Dadrinnen werde ich mehrere Minuten lang mit einer warmen roten Flüssigkeit gespült, wonach vier Sets mit rotierenden Bürsten meine Haut sauberschrubben. Schließlich ist meine Haut ganz rot und fleckig und die Bürsten schneiden mir ins Fleisch. Ich schreie und flehe darum, die Maschine abzustellen. Aber es gelingt mir nicht, den Motorenlärm zu übertönen. Mein Fleisch hängt mir in dicken Fetzen vom Leib, ich sehe aus wie etwas im Schlachtertresen und kann sehen, wie meine Eingeweide herausquellen.
    Dennoch bin ich immer noch genau der Gleiche wie vorher.
    Ich schlage um mich und schrecke aus dem Traum auf, als ich gegen meine Nachttischlampe stoße. Ich verbrenne mich an dem Metallschirm

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