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Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Titel: Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Ewo
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Zitrone, etwas wie kleine Blümchen, vielleicht ein Gewürz. Es ist so merkwürdig, sie in etwas anderem als ihrem Waldoutfit zu sehen. Jetzt trägt sie schwarze Jeans mit Löchern an den Knien. Ihr Top ist türkis und lässt mehrere Zentimeter herrlich festen Bauch frei. Plötzlich würde ich ihr am liebsten über den nackten Bauch streichen. Mit der Hand den Bauch entlang, über die Hüften und die Rundung ihres Bauchnabels spüren. Mit den Fingern über die Hüften und die Mulden in ihrem Kreuz fühlen.
    Ich atme schwerer und gebe mir alle Mühe, nicht laut zu seufzen.
    Dann mache ich das Verwegenste, was ich, soweit ich mich erinnern kann, jemals getan habe. Das hört sich lächerlich an. Aber für mich ist es riesig.
    Ich manövriere meine Hacken ein winziges Stückchen weiter nach hinten. Nur einen oder zwei Millimeter jeweils. Schiebe mich unmerklich nach hinten. Bis ich ganz dicht vor ihr stehe.
    Der Maggie-Duft ist jetzt stärker. Ich bemerke Zitronen-Blumen-Gewürze und etwas, das an Vanille erinnert. Und etwas, das einfach nur Haut ist. Und ich spüre etwas, das einfach die Wärme von Haut ist. Vielleicht von einem nackten, schönen Bauch hinter mir.
    Ich beuge meinen Körper nach hinten. Aber ich bin nicht nah genug. Ich schiebe meine Füße noch zwei Zentimeter weiter nach hinten.
    Jetzt habe ich bei dem Duft das Gefühl, in einem Treibhaus mit tropischen Blumen zu stehen. Er ist stark, intensiv in der Nase, schön und sanft.
    Ich beuge mich vorsichtig nach hinten. Und plötzlich fühle ich ihre Brüste an meinem Rücken. Nur ganz leicht und vorsichtig. Als wäre das der reine Zufall. Ich beuge mich wieder nach vorn und bin bereit. Und dann wippe ich langsam wieder nach hinten und noch einmal trifft mein Rücken auf ihre Brüste, und sie sind so weich, dass ich sterben könnte.
    Und sie weicht nicht aus.
    Erwidert den Druck aber auch nicht.
    Da stehen wir   – so nah, wie Menschen stehen können,die einen Fisch ausgetauscht haben   – ohne einen Skandal zu machen.
    Da entdeckt Jerry sie und steht auf.

16.   FISCHGEREDE
    »Hi, Mag!«, sagt er und durchquert den Raum. Bahnt sich seinen Weg. Schiebt mich zur Seite. Drückt Maggie an sich. Er riecht nach Parfüm, Bier und Party. Irgendwie frisch und lebendig.
    »Hi!«, antwortet sie und erwidert seine Umarmung.
    »Was ist denn mit deinem Auge passiert?«, fragt sie.
    »Bin die Leiter runtergefallen«, erklärt Jerry. »Ein unglaublicher Unfall. Du hättest mich sehen sollen, Maggie. Und Bud natürlich auch.«
    »Seid ihr beide gestürzt?«, fragt John.
    »Du hättest es sehen sollen«, bestätigt Jerry. »Zuerst bin ich gefallen & dann ist Bud runtergekommen. Das war urkomisch.«
    »Hast du da auch die dicke Lippe gekriegt?«, fragt Maggie.
    »Ja, wir sind irgendwie   … irgendwie ganz komisch gefallen«, bestätigt Jerry. »Übrigens ist so eine Leiter lebensgefährlich. Ich hatte ja keine Ahnung davon. Aber jedes Jahr stürzen mehr Menschen von der Leiter, als Leute bei Flugzeugunfällen ums Leben kommen. Habt ihr euch das schon mal überlegt?«
    An dem, was er sagt, ist was Wahres dran. Ich hätte zum Beispiel auch erzählen können, dass jedes Jahrmehr als 10   000   Unfälle, die mit Toiletten zu tun haben, auf der Welt passieren. Oder dass die Chance, beim Lotto zu gewinnen, nur minimal größer ist als die, von einem Meteoritenteil aus dem Weltraum getroffen zu werden. (Oder war es sogar so, dass es eher möglich ist, von einem Meteoriten getroffen zu werden?) Außerdem geschieht es im Jahr ungefähr fünf Mal, dass eine alte Dame ihr kleines Hündchen in die Mikrowelle steckt, um es zu trocknen. (Puff!)
    Aber ich erzähle es nicht.
    Ich sage ja nie etwas.
    »Danke für den Fisch, Mag«, sagt Jerry plötzlich etwas verlegen.
    »Hä?«, erwidert sie und sieht mich dabei an. Das dauert nur einen kurzen Moment und ich weiß nicht, wie ich ihn deuten soll. Schaut sie nicht irgendwie fragend drein? Oder verständnislos? Oder etwa sauer? »Oh, ja. Kein Problem«, fügt sie dann hinzu.
    »Superfisch!«, fährt Jerry fort. »Der Flussbarsch gehört ja zu den Fischen, die der Hecht am liebsten frisst. Aber der muss dem Riesenhecht wohl jahrelang entkommen sein. Es ist selten, dass die so groß werden.«
    »Hast du von dem Riesenhecht gehört?«, fragt John.
    »Ja, ich habe schon versucht, ihn zu fangen«, antwortet Jerry überlegen.
    »Der alte Ramton oben aus dem Bullsvingen hat ihn vor ein paar Jahren am Haken gehabt«, erzählt John.
    »Der alte

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