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Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Titel: Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Ewo
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eine Sturmböe, wie eine Naturkatastrophe. Nicht einmal in meinem Mäuseloch bin ich mehr sicher. Da pflanzt er seine riesigen Schuhe vor mir ins Gras.
    Der Albtraum erscheint so wirklich, dass ich das Auto nicht höre.
    »Hallo, Bud«, sagt Jerry plötzlich. »Was malst du denn da an die Wand?« Er blinzelt mit den Augen und liest langsam: »MAG G I E!« Er wendet sich mir zu. Seine Augen sind schwarz. Hart wie Stahl. »Was soll das bedeuten?«

12.   EIN LINKER HAKEN UND EIN KNUFF
    »Bud!«, knurrt er. »Du weißt doch wohl noch, was ich über sie gesagt habe!«
    »Aber   …«, versuche ich einzuwenden.
    »Da denkt man sich nichts Böses. Ist nur mal eben los, um ein Geburtstagsgeschenk für jemanden heute Abend zu kaufen, & kommt nach Hause & da schlägt es einem direkt ins Gesicht! Was für ein Typ bist du eigentlich, Bud? Schnappst dir die Ladys von anderen auf diese Art und Weise! Das hätte ich nicht von dir gedacht. Was geht eigentlich in deinem Schädel vor?«
    Er klopft mir auf die Stirn. Das tut ziemlich weh und ich schiebe seine Hand weg. Härter, als ich wollte. Irgendwie schiebe ich sie nicht nur weg. Meine Faust holt aus und landet auf seiner linken Augenbraue.
    »AUUU!«, jammert er und reibt sich über dem Auge. Er sieht mich verwundert an. Doch dann verhärtet sich sein Gesicht. Er beißt die Zähne zusammen und wirft sich auf mich.
    Das ist, als würde ich von einem wütenden kleinen Tier angegriffen werden. Es fehlt nicht viel und es wachsen ihm Klauen an den Fingern und Reißzähne im Maul.
    Ich gebe mir alle Mühe, mich zu verteidigen. Boxe und trete in seine Richtung. Aber er kann einen heftigen linken Haken landen und trifft mich direkt über der rechten Augenbraue.
    »AUUU!«, jammere ich jetzt auch und krümme mich, die Hand auf der schmerzenden Stelle, währender immer weiterschlägt und alles mit einem heftigen Schlag in meinen Bauch beendet. Ich winde mich auf dem Gras und erwarte mehr.
    Aber es kommt nichts.
    Ich drehe mich auf die Seite und taste die Rippen ab. Fühle, wie empfindlich sie nach dieser Serie von harten Knüffen sind. Es vergeht eine Minute, in der ich ein wenig jammere und höre, wie auch er ein wenig jammert.
    Doch dann höre ich, wie er kichert.
    Zuerst glaube ich, das wäre ein Vogel, ein Grashüpfer oder vielleicht irgendein komisches Geräusch von einem Lastwagen mit Baumstämmen.
    Aber da kichert jemand. Ich öffne die Augen und sehe Jerry an. Sein Anblick lässt mich schnell auf die andere Seite rollen und hoffen, dass ich nicht richtig gesehen habe.

13.   BUDS FÜNFTER BRIEF AN STARBOKK
    »Ist schon in Ordnung«, sagt er, immer noch kichernd.
    Ich schaue ihn noch einmal an und sehe seine blutige Lippe und ein blaues Auge.
    »Du siehst auch nicht gerade gut aus«, sagt er.
    Ich wische mir den Rotz von der Nase und sehe, dass die Nase blutet.
    Mit dem Ergebnis, dass ich auch anfange zu kichern. Das ist einfach zu blöd. Das ist so kindisch und erinnert mich an früher, als Jerry und ich noch klein waren. Da haben wir uns dauernd geprügelt. Abernur zum Spaß, woraus jedoch ab und zu ein ernster Kampf wurde.
    Wir gehen zum Wasserhahn an der Ecke und waschen uns das Blut ab. Aber ein Schwall kaltes Wasser kann nicht unsere blauen Augen wegzaubern.
    »Was ist denn hier passiert?«, fragt meine Mutter.
    »Wir sind von der Leiter gefallen«, erklärt Jerry schnell.
    »Ihr müsst vorsichtiger sein«, bemerkt sie besorgt.
    »Ja, ja«, antworten wir im Chor. Jerry holt die Farbe und wir beginnen zu streichen. Halten uns fern von der Stelle, an der man immer noch »MAG G I E« erahnen kann.
    Ich versuche, ihm zu erklären, dass es Selma war, die den Namen an die Wand gemalt hat. Aber Jerry glaubt mir nicht. Er schüttelt nur traurig den Kopf und sagt: »Lass das nicht zwischen uns kommen, Bud. Ich will das nicht & ich denke, dass du das auch nicht willst. Dazu sind wir doch zu gute Freunde. Ich habe dir gesagt, was ich denke, & ich glaube, dass du es diesmal nicht wieder vergisst   – auch, wenn wir sie gleichzeitig treffen. Ich glaube wirklich, dass sie die Frau meines Lebens ist, & es ist sehr wichtig für mich, dass ich dir vertrauen kann. Ich meine, ist es denn so schwer, seine Gefühle unter Kontrolle zu haben? Das mache ich doch die ganze Zeit. & es kostet mich nichts. & das solltest du auch versuchen, Bud. Es ist nicht nötig, hinter jedem Rock, der dir über den Weg läuft, herzuhecheln. Lass uns einfach weiterstreichen & dann ziehen wir uns um, essen den

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