Am heißen Strand von Mexico
gerade besser dadurch, dass ihre Väter anwesend waren.
Jared streckte eine Hand nach Lindsey aus und überlegte, was er sagen sollte, aber sein Vater kam ihm zuvor.
"Ich schlage vor, dass du dich jetzt anziehst, Jared. Danach sehen wir weiter."
Dann meldete sich Senator Russell zum ersten Mal zu Wort. Seine Stimme zitterte vor Wut. "Wir bereinigen diese Sache jetzt sofort, Joe. Das Einzige, was hier noch zu entscheiden ist, ist das Datum der Hochzeit. Und so wie es aussieht, sollte die besser sehr schnell stattfinden."
"Hochzeit?" schrie Jared. Dann stöhnte er und fasste sich wieder an den Kopf.
Lindsey sah die beiden Männer böse an. "Auf gar keinen Fall! Ich werde nicht heiraten. Schlagt euch das sofort aus dem Kopf." Sie griff nach ihrem Morgenmantel und zog ihn über das Nachthemd. Nachdem sie den Gürtel zugebunden hatte, stand sie auf und ging zur Badezimmertür, so als würden die Männer für sie gar nicht mehr existieren.
Sie schloss die Tür leise hinter sich.
Jared hatte genug von dieser Sache. Er schwang die Beine aus dem Bett, und ihm wurde sofort übel. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, zusätzlich zu all dem, was geschehen war.
Er ließ den Kopf wieder in die Hände sinken und stöhnte.
"Ich weiß nicht, was hier vorgeht", sagte er schließlich. "Oder wie ich hierher gekommen bin. Aber ich schwöre euch beiden, dass ich Lindsey nie angerührt habe."
"Woher wollen Sie das wissen, wenn Sie sich nicht mal erinnern, wie Sie hergekommen sind?" fragte Lindseys Vater höhnisch.
Jared richtete sich auf und sah dem Mann ins Gesicht. "Weil ich Lindsey nicht derartig ausnutzen würde. Das weiß ich. Und sie weiß es auch. Außerdem haben Sie ja gehört, was sie gesagt hat. Sie war genauso überrascht darüber, mich hier vorzufinden, wie ich es bin." Er musterte die beiden Männer. "Und übrigens ist mir auch nicht klar, was ihr beide hier tut. Lindsey und ich sind erwachsen, und es geht niemanden was an, ob wir miteinander geschlafen haben oder nicht."
Joe wandte sich ab. "Zieh dir was an. Danach unterhalten wir uns."
Er verließ den Raum.
Jared sah sich nach seiner Kleidung um. Die Sachen lagen auf dem Boden verstreut, so als hätte er es eilig gehabt, sie loszuwerden. Er hatte alles ausgezogen bis auf seine Boxershorts. Das war zwar nur ein kleiner Trost, aber wenigstens etwas.
Denn wenn er mit Lindsey geschlafen hätte, wären sie beide nackt gewesen. Da war er sich ganz sicher. Bevor Lindsey sich ihren Morgenmantel übergeworfen hatte, hatte Jared einen Blick auf ihr Baumwollnachthemd werfen können, und das hatte ihn wirklich erleichtert. Egal wie er in Lindseys Bett gelandet war, er hatte das nicht ausgenutzt.
Entschlossen streifte er seine Jeans über. Sein Kopf pochte immer noch heftig, während er aufstand, so schlimm, dass er das Gefühl hatte, womöglich ohnmächtig zu werden. Er ignorierte Senator Russell, während er Socken, Stiefel und Hemd anzog. Dann griff er nach seinem Hut und verließ das Schlafzimmer.
Joe wartete im Wohnzimmer auf ihn. Jared hoffte, dass ihn sein Vater nie wieder so verächtlich ansehen würde.
"Ich bin wirklich enttäuscht von dir, Jared", sagte er leise. "Ich habe bisher nie etwas darüber gesagt, wie du dein Leben führst, weil mich das nichts angeht. Aber ich habe doch gehofft, dass niemals einer meiner Söhne ein unschuldiges Mädchen verführt und hinterher so tut, als könnte er sich an nichts erinnern. Du hast den Namen unserer Familie entehrt, Jared. Daran ist nichts zu rütteln. Und wenn R.W. meint, du solltest Lindsey heiraten, dann putz mal lieber gleich deine besten Stiefel und sorg dafür, dass du einen sauberen Anzug hast. Denn es wird eine Hochzeit stattfinden, falls ich dabei etwas mitzureden habe."
"Das klingt ja wie eine Drohung." Jared sah seinem Vater in die Augen. "Aber egal, was du von mir und meinem Verhalten hältst, ich weiß ganz genau, dass ich Lindsey letzte Nacht nicht angerührt habe. Und ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass du oder sonst wer mich zu einer Hochzeit drängt, die weder Lindsey noch ich will."
Die beiden starrten sich weiter an.
Schließlich wandte Joe sich ab. "Verdammt, Jared! Das Letzte, was die Crenshaws momentan brauchen können, ist Streit mit Senator Russell. Du weißt genau, dass wir in der Angelegenheit mit den Wasserrechten seine Unterstützung brauchen. Wir können ihn uns jetzt nicht zum Feind machen." Joe schüttelte müde den Kopf. "Ich wünschte wirklich, du wärst der Tochter des
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