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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Stimme des Gottkönigs war eisig, gefährlich.
    »Sie wird eine der besten Garnisonen Cenarias vernichten - und dir Kopfschmerzen ersparen. In wenigen Tagen wird sie eintreffen. Unterhalb dieser Burg liegt perfekter Brutboden. Die Einheimischen nennen ihn den Schlund. Wenn Khali hier ist, können wir eine Armee züchten, wie
die Welt sie noch nie gesehen hat. Dieser Boden ist getränkt von Elend. Die Höhlen unter Khaliras sind siebenhundert Jahre lang abgebaut worden. Die Krul, die unsere Vürdmeister produzieren können, sind nichts im Vergleich zu dem, was hier möglich ist.«
    Die Muskeln des Gottkönigs waren starr, aber er ließ sich nichts anmerken. »Sohn. Sohn. Du hast niemals Krul hervorgebracht. Du hast niemals Ferali geschmiedet oder Ferozi erbrütet. Du hast keine Ahnung, was es kostet. Es hat seinen Grund, dass ich menschliche Armeen benutzt habe, um die Hochländer, die Flussclans, die Tlanglang und die Grosth zu erobern. Ich habe unsere Herrschaft im Innern gefestigt und unsere Grenzen viermal ausgedehnt - und nicht ein einziges Mal habe ich Krul benutzt. Weißt du, wie Leute kämpfen, wenn sie wissen, dass im Falle einer Niederlage ihre gesamten Familien gefressen werden? Sie kämpfen bis zum letzten Mann. Sie bewaffnen die Kinder mit Bögen. Ihre Frauen benutzen Küchenmesser und Schüreisen. Ich habe es in meiner Jugend gesehen, und es hat meinem Vater nichts eingetragen.«
    »Euer Vater hatte auch nicht die Vir, die Ihr habt.« »Dazu ist mehr vonnöten als Vir. Dieses Gespräch ist beendet.« Moburu hatte es noch nie zuvor gewagt, auf diese Weise mit ihm zu sprechen - und zu befehlen, Khali herbringen zu lassen, ohne vorher zu fragen!
    Aber Garoth war geistesabwesend. Er hatte gelogen. Er hatte Krul und Ferozi gemacht und sogar Ferali. Ferali hatten seine beiden letzten Brüder getötet. Damals hatte er sich geschworen: nie wieder. Nie wieder mit irgendwelchen Ungeheuern, bis auf die wenigen Brutpaare von Ferozi, an denen er gearbeitet hatte, um sie eines Tages in den Iaosischen Forst zu
schicken, damit sie Ezras Schätze für ihn holten. Aber für jene hatte er bereits bezahlt. Sie verlangten nichts von ihm.
    Doch Moburu könnte recht haben. Das war das Schlimmste. Er hatte sich daran gewöhnt, Moburu wie einen Partner zu behandeln, einen Sohn, auf die Weise, wie andere Väter ihre Söhne behandelten.
    Es war ein Fehler gewesen. Er hatte Unentschlossenheit gezeigt. Moburu intrigierte gewiss bereits, um seinen Thron zu erringen. Garoth könnte ihn töten, aber Moburu war ein zu wertvolles Werkzeug, um ihn achtlos beiseitezuwerfen. Verflucht sollte er sein. Warum hatten seine Brüder sich nicht besser entwickelt? Moburu brauchte einen Rivalen.
    Der Gottkönig hob einen Finger. »Ich habe meine Meinung geändert. Denke laut für mich, Sohn. Trage dein Anliegen vor.«
    Moburu hielt einen Moment lang inne, dann schwoll ihm die Brust vor Selbstvertrauen. »Ich gebe zu, unsere Armeen könnten den Wilden im Frost wahrscheinlich wirksam entgegentreten. Falls die Clans zusammenbleiben, wären allerdings Vürdmeister nötig, um uns ein Übergewicht zu verleihen. Und um das zu gewährleisten, müssen wir jeden fähigen Meister nach Norden schicken. Ganz ehrlich, es könnte keinen schlechteren Zeitpunkt geben. Die Schwestern werden argwöhnisch und bekommen Angst. Einige von ihnen sagen, sie müssten jetzt gegen uns kämpfen, bevor wir noch stärker werden. Wir wissen, dass die Ceuraner jede Schwäche ausnutzen werden, um über die Grenze zu strömen. Sie wollen Cenaria schon seit Jahrhunderten.«
    »Die Ceuraner sind uneins.«
    »Es gibt da einen brillanten jungen General namens Lantano Garuwashi, der im nördlichen Ceura eine große Gefolgschaft
versammelt. Er hat noch nie ein Duell oder eine Schlacht verloren. Wenn wir unsere Armeen und unsere Meister nach Norden schicken, könnte der Angriff auf uns genau das sein, was er braucht, um Ceura zu einen. Unwahrscheinlich, aber möglich.«
    »Sprich weiter«, sagte der Gottkönig. Er wusste genau Bescheid über Lantano Garuwashi. Wegen der Schwestern machte er sich allerdings keine Sorgen. Er hatte ihre gegenwärtige politische Krise persönlich arrangiert.
    »Es scheint außerdem, als seien die Sa’kagé viel besser etabliert und würden von tüchtigeren Leuten angeführt, als wir geglaubt haben. Das ist offensichtlich das Werk des neuen Shinga, Jarl. Ich denke, es zeigt, dass er in eine neue Phase eingetreten ist, eine Phase des …«
    »Jarl ist tot«,

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