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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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zusammen. Sie stampfte mit dem Fuß auf und marschierte hinaus.
    Dann waren sie allein. Graf Drake fragte sanft: »Was ist mit dir geschehen, Sohn?«

    Kylar knibbelte an einem abgebrochenen Fingernagel, starrte auf einige Splitter der zersprungenen Ootai-Tasse auf dem Boden und blickte überallhin, nur nicht in diese duldsamen Augen. »Denkt Ihr, dass ein Mann sich ändern kann?«
    »Absolut«, antwortete Graf Drake. »Absolut, aber im Allgemeinen wird er nur mehr er selbst. Warum erzählst du mir nicht alles?«
    Also erzählte Kylar. Alles, angefangen von dem Abend im Haus der Jadwins bis hin zu seinem Treuebruch Elene und Uly gegenüber und dem nagenden Schmerz, mit dem dies seinen Magen erfüllte. Schließlich kam er zum Ende. »Ich hätte es aufhalten können«, sagte er. »Ich hätte den Krieg beenden können, bevor er begann. Es tut mir so leid. Mags und Serah wären in Sicherheit, wenn ich Durzo früher getötet hätte …«
    Der Graf rieb sich die Schläfen, während ihm Tränen über die Wangen rannen. »Nein, Sohn. Hör auf damit.«
    »Was hättet Ihr getan?«
    »Wenn ich gewusst hätte, dass es Serah und Magdalyn retten würde, wenn ich Durzo ein Messer in den Rücken ramme? Ich hätte ihn erstochen, Sohn. Aber es wäre nicht richtig gewesen. Wenn du kein König oder General bist, ist das einzige Leben, das du für das größere Wohl zu opfern ein Recht hast, dein eigenes. Du hast richtig gehandelt. Jetzt lass uns über diesen kleinen Ausflug in den Schlund reden. Bist du dir sicher, dass die Gerüchte wahr sind?«
    »Der Shinga persönlich hat es mir erzählt - und ist dafür gestorben.«
    »Jarl ist tot?«, fragte Graf Drake. Es war ein Schlag, das konnte Kylar sehen.
    »Ihr wusstet von Jarl?«, fragte Kylar.

    »Er hatte mit mir geredet. Er plante einen Aufstand, um uns die Chance zu geben, Ursuuls Kräfte zu spalten. Die Leute glaubten an ihn. Sie liebten ihn. Selbst die Diebe und Mörder begannen zu glauben, dass sie einen neuen Anfang haben könnten.«
    »Herr, nachdem ich Logan gerettet habe …«
    »Sag es nicht.«
    »... werde ich mich auf die Suche nach Mags machen.«
    Das Gesicht des Grafen war abermals grau und hoffnungslos. »Rette Logan Gyre - und rette ihn schnell. Ulana wird es bedauern, dich verpasst zu haben, aber du musst jetzt gehen.«
    Kylar erhob sich und nahm wieder Durzos Maske an. Während Graf Drake ihn beobachtete, gewann sein Gesicht ein wenig Leben zurück. »Weißt du, du hast Tricks, die sind wirklich - ein Hammer.«
    Sie lachten gemeinsam. »Eine Frage habe ich noch«, sagte Kylar. »Ich habe darüber nachgedacht, dass es vielleicht gut wäre, wenn Gerüchte verbreitet würden, dass Logan noch am Leben sei, bevor er tatsächlich auftaucht. Ich meine, es wird den Leuten etwas geben, worauf sie hoffen können, und das wird es einfacher für ihn machen, Macht aufzubauen, wenn er tatsächlich auftaucht. Soll ich Terah Graesin erzählen, dass er noch lebt?«
    »Dafür ist es ein wenig spät«, bemerkte jemand von der Öffnung des Zeltes. Es war Terah Graesin in einem prächtigen grünen Kleid und einem mit neuem Nerz gefütterten Umhang. Sie zeigte ein dünnes Lächeln. »Ah, Durzo Blint, ich habe Euch seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.«

43
    Im Allgemeinen rief Garoth seine Konkubinen in seine Gemächer, aber manchmal überraschte er sie auch gern. Magdalyn Drake hatte ihn lange Zeit unterhalten, aber wie immer begann sein Interesse zu erlahmen.
    Heute Nacht war er Stunden nach Mitternacht erwacht, mit einem infernalischen Verlangen, Kopfschmerzen und einer Idee. Er würde lautlos in Magdalyns Zimmer eindringen und sie grob wecken. Er liebte Magdalyns Schreie. Er würde sie grausam schlagen und sie bezichtigen, sich gegen ihn verschworen zu haben.
    Wenn sie flehte und schwor, es sei nicht wahr, wie die meisten angsterfüllten Frauen es tun würden, würde er sie vom Balkon stürzen. Wenn sie ihn verfluchte, würde er sie bumsen und ihrem Trotz das gleiche Maß an Brutalität entgegensetzen, und sie würde noch einen Tag leben. Bevor er fortging, würde er sie zärtlich in den Armen halten und flüstern, dass es ihm leidtue, dass er sie liebe. Anständige Frauen wollten immer etwas Gutes in ihm sehen. Er schauderte erwartungsvoll.
    Er streckte die Vir durch die geschlossene Tür aus und hoffte, das gleichmäßige Geräusch ihres Atems im Schlaf wahrzunehmen. Stattdessen spürte er etwas anderes. Sie war wach.

    Garoth öffnete die Tür, aber sie bemerkte ihn nicht. Sie

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