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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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saß auf ihrem Bett, der offenen Tür zu ihrem gitterlosen Balkon zugewandt. Sie trug zwar nur ein dünnes Nachtgewand, aber sie schien die kalte Luft nicht zu spüren, die durch die offene Tür wehte. Sie wiegte sich hin und her.
    Er fluchte laut. Sie reagierte nicht. Er berührte ihre Haut, und auch sie war kalt. Sie musste stundenlang so dagesessen haben.
    Andere Konkubinen hatten Wahnsinn geheuchelt, um auf diese Weise seinen Aufmerksamkeiten zu entrinnen. Vielleicht war Magdalyn Drake genauso. Garoth schlug ihr ins Gesicht, und sie fiel aufs Bett. Sie schrie nicht auf. Er packte eine Faust voll dunklen Haares und zerrte sie auf den Balkon hinaus.
    An dessen gitterloser Kante zog er sie auf die Füße. Er packte ihre Kehle mit einer seiner dicken Hände und schob sie rückwärts, bis ihre Zehen kaum noch die Kante berührten. Seine Finger schlossen sich fast zur Gänze um ihre Kehle. Er gab acht, sie so wenig wie möglich zu würgen, aber wenn er sie losließ, würde sie fallen.
    Endlich klärte sich ihr Blick. Der Schatten des Todes neigte dazu, diese Wirkung auf Menschen zu haben.
    »Warum?«, fragte Magdalyn traurig. »Warum tut Ihr das?«
    Er sah sie verwirrt an. Die Antwort war so offensichtlich, dass er nicht sicher war, ob er die Frage verstanden hatte. »Es bereitet mir Vergnügen«, sagte er.
    Und seltsamerweise - aber Magdalyn Drake war schon immer ein seltsames Mädchen gewesen, das machte einen Teil ihres Reizes aus - lächelte Magdalyn. Sie kam auf ihn zu, aber nicht so, wie eine Frau, die über einem Abgrund baumelte, sich ihrer einzigen Hoffnung auf Leben nähern würde.

    Sie küsste ihn. Wenn es Schauspielerei war, war sie verdammt überzeugend. Wenn ihr Geist gebrochen war, war er auf eine faszinierende Weise gebrochen. Magdalyn Drake küsste ihn, und Garoth hätte schwören können, dass ihr Kuss echtes Verlangen verriet. Seine Erregung kam stärker denn je zurück, als sie ihn bestieg und ihre mageren, jungen Beine um seine Taille schlang.
    Er dachte daran, sie ins Zimmer zurückzubringen, aber es war unmöglich, volle Kontrolle zu wahren, kurz bevor er mit einer Frau schlief, die vielleicht versuchen würde, ihn zu töten. Sie bedeckte sein Gesicht bis zu den Ohren mit Küssen.
    »Ich habe Euch und Neph zugehört«, sagte sie und ließ ihren heißen Atem wieder über sein Ohr streichen.
    Normalerweise ließ er seine Konkubinen nicht reden, während er sie bumste, es sei denn, sie verfluchten ihn, aber Garoth wollte diesen zerbrechlichen Wahnsinn nicht zerstören.
    Magdalyn küsste ihn abermals, dann zog sie sich zurück. Während sie ihn weiter mit den Beinen umklammert hielt, ließ sie von seinem Hals ab und lehnte sich zurück. Er packte sie an den Hüften, um zu verhindern, dass sie in den Tod stürzte. Mit dem Gesicht nach unten hängend, blickte sie lachend über die Burg und die Stadt unter sich.
    Garoth hämmerte der Puls in den Ohren. Es scherte ihn nicht einmal, wer vielleicht zusah. Was auch immer das für eine Art von Wahnsinn war, es war berauschend.
    Sie wiegte sich in den Hüften und sagte abermals etwas.
    »Was?«, fragte er.
    »Lass los«, sagte sie.
    Sie schien sich mit den Beinen gut festzuhalten, daher ließ er los, bereit, sie mit den Vir aufzufangen, wenn es sein musste.
Er würde dies nicht enden lassen, ohne seinem Vergnügen zu frönen. Nicht jetzt.
    Magdalyn zog an ihrem Nachthemd, wo es zwischen ihren Körpern gefangen war, und streifte es ab. Sie warf es über den Rand und lachte abermals, als der zarte Stoff auf die Pflastersteine unter ihr schwebte.
    Dann richtete sie sich auf und küsste Garoth erneut, presste ihren jungen Leib an seinen. Sie öffnete grob seine Robe. Dann grub sie sich in ihn hinein und stöhnte, als ihre Haut seine berührte, Wärme auf Wärme in der kalten Nachtluft.
    Sie liebkoste mit den Lippen seinen Hals. »Ich habe Euch über den Nachtengel reden hören«, sagte sie. »Kylar Stern.«
    »Hmmm.«
    »Ich will, dass Ihr etwas wisst«, flüsterte sie ihm ins Ohr und machte ihn schaudern. Was zur Hölle sagte sie da? »Kylar ist mein Bruder. Er kommt mich holen, du schmutziger Bastard, und wenn ich dich nicht töte, wird er es tun.«
    Sie biss mit aller Kraft in seine Halsschlagader und versuchte, sie beide über den Rand zu werfen.
    Die Vir reagierten, bevor Garoth es tun konnte, und explodierten an seinem Hals. Sie peitschten aus seinen Gliedmaßen und schleuderten ihn ins Zimmer, während Magdalyn Drake ins Leere hinauswirbelte.
    Zitternd

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