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Am Rande wohnen die Wilden

Am Rande wohnen die Wilden

Titel: Am Rande wohnen die Wilden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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Gravitationswerfers von sich weg. Er war verblüfft, wie schnell die kleinen Boote an Fahrt verloren.
    Dann sah er, daß sie sich immer noch bewegten, wenn auch wesentlich langsamer. Das war eigentlich zu erwarten gewesen, wenn man sich vergegenwärtigte, daß sich die Gravitationskräfte ausnahmslos auf den Uberwasserteil konzentrierten, während der unter Wasser befindliche Antrieb unbeeinflußt bleiben mußte.
    Faunian bewunderte die Festigkeit der mit Sicherheit im Augenblick hoch beanspruchten Geräte. Dann wurde ihm klar, daß die Emissionen besonders heftig auf die aufrecht stehenden Menschen wirken mußten, aber es war bereits zu spät.
    Er sah, wie sich der Körper des Menschen, der auf dem am weitesten nach vorn geprellten Boot stand, nach hinten bog, wie die Strebe, an der er lehnte, brach und wie der Mensch mit einer unkoordinierten Bewegung im Wasser verschwand.
    Im selben Augenblick gelang es Faunian, die ausgestoßenen Felder so zu dosieren, daß die Boote langsam zurück zum Ufer geschoben wurden.
    Und dann flammte erneut ein Funke auf, der die Angreifer zurück in ihre Ausgangsstellungen zu rufen schien. Und noch etwas geschah. Drüben unter den Bäumen am Ufer hatte sich eine Gestalt aus der Gruppe der Menschen gelöst. Mit Riesensätzen sprang sie zum Ufer hinab und warf dabei einen Teil ihrer Kleidung ab. Dann stürzte sie sich mit einem mächtigen Sprung ins Wasser.
    Cosita schrie entsetzt auf, als sie es sah, aber Bojan legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. 
    »Keine Angst, Cosita«, sagte er leise. »Er tötet sich nicht. Die Menschen können bestimmt noch schwimmen. Die Zeit, da sie das Wasser verließen, liegt noch nicht so weit zurück wie bei uns. Denk daran, daß es auch uns nicht allzuschwer fällt, das Schwimmen zu erlernen., nur gibt es für uns keinerlei Veranlassung dazu. Hier aber ist es ganz anders. Mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln müssen sie sich gegen den Planeten und seine Natur wehren, müssen alle Künste des Überlebens beherrschen. Und dazu gehört wohl auch das Schwimmen.«
    Cosita hörte ihm längst nicht mehr zu. Mit aufgerissenen Augen verfolgte sie, wie der zweite Mensch mit weit ausholenden Armbewegungen der Stelle zustrebte, an der der erste im Wasser verschwunden war. Endlich hatte er sie erreicht. Er versuchte des anderen Kopf über Wasser zu halten, aber es schien ihm Mühe zu bereiten. Gewiß war der Körper des Verunglückten schwer. Jetzt erkannte sie auch, daß die beiden Menschen eine völlig unterschiedliche Hautfarbe besaßen. Der Verunglückte besaß eine helle rosa Haut, der andere eine fast schwarze. Die Bemühungen des Dunklen schienen aussichtslos, immer wieder entglitt ihm der schwere Körper des anscheinend Verletzten.
    Sie hörte Faunians Gedankenbefehle an den Steuertentakel, fühlte, wie sich der Disko hob, und sah, daß sie sich den Menschen näherten. Sie sah aber auch die verzweifelten Anstrengungen des Dunklen, sich und seinen Gefährten aus der vermeintlichen Gefahrenzone zu bringen, aber bald gab er völlig erschöpft auf.
    Manipulatoren zogen die Menschen in die Schleusenkammern, und während der Disko zurück zur Mitte des Sees glitt, übertrugen die in der Kammer installierten Tentakel klar und überdeutlich die kräftigen Schlaggeräusche zweier mit hoher Frequenz arbeitender Herzen.
    Cosita lächelte. »Wir haben die ersten Besucher an Bord«, sagte sie, und ihre Stimme war weich. Dann aber sah sie, wie sich Bojans Gesicht verzog. Sie wußte, daß seine Gedanken ganz anders waren als die ihren. »Und was meinst du, wie sehen sie diese >Rettung    »So solltest. «, versuchte Faunian zu protestieren, doch Bojan ließ sich nicht unterbrechen.
    »Ich sagte, daß es von ihnen aus betrachtet so wirken muß. Was wir darüber denken, spielt keine Rolle.«
    »Aber sie haben uns angegriffen!«
    »Haben sie das, Faunian? Wenn es ein Angriff war, dann müßten die beiden in der Schleusenkammer Waffen bei sich haben. Sie würden uns also durch die Trennwand hindurch bedenkenlos attackieren. Ist das richtig, Faunian?«
    »Nein!« Faunian lehnte erregt ab. »Eine ganz andere Verhaltensweise werden sie zeigen. Sie sind einem Stärkerem unterlegen. Also werden sie

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