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Am Sonntag blieb der Rabbi weg

Am Sonntag blieb der Rabbi weg

Titel: Am Sonntag blieb der Rabbi weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kemelman
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der Weg zum Grundstück?», fragte er.
    «Ja und nein. Er gehört dazu, aber gleichzeitig ist es ein öffentlicher Durchgang. Die Hillsons hatten deswegen jahrelang Streit mit der Stadtverwaltung.»
    «Es ist also kein Privatstrand?»
    «Die Hillsons behaupten, es ist einer. Die Stadt sagt, das Grundstück jenseits der Straße» – er wies mit dem Kinn in die Richtung – «hat ein Recht auf Zugang zum Strand. Da haben die Hillsons dann das Grundstück gekauft und gedacht, jetzt gehört ganz Tarlow’s Point ihnen. Der Stadtrat meint aber, das Gebäude hätte ebenso gut an jemand anders verkauft werden können, und der hätte dann auch ein Durchgangsrecht gehabt.»
    «Ach so.»
    Begg führte ihn zum Haupteingang. «Und jetzt verkaufen sie also die ganze Klitsche?», erkundigte er sich.
    «Soviel ich weiß, ja.»
    Die Tür führte in eine kleine Vorhalle. Dahinter lag ein geräumiges Wohnzimmer mit drei Fenstern, von denen zwei auf den Rasen vor dem Haus, das dritte auf das Kutscherhaus blickten. Über den Spitzenvorhängen hingen schwere, altmodische rote Samtgardinen, halb zurückgezogen und in der Mitte mit einer Kordel aus demselben Material zusammengehalten. Die Möbel waren mit großen Plastiküberzügen verhüllt; darunter schimmerte das gleiche Rot durch. Es waren schwere, dick gepolsterte Sofas, damastbezogene Fauteuils und wuchtige Mahagonitische.
    «Und das war eine Sommervilla?», staunte Paff. «Die Möbel passen nicht gerade in …»
    «Sie standen wohl ursprünglich im Stadthaus der Hillsons in Cambridge. Damals hat man gute Möbel nicht einfach weggeschmissen wie heute.»
    Begg führte Paff durch einen Flur in den hinteren Teil des Hauses und öffnete unterwegs links und rechts die Türen. Die erste führte in ein kleines Studierzimmer, das eine Couch, Bücherregale, zwei Sessel und einen Schreibtisch enthielt. Auch hier waren Couch und Sessel mit Plastikhüllen zugedeckt. Die übrigen Zimmer waren Schlafräume mit plastikgeschützten Betten.
    Paff klopfte an eine Wand. «Ist das eine Stützmauer?»
    «Ich glaube nicht.»
    An einer Schlafzimmerwand prangte ein großer Tintenklecks. Paff zeigte darauf. «Ein kleiner Wutausbruch?»
    «Vandalen!», schimpfte Begg. «In letzter Zeit ist es bei den Schulkindern Mode, in die umliegenden Sommerhäuser einzubrechen, alles Mögliche zu klauen oder kurz und klein zu schlagen … Deswegen hab ich auch den Job bekommen. Wollen Sie auch noch nach oben?»
    «Ach, ich denke, ich habe einstweilen genug gesehen.»
    Sie standen jetzt in der Küche. Aus den Fenstern sah man zwischen den Föhren das Meer schimmern. «Jetzt ist Ebbe», erklärte Begg, «bei Flut steigt das Wasser bis zum Damm und schneidet die Landzunge vom übrigen Strand ab.»
    «Wie hoch steigt es?»
    «Na – mindestens zwei, drei Fuß.»
    Der Rasen fiel sanft zum Strand ab; etwa ein Dutzend Stufen führten vom rückwärtigen Ausgang hinunter.
    «Können wir uns eben nochmal hinter dem Haus umschauen?»
    «Mister, ich hab noch eine Nebenbeschäftigung.»
    «Klar», sagte Paff. «Fahren Sie schon los. Ich will mich noch ein wenig umsehen.»
    «Wie Sie meinen.» Er öffnete die hintere Tür, und Paff stieg die Stufen hinunter. Begg schloss hinter ihm ab, verließ das Haus durch den Vordereingang und kletterte in seinen Wagen.
    Paff ging bis zu der Baumgruppe, dann drehte er sich um und betrachtete das Haus. Muss mal mit einem Bandmaß herkommen und einiges ausmessen, dachte er. Vielleicht gleich mit dem Architekten. Innen sollten ein paar Wände raus. Wahrscheinlich müssen dann Träger eingezogen werden … Oben könnte ich eine Küche einrichten, mit einem Speiseaufzug. Unten überall Nischen mit Tischen und Stühlen. Und hinter dem Haus bau ich Baracken an für die Kegelbahnen. Dann ist auch der Speisesaal ruhiger … Ringsum Fenster brechen mit Blick aufs Meer. Angenehm kühl im Sommer … Das Grundstück jenseits der Straße kann ich asphaltieren lassen, als Parkplatz …
    Während er zu seinem Wagen schlenderte, überlegte er, ob er zuerst nach Lynn oder nach Gloucester fahren sollte. Lynn war näher, aber die Straße nach Gloucester führte an der Küste entlang und war viel hübscher. Er konnte ein bisschen Entspannung gebrauchen.
     
    In Gloucester hatte der Manager der Kegelbahn nichts Außergewöhnliches zu berichten. «Wirklich alles in Ordnung?»
    «Was ist denn los, Mr. Paff? Trauen Sie mir nicht mehr zu, dass ich den Laden schmeiße? Wissen Sie, ich hab schon …»
    «Schon gut, Jim. Ich

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