Am Strand von Malibu
Ich dachte, Sie würden sich freuen und jede Gelegenheit nutzen ..."
„Mich wieder an meinen Exmann heranzumachen?" Olivia legte den Kopf zurück.
Diane musste nicht denken, dass sie die einzige Frau war, die offen ihre Meinung zu sagen wagte. Sie hörte, wie Joe Castellano tief einatmete, ließ sich jedoch nicht beirren. „Es tut mir Leid, Miss Haran, aber deshalb bin ich nicht hierher gekommen." Sie stand auf.
„Ich dachte, Sie würden sich freuen und jede Gelegenheit nutzen, um mit Freunden und Bekannten von mir zu sprechen." Diane bewahrte Haltung, „Oder haben Sie sich etwa vorgestellt, wir wären die einzigen Gäste? Es wäre für Sie vielleicht auch sehr aufschlussreich gewesen, mit Joes Bruder zu sprechen. Er ist Schauspieler wie ich."
Olivia wurde rot. „Es tut mir Leid", sagte sie schwach. „Aber ich trenne Arbeit und Vergnügen." Sie schluckte. „Da Mr. Castellano offensichtlich etwas mit Ihnen zu besprechen hat, werde ich mich jetzt verabschieden und wieder kommen, wenn es Ihnen besser passt."
Joe rettete die Situation, indem er sich ebenfalls erhob und verabschiedete. „Lasst euch nicht weiter stören. Ich muss jetzt sowieso gehen, da ich noch eine Verabredung habe."
„Du störst uns nicht!" Diane sprang auf und fasste seinen Arm. „Bitte bleib! Maria wird gleich mit Kaffee und Orangensaft kommen. So viel Zeit hast du sicherlich noch."
„Damit du mir nachher vorwirfst, ich hätte Mrs. Pyatt von der Arbeit abgehalten?"
Olivia wusste nicht, ob Joe das ernst oder ironisch meinte. „Ich ruf dich nachher an, Diane.
Grüß bitte Richard von mir."
„Joe ..." Diane schien regelrecht verzweifelt. Joe ließ sich jedoch nicht beeindrucken, winkte lässig und verschwand.
Es herrschte drückendes Schweigen. Diane ging wieder zu ihrer Liege und setzte sich.
Olivia wünschte, sie hätte ein eigenes Auto dabei und könnte jetzt ebenfalls weggehen. Sie nahm sich fest vor, am nächsten Tag einen Wagen zu mieten - falls sie ihren Job behielt.
„Nun setzen Sie sich doch!" Dianes Stimme klang so herrisch, dass Olivia dem Befehl beinahe nachgekommen wäre. Doch im letzten Moment überlegte sie es sich anders und blieb kerzengerade stehen.
„Soll ich denn wirklich Ihre Biografie schreiben, Miss Haran?", fragte sie unerschrocken und darauf vorbereitet, eine Absage zu erhalten. Aber da hatte sie Diane Haran unterschätzt. So schnell gab eine Frau wie sie nicht auf.
Sie blickte Olivia gefasst an. „Natürlich. Deshalb habe ich Sie schließlich kommen lassen. Wenn Sie Ihre Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten selbst kaputtmachen, tut mir das Leid, geht mich aber nichts an, und ich werde es nicht verhindern."
Olivia hörte Schritte und ließ sich wieder in ihren Sessel sinken. Ihr war glühend heiß, und sie hatte nur den einen Wunsch, dass Diane das Interview im Haus fortsetzen würde, wo es kühler war.
Maria kam, stellte das Tablett auf einen Beistelltisch und zog sich geräuschlos wieder zurück. Diane griff zur Kaffeekanne. „Darf ich Ihnen einschenken? Oder möchten Sie lieber Saft?"
Olivias Mund war wie ausgedörrt. „Ich hätte lieber Orangensaft." Sehnsüchtig blickte sie auf den beschlagenen Glaskrug, in dem Eiswürfel schwammen.
„Wie Sie wollen." Diane zuckte die Schultern, setzte die Kanne ab und griff nach der Karaffe. „Sie sehen aus, als hätten Sie eine Abkühlung nötig", sagte sie, als sie Olivia das Glas reichte. „Vielleicht verschafft Ihnen das kalte Getränk" eine kleine Erfrischung."
Diane schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Ohne Milch und Zucker, wie Olivia bemerkte. „Sie sind wie Richard. Sie können unser Klima nicht genießen."
Olivia ging nicht darauf ein. Um nichts in der Welt wollte sie Richards Namen ins Spiel bringen. Außerdem hatte sie den Verdacht, dass Diane sich nur über sie lustig machen wollte.
„Wie hat Joe Sie denn auf dem Flughafen getroffen?" Diane wechselte unvermittelt das Thema. „Er wusste bestimmt, wer Sie waren, weil er ihr Foto in dem Buch über Eileen Cusack kennt."
Olivia nickte, obwohl sie davon nicht so recht überzeugt war. Schließlich konnte sie Diane schlecht erzählen, dass sie Joe angestarrt hatte, als sie am Band gewartet hatten.
Auch war sie sich bis heute nicht sicher, ob er sie erkannt oder nur das Namensschild an ihrem Koffer gelesen hatte.
„Er ist ein toller Typ, nicht wahr?" Diane ließ nicht locker. „Bestimmt hat er Sie zuerst angesprochen, denn Sie scheinen nicht zu den Frauen zu gehören, die auch einmal
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