Am Strand von Malibu
Beziehung unweigerlich das Ende." Er zwinkerte ihr. zu. „Ich hoffe nur, dass Sie niemals Mitleid mit mir haben werden."
„Mit Ihnen? Nie im Leben!"
„Wieso? Halten Sie mich für unverletzlich?"
„Nein, das ist es nicht." Olivia seufzte. „Ich wollte damit nur sagen, dass Sie sich sowieso nichts draus machen, was ich von Ihnen halte."
„Hier spricht die Expertin. Sie scheinen mehr als ich über mich zu wissen."
„Nein." Olivia biss sich auf die Lippe. „Ich möchte nur mehr über Sie herausfinden", sagte sie und staunte über ihren Mut. „Wenn Sie wirklich an mir interessiert wären, würden wir schließlich nicht hier sitzen und reden!"
„Sondern?"
Olivia war sich sicher, dass seine Frage nicht ernst gemeint war. Joe wusste genau, worauf sie hinauswollte. Kurz entschlossen beugte sie sich vor.
„Ich zeig' es Ihnen", sagte sie, umfasste sein Kinn und küsste ihn auf den Mund.
8. KAPITEL
Es war nicht gerade schmeichelhaft für Olivia, dass Joe zurückzuckte, als hätte er sich verbrannt. Aber konnte sie ihm das verübeln? Dieses Hotel gehörte ihm. Was sollte das Personal von ihm denken? Wie hatte sie sich in aller Öffentlichkeit nur so unmöglich benehmen können? Damit hatte sie sich auch ihre letzte Chance bei ihm verspielt.
„Es tut mir Leid", flüsterte sie und wollte aufspringen, um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen. Aber er hinderte sie daran, indem er ihr die Hand aufs Knie legte.
„Bleiben Sie sitzen!" Seine Stimme klang so, als duldete er keinen Widerspruch. „Es war mein Fehler, ich hätte Sie nicht reizen dürfen. Aber ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass Sie mich ernst nehmen würden."
Olivia hätte ihm gern eine ironische Antwort gegeben. Aber es fiel ihr beim besten Willen nichts Geistreiches ein. So zuckte sie nur die Schultern und blieb bei der Wahrheit.
„Sie haben Recht", gestand sie, „ich weiß zu wenig über die Männer."
„Das würde ich nicht gerade behaupten", sagte er sanft.
„Nein? Vielleicht sind Sie einfach nur höflich."
„Ich bin nicht höflich!" Er sah jetzt richtig ärgerlich aus. „Sie dürfen Ihr Licht nicht immer so unter den Scheffel stellen, Olivia. Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass es mich unsicher macht, wenn mir eine schöne Frau so offen ihre Zuneigung zeigt?"
Sie und eine schöne Frau! Olivia hätte am liebsten laut gelacht. „Bitte", sagte sie und blickte ihm direkt in die Augen, „behandeln Sie mich nicht wie eine dumme Gans!"
Seine Augen schienen dunkel vor Wut zu werden. „Das würde ich nie tun! Kommen Sie!" Er stand auf und nahm ihren Arm. „Lassen Sie uns gehen!"
Kaum hatten sie die Bar verlassen, riss sich Olivia unwirsch von ihm los. „Vielen Dank für den Drink. Gute Nacht." Sie ließ ihn stehen und ging zum Fahrstuhl.
Doch im Nu war Joe wieder neben ihr. „Was machen Sie morgen?", fragte er rau.
„Arbeiten", antwortete sie leise. Sie wünschte, ihr Ton wäre forscher.
„Sie haben doch nur morgens Termine, nicht wahr?"
Olivia nickte. Um nichts in der Welt wollte sie hier, mitten im Foyer, Aufsehen erregen.
Etliche Leute drehten sich schon nach ihnen um.
„Ich möchte mein Benehmen von heute Abend wieder gutmachen. Ich lade Sie ein, mit mir ans Meer zu fahren. Wir treffen uns morgen um vierzehn Uhr, genau an dieser Stelle."
Olivia konnte nur stumm nicken.
Als Manuel Olivia am nächsten Morgen abholte, saß Richard auf dem Rücksitz.
Olivia war alles andere als erfreut. Sie hatte Richard seit mehr als zwei Wochen nicht gesehen. Und sie hatte ihn nicht vermisst.
Begeistert scheinst du ja nicht gerade zu sein!" Richard nahm offensichtlich Anstoß an ihrer abweisenden und verschlossenen Miene. „Und ich hatte gedacht, ich könnte dir eine Freude machen."
„Das hast du auch", sagte sie ohne große Überzeugungskraft. „Hattest du schöne Ferien?"
„Oh, du hast es bemerkt?"
„Was?"
„Dass ich verreist war."
„Ich wusste, dass du in Las Vegas auf einem Golfturnier warst. Miss Haran hat es mir gesagt!"
„Miss Haran!" Richard verdrehte die Augen. „Warum nennst du sie nicht Diane? Jeder hier tut es. Aber immerhin, ihr arbeitet noch an dem Buch. Das überrascht mich übrigens.
Ich hatte fest damit gerechnet, dass ihr euch während meiner Abwesenheit die Augen auskratzt."
„Etwa deinetwegen?" Olivias Ton klang verächtlicher als beabsichtigt, und sie erzielte genau die Wirkung, die sie hatte vermeiden wollen.
„Und warum nicht?" Richard war aufgebracht. „Du willst mir doch
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