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Am Strand von Malibu

Am Strand von Malibu

Titel: Am Strand von Malibu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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passiert, oder hatte sie nur schlecht geträumt?
    War sie wirklich in dem Haus in Malibu gewesen und hatte in Joe Castellanos Armen gelegen? Hatte sie wirklich in seinem Schlafzimmer gestanden und ihn völlig überrascht angestarrt, als er, nur mit einem Handtuch um die Hüften, aus dem Badezimmer gekommen war? Sie wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken, als er sie auf frischer Tat ertappt hatte. Wie hatte sie auch nur in seinem Zimmer herumschnüffeln können!
    „Ich habe die Gästetoilette gesucht", sagte sie verzweifelt und wusste ganz genau, dass er ihr nicht glaubte. „Und dann habe ich das Foto gesehen und ..."
    „Und Sie wollten wissen, wen es darstellt?"
    „Ehrlich gesagt, ja." Olivia biss sich auf die Lippe. „Ich weiß, das war unverschämt von mir. Aber es ist Ihre Mutter, nicht wahr? Sie sieht Ihnen sehr ähnlich."
    Er lächelte. „Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Kompliment für sie ist."
    Sein Spott machte Olivia noch verlegener. „Es ... Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich so neugierig gewesen bin." Sie haltete zur Tür. „Also dann bis später."
    Warum passierte es nur immer wieder, dass sie sich in Joes Gegenwart so ungeschickt und linkisch benahm? Warum verlor sie in seiner Nähe ihren kühlen Kopf, auf den sie sonst so stolz war? Selbst jetzt, da sie mit Diane an einem Tisch saß, kreisten ihre Gedanken ständig um Joe. Das Bild, wie er halb nackt vor ihr gestanden hatte, ging ihr nicht aus dem Sinn.
    Leider nur allzu lebhaft konnte sie sich an seinen schlanken, durchtrainierten Körper erinnern und an sein dunkles Brusthaar, das zum Nabel hin in einem kleinen Dreieck auslief. Olivia musste auch daran denken, was das nachlässig geknotete Handtuch verborgen hatte. Es war keine zehn Minuten her, dass er sie ganz fest in die Arme genommen hatte, und sie stand noch immer unter dem Eindruck der Sinnlichkeit, die Joe mit seinen leidenschaftlichen Zärtlichkeiten in ihr geweckt hatte.
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals auf Richard derart heftig reagiert zu haben.
    Sie war in ihrer Ehe glücklich und zufrieden gewesen. Aber Joe hatte nie gekannte Leidenschaft und wilde Wünsche in ihr geweckt. Die Sehnsucht, ihm ganz nah zu sein, hatte sie alles vergessen lassen.
    Joe hatte offensichtlich ganz anders empfunden, denn er hatte sie abrupt losgelassen, um zurück ins Bad zu gehen. Olivia wusste, dass auch sie ihn erregt hatte. Aber nicht so weit, dass er die Beherrschung verloren hatte. Joe war ja auch schon gebunden. Es war ihr nur einen kurzen Augenblick lang gelungen, ihn zu fesseln. Und das auch nur, weil sie sich ihm regelrecht an den Hals geworfen hatte.
    Olivia fand schließlich die Gästetoilette, ein äußerst komfortables Badezimmer mit frischen Frotteetüchern, Badeessenzen, Hautcremes und teuren französischen Parfüms.
    Dort betrachtete Olivia sich kopfschüttelnd im Spiegel. Mit ihrer unordentlichen Frisur und der zerknitterten Bluse passte sie wirklich nicht in diese exklusive Umgebung. Sie hatte sich benommen, als hätte sie nie zuvor einen nackten Mann gesehen. Was musste Joe nur von ihr gedacht haben, als sie sich derart ungeschickt aufgeführt hatte? Was hatte dieser Mann an sich, dass sie sich in seiner Gegenwart wie ein Schulmädchen benahm? Sie war schließlich eine erfahrene Frau und jahrelang verheiratet gewesen.
    Olivia richtete sich wieder her und ging zurück in den Wintergarten. Dort war ein Tablett mit Tee und Gebäck für sie bereitgestellt. Sie aß gerade ein Cremetörtchen, als Joe eintrat. Er ging zum Fenster und blickte hinaus, um ihr Zeit zu geben, den letzten Bissen hinunterzuschlucken. Dann drehte er sich zu ihr um und lud sie zu einem Strandspaziergang ein.
    Sie trank hastig ihre Tasse leer und sagte dann: „Ich bin fertig. Wir können gehen."
    „Okay." Er öffnete die Schiebetür zum Wohnzimmer. „Gehen wir."
    Olivia war sich seiner Nähe äußerst intensiv bewusst. Er trug jetzt Bermudas, hatte ein Polohemd an, und seine nackten Füße steckten in ausgeblichenen Bootsschuhen. Joe wirkte jetzt längst nicht mehr so abweisend und unerreichbar wie im Anzug. Niemand, der ihm in dieser Aufmachung begegnet wäre, hätte vermutet, was für ein einflussreicher und mächtiger Mann er war.
    Als sie an der Tür vorbeigingen, die zu seinen Privaträumen führte, blickte Olivia demonstrativ zur anderen Seite. Sie war erleichtert, als sie zur Schwimmhalle kamen. Jetzt hatte sie ein unverfängliches Gesprächsthema. Joe erklärte ihr, dass

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