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Am Tor Zur Hoelle

Am Tor Zur Hoelle

Titel: Am Tor Zur Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claude Anshin Thomas
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System zu verbessern und auch nicht nur darum, sich um obdachlose Menschen zu kümmern. Beides ist verdienstvoll, aber allein davon werden Krieg und Leiden nicht beendet werden.
    Wir müssen einfach aufhören, die endlosen Kriege auszufechten, die in uns toben. Sobald ich mich diesem Prozess widme, kann ich anfangen, die Wunden der Kriege, die ich gefochten habe, Heilung erfahren zu lassen: die Wunden des Krieges in der Familie, in der Schule, in der Gesellschaft, eines Lebens mit Alkohol und Drogen oder der Erfahrungen in Vietnam. Es geht darum, mein Leben anders zu leben, auf eine Weise, die sich von der, zu der ich erzogen worden bin, radikal unterscheidet. Wenn ich für die Gewalt in mir wirklich offen bin, gibt es die Möglichkeit der Heilung, und ich erkenne, dass es einen anderen Weg gibt zu leben und dass Gewalt nicht länger diktieren muss, wie mein Leben aussieht.
    Und dann kann ich anfangen, Frieden zu stiften, indem ich Frieden bin. Ich kann einen Krieg, der außerhalb von mir stattfindet, nicht beenden, aber ich kann den Krieg in mir selbst beenden. Indem ich zur Natur meines Leidens erwache, zu den Ursachen und Bedingungen meines Lebens, und indem ich die Dinge anders mache. Heilung, Transformation ist nicht etwas, das wir tun. Es ist ein Begleitprodukt, wenn wir erwachen und unser Leiden umarmen. Wenn wir uns bewusst werden, dass es existiert, so dass es uns nicht beherrscht. Freude ist nicht etwas, das wir erhaschen können, das wir ergreifen, das wir festhalten können. Freude ist ein Begleitprodukt, wenn wir unser Leiden durchschreiten. Das, was wir erfahren, wenn wir unser Leiden nicht durchschreiten, ist flüchtiges Vergnügen und führt den endlosen Kreislauf des Leidens fort. Freude, wahre Freude existiert, wenn wir Arm in Arm mit unserem Leiden dahinschreiten, ihm weder anhaften noch es zurückweisen.
    Ich habe über den Krieg gesprochen, der in meiner Kindheit zu Hause gewütet hat. In jenem Krieg waren all die Kriege verwurzelt, die später in meinem Leben folgten. Auf das, was meine Mutter und mein Vater taten, hatte ich keinen Einfluss. Was ich hingegen mit den Folgen dieser Erfahrung anfange, liegt in meiner Verantwortung. Wenn ich weiterhin meinen Eltern Schuld zuweise und sie für mein Tun verantwortlich mache, werde ich niemals heilen.
    Was können wir tun, um nur die gute Saat des Friedens, die wir besitzen, zu kultivieren und zu hegen, und nicht die Saat des Krieges? Nichts. Wir können das eine nicht ohne das andere haben. Wir können jedoch das Antlitz des Krieges verändern. Wenn wir zur Wirklichkeit unseres Leidens erwacht sind, beginnen wir die Saat des Krieges zu erkennen und zu verstehen. Wir verstehen, in welchem Ausmaß wir wählen können, wie wir uns dem Leben, dem Krieg und der Gewalt widmen wollen. Wir müssen mit dem Feind zusammensitzen, denn der Feind ist niemand anderes als wir selbst. Wenn wir das verstehen und akzeptieren, dann werden wir anfangen, Frieden zu finden.
    Als ich in Concord, Massachusetts, lebte, hatte ich mir dort ein kleines Häuschen gemietet. Dieses Häuschen war das einzige wahre Zuhause, das ich je hatte. Dieses Haus unterstützte mich; es diente mir als Einsiedelei; es war ein Ort, an dem ich mich sicher fühlte und an den ich mich zurückziehen konnte, wenn meine noch sehr zaghafte Beziehung zur Welt draußen einfach zuviel für mich wurde; eine Welt, die ich oft als ablehnend, widersprüchlich und unsensibel wahrnahm. Die meisten der Erfahrungen, die mich veränderten und mir erlaubten, in einer ganzheitlicheren Art und Weise mit meinem Leiden zu leben, fanden mit Unterstützung dieses Häuschen statt, diesem verlässlichen Ort, wo ich mich daheim fühlte. Ich hatte mich so lange in meinem Leben nicht geborgen gefühlt. Diese Sicherheit war unverzichtbar für meinen Heilungsprozess.
    Wie ich schon erwähnte, habe ich einen gestörten Schlafrhythmus. Ich leide daran seit einem alptraumartigen Angriff in Vietnam im Jahre 1967. Seit dieser Zeit schlafe ich nachts nicht mehr als zwei Stunden am Stück. Jahrelang habe ich gegen diese Tatsache angekämpft. Meine Schlaflosigkeit wurde zu einem Symbol für mich, das besagte, dass ich nicht mehr »normal« war. Es war eine ständige Ermahnung an den Krieg, der mich nicht in Frieden lassen wollte. Ich wünschte mir so sehr, dass mein Leben anders wäre, als es war. Meine Schlaflosigkeit wurde zu einem

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