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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
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verhältnismäßig trockenen Platz unter einem vorhängenden Felsen und entfachten mühevoll ein Feuer. Das Gras war feucht und qualmte. Laren bekam zu trinken. Die anderen aßen von den mitgeführten Vorräten.
    »Wir sind nun ganz in der Nähe des Beckens«, erklärte der Parasit. »Vom nächsten Gipfel aus werden wir es sehen können.
    Die Bucht des salzigen Wassers liegt im Dunkeln, aber ein breiter Streifen Sonnenlicht fällt auf die Ebene. Es wird gut für mich sein, wieder schwimmen zu können. Am liebsten wäre ich immer im Wasser, statt so beschwerlich über Land zu wandern, aber ich bin ein Prophet. So muß ich die Bürde auf mich nehmen, weil sie meine Pflicht ist.«
    Er rief den Frauen einige Befehle zu. Sie sammelten mehr Gras und Holz. Die Flammen loderten hoch. Sodal war auf einem Felsen abgestellt worden. Sein Träger stand in der Nähe des lodernden Feuers und versuchte, soviel Hitze wie möglich abzubekommen. Gren nutzte die Gelegenheit, sich ihm zu nähern. Sodal sah in eine andere Richtung.
    »Verstehst du, was ich spreche?« Gren griff nach der Schulter des Unglücklichen. »Kannst du meine Sprache reden?«
    Der Mann hob nicht einmal den Kopf. Seine Lippen murmelten etwas Unverständliches. Der Kopf hing, als sei das Genick gebrochen. Und dann sah Gren die Narben. Sie zogen sich quer über den Nacken des Trägers. Man hatte also einen gewaltsamen Eingriff vorgenommen, damit der Kopf immer nach unten hing. So ließ sich der Parasit besser tragen.
    Gren kniete nieder und sah von unten hinauf in das Gesicht über ihm. Der Mund war verzerrt, und die Augen leuchteten wie glühende Kohlen.
    »Sage mir, ob ich Sodal vertrauen kann«, flüsterte Gren.
    Der Mund verzog sich noch mehr. Vielleicht vor Schmerzen, weil er das Sprechen nicht mehr gewohnt war. Die Worte kamen langsam und schwer. Sie waren kaum zu verstehen.
    »... nicht gut ... schlecht ... Lügen ... ich bald tot ... noch ein Aufstieg ... dann alles zu Ende ... du wirst Sodal tragen ... du ... du ...«
    Gren erhob sich. Er ging zu Yattmur, die Laren wusch. Leise, daß niemand sonst ihn hören konnte, sagte er zu ihr:
    »Ich habe es in den Knochen gespürt, daß wir diesem gesprächigen Fisch nicht trauen dürfen. Es ist sein Plan, mich als neuen Träger einzuspannen, sobald er den alten aufgibt. Jetzt weiß ich es. Aber ehe ich den Fisch auf den Schultern schleppe, töte ich ihn.«
    Noch ehe Yattmur antworten konnte, stieß Sodal ein Warngebrüll aus, dessen Echo von fernen Bergen zurückgeworfen wurde.
    »Etwas kommt!« rief er dann. »Setzt mich auf meinen Träger, schnell! Yattmur, lösche das Feuer! Gren, komm zu mir. Was kannst du sehen?«
    Gren kletterte auf den Felsen, während die beiden Frauen Sodal auf den Träger setzten. Zu sehen war noch nichts, aber in der Ferne ertönte ein gedämpftes Heulen und Jaulen, das schauerlich genug klang. Gren war, als bliebe ihm das Herz stehen. Dann sah er etwa zehn unstete Lichter, die sich hin und her bewegten. Neue kamen hinzu. Und wieder hing der unheimliche Laut in der Luft drang bis an seine Ohren und verstummte dann. Die Lichter kamen langsam näher.
    »Ich kann sie sehen – sie scheinen zu glühen.«
    »Ja, es sind die ›Heuler‹, Gren. Kommen sie in unserer Richtung?«
    »Sieht so aus, Sodal. Was sollen wir tun?«
    »Verhaltet euch ganz ruhig, du und Yattmur. Heuler sind genauso unangenehm wie Dickpelze, wenn man sie reizt. Ich sende meine Seherfrau in die Zukunft, damit wir wissen, was geschieht.«
    Es dauerte nicht lange, dann kehrte sie zurück. Sodal sagte:
    »Sie hat gesehen, wie wir weiter den Berg hinaufklettern, also wird uns nichts geschehen. Wir warten hier, bis die Heuler vorüber sind. Yattmur, achte darauf, daß dein Kind nicht schreit.«
    Die Worte des Trägerparasiten wirkten beruhigend. Er kannte die Gefahren der Zwielichtzone und wußte, wie man ihnen auswich. Wenigstens in der Beziehung konnten sie ihm vertrauen.
    Endlich glitten die Heuler in wenigen Metern Entfernung vorbei. Sie bewegten sich in langer Reihe hintereinander, aber Gren hätte nicht zu sagen vermocht, ob sie liefen, sprangen oder gar schwebten. Es ging alles so schnell, daß sie ihm später wie ein Spuk erschienen.
    Nur wenige Sekunden, dann waren sie weit voraus verschwunden.
    »Was waren das für Geschöpfe?« wisperte Yattmur erschrocken.
    »Heuler, ich sagte es doch schon!« Die Stimme Sodals klang ungeduldig. »Eine Rasse, die schon lange in der dunklen Zone lebt und daher leuchtet. Wir begegneten

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